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SCB-General Marc Lüthi stärkt Trainer Guy Boucher den Rücken: «Über den Trainer wird nicht diskutiert»

Wenn kein Angebot aus der NHL kommt, ist Guy Boucher auch in der kommenden Saison der Trainer des SC Bern.
Wenn kein Angebot aus der NHL kommt, ist Guy Boucher auch in der kommenden Saison der Trainer des SC Bern.Bild: Urs Lindt/freshfocus

SCB-General Marc Lüthi stärkt Trainer Guy Boucher den Rücken: «Über den Trainer wird nicht diskutiert»

SCB-Manager Marc Lüthi macht im Interview nach dem schmählichen Scheitern gegen Davos klar: Trainer Guy Boucher bleibt – wenn er nicht in die NHL zurückkehrt.
25.03.2015, 10:2925.03.2015, 10:58
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Ein 0:4 im Halbfinal gegen Davos – ein enttäuschender Abschluss der Saison.
Marc Lüthi: Wir haben den Halbfinal verloren. Das tut weh, unabhängig vom Resultat.

Wie beurteilen Sie die soeben zu Ende gegangene Saison?
Wir müssen sehen, woher wir kommen. Wir haben letzte Saison ganz schön aufs Dach bekommen und die Playoffs verpasst. Jetzt haben wir den Cup gewonnen, Platz 2 in der Qualifikation und die Halbfinals erreicht. Andere, die vor einem Jahr so weit unten waren wie wir, sind diese Saison nicht so weit gekommen.

Sie sind also zufrieden?
Nein, ich bin enttäuscht und es ist für mich nicht ganz einfach, bloss ein paar Minuten nach dieser Niederlage zu reden. Aber wie ich sagte: Wenn wir sehen, woher wir gekommen sind und was wir erreicht haben, dann haben wir auch Grund zu einer positiven Beurteilung.

SCB-CEO Marc Lüthi (r.) im Gespräch mit Eismeister Klaus Zaugg.
SCB-CEO Marc Lüthi (r.) im Gespräch mit Eismeister Klaus Zaugg.Bild: Daniela Frutiger/freshfocus

Aber der grosse, mächtige SCB kann doch mit einer Saison nicht zufrieden sein, die mit dem Halbfinal endet?
Nein, das kann er nicht. Aber wenn wir sagen, der Halbfinal sei das Ziel, dann bedeutet das nicht, dass wir intern mit dem Erreichen des Halbfinals zufrieden sind. Wir müssen immer das Maximum anstreben. Das ist klar. Aber jetzt war einfach nicht mehr möglich. Davos hatte am Ende mehr Energie als wir.

Die SCB-Spieler könnten auch mehr Energie haben.
Ja, und ich will wissen, warum wir diese Energie nicht hatten.

Alles wird analysiert?
Ja, alles wird analysiert und ich will auf alle Fragen eine Antwort haben. Wir haben sehr gute Leute, die diese Antworten liefern können. Erst dann haben wir Entscheidungsgrundlagen.

Dann wird auch Trainer Guy Boucher hinterfragt?
Nein, über den Trainer wird nicht diskutiert.

Dann steht Guy Boucher auch nächste Saison an der Bande?
Das kann ich jetzt so nicht sagen.

Sie hinterfragen den Trainer also doch?
Nein. Aber er hat eine Ausstiegsklausel für die NHL. Also kann ich hier und jetzt nicht sagen, dass er auch nächste Saison bei uns ist.

Vier Niederlagen gegen HC Davos in Serie: Die SCB-Spieler können ihre Ferien buchen.
Vier Niederlagen gegen HC Davos in Serie: Die SCB-Spieler können ihre Ferien buchen.Bild: Michael Zanghellini/freshfocus

Nun, die Gefahr, dass er abspringt, ist wohl nicht so gross. Ist er also der Trainer, der den SCB weiterbringen kann?
Ja, das ist er. Wir haben mit ihm einen riesigen Schritt nach vorne getan. Jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen.

Es könnte aber auch sein, dass Guy Boucher mit seiner Philosophie nicht mehr weiterkommt.
Nein, er wird uns weiterbringen.

Wie kommen Sie zu diesem Schluss?
Er ist sehr, sehr intelligent und er kennt nun die vielen Besonderheiten unserer Liga. Er hat inzwischen ja fast alles erlebt. Das Verpassen der Playoffs, den Cupsieg und die Halbfinals. Er hat Grundlagen geschaffen, um einen Schritt weiter zu kommen. Jetzt braucht es einfach noch ein paar Farbtupfer.

Da müssen Sie viel Farbe verwenden. Sie brauchen mindestens zwei sehr gute neue ausländische Spieler und dafür müssen Sie wohl eine Million investieren. 
Wir haben schon auf diese Saison sehr viel investiert.

Guy Boucher mit der Cup-Trophäe.
Guy Boucher mit der Cup-Trophäe.Bild: KEYSTONE

Aber die soeben abgelaufene Saison war ja wirtschaftlich erfolgreich. Sie können eine weitere Million investieren. In einer solchen Situation würde Bayern München auch investieren.
Ich gehe davon aus, dass wir ein gutes Geschäftsergebnis erzielen. Aber wird sind doch nicht Bayern München!

Aber das Bayern München unseres Hockeys.
Vergessen Sie nicht: Wir müssen erst jeden Franken, den wir ausgeben, selber verdienen.

Das macht Bayern München auch.
Aber die machen das auf einem ganz anderen Niveau und die haben ganz andere Möglichkeiten als wir.

So steht es in den NLA-Playoffs 2015

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