– Erst am Dienstag war Roger Federer in Rom angekommen, nach einem kurzen Training stand gegen Jérémy Chardy heute bereits wieder der erste Ernstkampf an. Trotz seinem Marathon-Programm mit der Geburt der zweiten Zwillinge Leo und Lenny und der Betreuung der ersten Zwillinge Myla und Charlene war beim Baselbieter zunächst keine Müdigkeit zu erkennen.
Another gorgeous day in Rome as Roger Federer & Jeremy Chardy prepare to battle it out for a spot in the third round. pic.twitter.com/7IRUwlZiJ4
— ESPNTennis (@ESPNTennis) 14. Mai 2014
– Federer erwischte einen Glanzstart und holte sich den ersten Satz in nur 24 Minuten mit 6:1. Er servierte stark und verwertete zwei seiner vier Breakchancen. Chardy half allerdings auch kräftig mit. Die französische Weltnummer 47 produzierte bei zwei Winner ganze zwölf unerzwungene Fehler.
– Im zweiten Durchgang riss beim Schweizer bei teils starkem Wind der Faden komplett. Während Chardy seine Fehlerquote minimieren konnte, missriet Federer fast alles: 20 Unforced Errors! Im ersten Game konnte er das Break noch knapp verhindern, im zweiten Aufschlagspiel musste er seinen Service schliesslich abgeben. Chardy hielt den Vorsprung mehr oder weniger souverän und so musste der dritte Satz die Partie entscheiden.
– Dort konnte sich Federer zwar wieder leicht steigern, doch Chardy spielte gross auf und diktierte das Tempo beinahe nach Belieben. Beim Stand von 2:2 holte sich der Franzose das Break und schien damit den Sieg schon in der Tasche zu haben.
– Doch der «Maestro» schlug noch einmal zurück, er schaffte das Re-Break zum 4:4 und überstand beim 5:5 und 30:30 noch einmal eine heikle Situation. Es ging ins Tiebreak, wo Chardy aber wieder die besseren Nerven hatte. Nach 2:06 Stunden verwandelte er seinen ersten Matchball. Sinnbildlich für das Spiel war Chardys Winner bei Matchball Federer bei 5:6 im Tiebreak. Seine Vorhand flog gerade noch übers Netz.
– Zuletzt hatte Federer 2010 ebenfalls in Rom gegen Ernests Gulbis sein Auftaktspiel in einem Masters-1000-Turnier verloren. Weil er sich im vergangenen Jahr erst im Final gegen Rafael Nadal geschlagen geben musste, verliert der Baselbieter 590 Weltranglisten-Punkte.
– Für Chardy ist es einer der grössten Erfolge seit längerer Zeit. Letztmals hatte er beim Australian Open 2013 einen Top-Ten-Spieler geschlagen (Juan Martin Del Potro). In dieser Saison hat er seit Mitte Februar auf der ATP-Tour nie mehr zwei Runden überstanden.
Federer blickt trotz dem enttäuschenden Abstecher nach Rom positiv in die nähere Zukunft und auf das am Sonntag in einer Woche beginnende French Open: «Alles ist unter Kontrolle. Ich fühle mich körperlich und mental gut. Es ist einfach unglücklich, dass ich wegen eines Passierballs keine weitere Gelegenheit bekomme, in dieser Woche zu spielen.» Nun kehre er so schnell wie möglich zur Familie zurück.