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Puh, durchatmen! Denn das war eine harzige Angelegenheit. Roger Federer besiegt Denis Istomin nach einem kapitalen Fehlstart nach 1:48 Stunden mit 3:6, 6:3, 6:4. Der Lokalmatador muss gegen den hartnäckigen Kasachen aber sein bestes Tennis auspacken, um nicht erstmals seit 2005 den Viertelfinal bei seinem Heimturnier zu verpassen.
Federer erwischte 24 Stunden nach der 46-minütigen Show in der 1. Runde gegen Gilles Muller einen schwachen Start, oft stimmte das Timing nicht. «Es war schwierig. Ich hatte Mühe, den Rhythmus zu finden», meinte Federer. «Ohne Witz, ein bisschen war es wie eine erste Runde. Ich hatte grosse Mühe mit der Vorhand aus dem Lauf, probierte falsche Sachen in der Offensive. Vielleicht ist das aber genau so ein Spiel, das ich gebraucht habe», so der Schweizer nach dem Spiel.
Istomin gewann im ersten Satz nur gerade sieben Punkte bei Federer Aufschlag. Aber das reichte zu einem Break, weil er sechs dieser Punkte im sechsten Game machte und damit entscheidend auf 4:2 davon zog. Nach 30 Minuten gehörte der erste Satz dem Kasachen.
Federer kam mit dem Aufschlag von Istomin mit zunehmender Spieldauer aber immer besser zurecht. Im zweiten Satz nahm er ihm den Service ein erstes Mal zum 4:2 ab. Das Break war hart erkämpft und fast hätte Istomin es mit einem Zauberschlag zunichte gemacht. Doch der – etwas unnötige – Tweener landete knapp im Aus. Das erste Break reichte schliesslich zum Gewinn des zweiten Satzes.
Im dritten Durchgang kam Federer in den ersten beiden Servicegames von Istomin zu Breakbällen en masse. Doch das Break wollte einfach nicht gelingen. Erst die die achte Möglichkeit nutzte der Schweizer dank einem herrlichen Rückhand-Winner zur Vorentscheidung.
Etwas ungewöhlich: Federer peitschte sich so laut wie selten nach vorne. Immer wieder war ein «Chum jetze» und beim erlösenden Break im achten Anlauf zum 4:2 dann gar ein lautes «Come on» zu hören.
«‹Chum jetze› oder ‹Come on› ist beides etwas daselbe, das versteht man schon», sagte er nach der Partie im Platzinterview auf die Frage von Heinz Günthardt, ob wer wollte, dass auch Istomin seinen Schrei verstehe.
Für Federer sind seine Gefühlsausbrüche nicht ungewöhnlich: «Ich musste mich hin und wieder etwas nach vorne peitschen. Ich muss die richtige Balance finden, zwischen ruhig bleiben und unbedingt gewinnen zu wollen. Im Moment lauft alles wunderbar. Am Anfang meiner Karriere war ich entweder zu ruhig oder zu laut.»
Wie im letzten Jahr in Basel folgt für Federer auf Istomin im Achtelfinal Grigor Dimitrov im Viertelfinal. Gegen den Bulgaren setzte er sich im letzten Jahr beim bislang einzigen Duell 6:3, 7:6 durch. «Dimitrov hat sich seither aber stark verbessert», konstatierte Federer. In der Weltrangliste verbesserte sich der wegen seines Spielstils «Baby Federer» genannte Wahl-Monegasse seit seinem letzten Besuch in Basel vom 22. auf den 11. Rang.