Sport
Premier League

Geschasster Moyes bedankt sich bei allen – nur nicht bei den Spielern von Manchester United

Statement nach Rauswurf

Geschasster Moyes bedankt sich bei allen – nur nicht bei den Spielern von Manchester United

Nach seinem Rauswurf meldet sich Ex-ManU-Manager David Moyes schriftlich zu Wort. Er sei stolz, das Viertelfinal der Champions League erreicht zu haben, schreibt der Schotte – gleichzeitig verstehe und teile er die Enttäuschung der Fans über die verkorkste Saison.
23.04.2014, 17:05
Ralf Meile
Folge mir
Mehr «Sport»
Bild
Bild: AP

26 Jahre lang regierte Sir Alex Ferguson bei Manchester United – die Regentschaft seines Nachfolgers David Moyes dauerte ganze zehn Monate. Die Besitzer des englischen Rekordmeisters beurlaubten den Schotten gestern trotz eines Vertrages, der noch über fünf Jahre lang gültig ist.

Während die Nachfolgeregelung noch offen ist (als Favorit gelten der Holländer Louis van Gaal und der Italiener Carlo Ancelotti, bis Ende Saison übernehmen Ryan Giggs als Spielertrainer und Paul Scholes als sein Assistent), hat sich Moyes am Tag nach der Freistellung geäussert. In einem Communiqué, das auf der Website der Manager-Vereinigung (LMA) veröffentlicht wurde, lässt er die Welt an seinen Gedanken teilhaben.

«Die Leistungen und Resultate waren nicht so, wie man es sich bei Manchester United gewohnt ist»

«Als Manager von Manchester United bestimmt zu werden, einem der grössten Fussballklubs der Welt, war und bleibt etwas, auf das ich immer äusserst stolz sein werde», beginnt Moyes. Keine Sekunde habe er gezögert, nach der langen und erfolgreichen Periode unter Sir Alex Ferguson dessen Nachfolge anzutreten.

«Mein Trainerstab und ich haben stets hart gearbeitet», schreibt der Schotte weiter und bedankt sich bei seinen Gefolgsleuten. «Unser Ziel war, den Prozess des notwendigen Umbaus der Mannschaft voranzutreiben. Doch gleichzeitig mussten wir auch gute Resultate in Meisterschaft und Champions League erreichen.» Das habe das Team in dieser Phase des Umbruchs nicht geschafft. «Die Leistungen und Resultate waren nicht so, wie man es sich bei Manchester United gewohnt ist und ich verstehe und teile den Frust von Verein und Fans.»

Künftig zeigt Ryan Giggs bei Manchester United alleine die Richtung an.
Künftig zeigt Ryan Giggs bei Manchester United alleine die Richtung an.Bild: AP

Keine Aussage ist auch eine Aussage

Moyes bedankt sich bei sämtlichen Angestellten des Klubs, die ihn vom ersten Tag an als Teil der United-Familie willkommen geheissen hätten. Auch den Anhängern der «Red Devils» dankt der 50-Jährige für ihre Unterstützung: «Ich wünsche euch und dem Klub für die Zukunft nur das Beste.» Kein Wort indes zu den Spielern – auch das ist eine klare Aussage. Zuletzt hiess es, diese hätten Moyes bewusst hängen lassen.

Er sei immer überzeugt davon gewesen, dass man nie auslerne, schliesst Moyes sein Schreiben ab, und er wisse, dass er bei Manchester United unbezahlbare Erfahrungen gemacht habe. Er sei stolz darauf, das Team ins Viertelfinale der Champions League geführt zu haben und er bleibe Sir Alex Ferguson dafür dankbar, dass er an seine Fähigkeiten geglaubt und ihm die Chance gegeben habe, Manager des Klubs zu werden.

Moyes bedankt sich in seinem Schreiben bei Vorgänger Ferguson. Als Everton-Manager hatte er noch gut lachen.
Moyes bedankt sich in seinem Schreiben bei Vorgänger Ferguson. Als Everton-Manager hatte er noch gut lachen.Archivbild: EPA
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Decken, decken, nicht Tischdecken» – als man(n) im TV noch über Frauenfussball lästerte
29. März 1970: Frauen haben in der Männer-Domäne Fussball auch heute noch einen schweren Stand. Doch das Schlimmste ist längst überstanden, wie ein Bericht über Frauenfussball im «Aktuellen Sportstudio» des ZDF vor 45 Jahren zeigt.

Ob ihr's glaubt oder nicht: Von 1955 bis 1970 ist Frauenfussball in Deutschland verboten. «Im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden und das Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand», lautete die offizielle Begründung des DFB.

Zur Story