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Rafael Nadal fertigt Roger Federer glatt in drei Sätzen ab. Trotzdem stapelt er – wie immer – tief und will sich nicht in der Favoritenrolle für das Endspiel gegen Stanislas Wawrinka sehen. Federer dagegen bedauert das verpasste «Swissfinal».
«Ich habe heute mein bestes Spiel des Turniers gezeigt», so ein glücklicher Nadal beim Platzinterview nach dem Dreisatzsieg gegen Federer. Der Mallorquiner liess Federer zuvor praktisch keine Chance. Von Problemen mit der Blase auf der Hand war – mit Ausnahme einer medizinischen Pause nach dem ersten Satz – nichts zu sehen. «Es wird zu viel darüber gesprochen», lachte Nadal danach, «wir haben ein kleineres Pflaster benutzt als zuletzt. Ich bin nicht beeinträchtigt dadurch.
Rafael Nadal greift nach seinem 14. Grand-Slam-Titel. Bild: AP/AP
Das sind keine guten News für Stanislas Wawrinka. Der Romand liegt gegen die Weltnummer 1 im Direktduell mit 0:12 zurück. In Sätzen ausgedrückt, liest sich die Statistik noch brutaler: 0:26. Zudem steht Wawrinka erstmals in einem Grand-Slam-Final, Nadal dagegen greift nach seinem 14. Major-Titel und würde mit Pete Sampras gleichziehen (Federer steht bei deren 17). Da ist der Fall klar für den Final, oder Rafael Nadal? «Die Frage ist nicht, ob Wawrinka bisher einen oder zwei Grand Slams gewonnen hat. Die Frage ist, ob Wawrinka für diesen Titel bereit ist.»
Nach Nadals Einschätzung ist der Romand dies: «Wenn ich nicht mein bestes Tennis spiele, werde ich verlieren. Er serviert stark und spielt aggressiv. Ich darf ihn nicht in seine Komfortzone kommen lassen», weiss der Spanier. Dieses Vorhaben gelang ihm bisher gegen Stan immer hervorragend.
«Er spielte heute wieder so, wie er das oft gegen mich tat. Mein Service hat mich heute nicht überzeugt», erklärt Federer an der Pressekonferenz und sagt dann das, was alle gesehen haben, «er war besser.»
Roger Federer: Enttäuscht, aber für die Zukunft positiv gestimmt. Bild: EPA/EPA
Den Baselbieter schmerzt die Niederlage doppelt: «Ich hätte das Swissfinal so gerne erlebt. Das werde ich für immer bereuen.» Trotzdem ist der 32-Jährige zufrieden mit den Wochen in Australien: «Ich bin nicht sehr enttäuscht. Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Ich glaube, dies kann ein sehr gutes Jahr für mich werden.»
Tatsächlich hat Federer in Melbourne bis ins Viertelfinal überzeugt und mit Jo-Wilfried Tsonga und Andy Murray zwei Topspieler souverän aus dem Turnier gekegelt. Was uns wirklich hoffen lässt – und irgendwie hört es sich auch glaubhaft an –, erwähnt der Maestro auch noch: «Ich spüre, dass mein bestes Tennis erst noch kommt.»
BR Ueli Maurer ist begeistert über die Leistung von Roger Federer in Melbourne und wünscht Wawrinka nur das Beste für den Final.
— VBS - DDPS (@vbs_ddps) 24. Januar 2014
Schade Roger ! Trotzdem tolles Turnier. Jetzt volle Konzentration auf heute Abend!
— Toni Kroos (@ToniKroos) 24. Januar 2014
Federer schauen und dann auf Gladbach konzentrieren.
Vamos @RafaelNadal a la final!!! / Lets go @RafaelNadal to the final!!! #ereselmásgrande
— Javi Martínez (@Javi8martinez) 24. Januar 2014
Für Kroos' Teamkollege ist klar: Nadal ist der Grösste.
Maaan I forgot to set my alarm and woke up to the news of Federer losing to Nadal :( not cool, not cool at all!
— lindsey vonn (@lindseyvonn) 24. Januar 2014
Lindsey Vonn - eine der grössten Bewunderer von Federer - hat dieses Mal das Spiel verpasst. Der Wecker sei schuld. Wenig später twitterte sie noch, dass sie «sehr beeindruckt von Nadal» sei.
Hier geht es zu den ausführlichen Resultaten und Spielplänen
Die Eidgenössische Münzstätte Swissmint widmet erstmals in ihrer Geschichte einer noch lebenden Persönlichkeit eine Schweizer Gedenkmünze: Roger Federer. Der wohl bedeutendste Schweizer Einzelsportler sei auch der perfekte Botschafter der Schweiz, hiess es dazu.
Roger Federer wird mit einer 20-Franken-Silbermünze geehrt. Im Mai 2020 folgt eine Roger-Federer-50-Franken-Goldmünze mit einem anderen Sujet. Kein anderer Schweizer habe weltweit einen ähnlichen Bekanntheitsgrad wie der Tennisspieler, heisst es in einer Medienmitteilung von Swissmint.
Auch neben dem Tennisplatz engagiere sich Federer: Mit seiner 2003 gegründeten Stiftung unterstütze er Hilfsprojekte für Kinder. 2006 wurde er zudem als erster Schweizer zum internationalen Unicef-Botschafter …