Wer soll im Davis-Cup-Final gegen die Schweiz bloss die Einzelpartien bestreiten? Frankreichs Captain Arnaud Clément hat die Qual der Wahl. Mit Jo-Wilfried Tsonga (ATP 12), Gilles Simon (ATP 19), Gael Monfils (ATP 21), Richard Gasquet (ATP 23) und Julien Benneteau (ATP 28) haben die Franzosen gleich fünf Spieler in den Top 30. Der interne Konkurrenzkampf ist gross.
Vor allem einer scheint damit nicht allzu gut klarzukommen: Gilles Simon. Frankreichs nominelle Nummer 2 hat auf dem Weg in den Final keine einzige Davis-Cup-Partie bestreiten dürfen. Clement zog dem schlaksigen 29-Jährigen Tsonga, Gasquet, Monfils und sogar Benneteau bislang vor.
Deshalb versucht Simon, der in Paris in der ersten Runde bereits ausgeschieden ist, im Hinblick auf den Final in Lille (21. bis 23. November) mit markigen Sprüchen auf sich aufmerksam zu machen. «Ich habe Angst, dass unser Publikum Federer zu viel Respekt entgegenbringt», sagte der ehemalige Top-10-Spieler vor einer Woche.
Federer blieb gelassen: «Gilles redet sehr viel, daher überrascht mich nicht, was er sagt und wie er es sagt», so der Schweizer in Basel. Doch nun legt Simon nach. «Ich habe gezeigt, dass ich mit Federer mithalten kann», posaunt der Franzose gegenüber der französischen Tageszeitung Le Figaro. «Ich habe ein Gegenmittel für sein Spiel. Er weiss, dass er gegen mich oder einen anderen Franzosen verlieren kann.»
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— Roger Federer (@rogerfederer) 15. Oktober 2014
Die Statistik spricht allerdings eine andere Sprache. Im Head-to-Head liegt Simon gegen Federer mit 2:5 im Hintertreffen. Den letzten Sieg feierte er 2008 beim Saisonfinale in Schanghai. In der chinesischen Metropole ging auch das letzte Duell über die Bühne. Simon verlor im Final des Masters-1000-Turniers vor zweieinhalb Wochen 6:7, 6:7. Die knappe Niederlage scheint seine Fantasie beflügelt zu haben.