Wie von der Tarantel gestochen sprintet José Mourinho in der Nachspielzeit der Partie Crystal Palace gegen Chelsea auf den Balljungen los. Der «Blues»-Coach schubst seinen Spieler César Azpilicueta zur Seite und nimmt sich den Knirps zur Brust.
Mit ausgestrecktem Zeigefinger hält er ihm eine Gardinenpredigt. So scheint es wenigstens. Schliesslich liegt Chelesa 0:1 im Rückstand und der Kleine hatte den Ball vor dem fälligen Einwurf nicht gerade im Eiltempo rausgerückt.
Von einer Gardinenpredigt will Mourinho nach der Partie aber nichts wissen. Es sei vielmehr ein gut gemeinter Rat gewesen. «Ich mag es nicht, wenn Balljungen die Spieler provozieren. Ich habe ihm gesagt, dass er dies nicht tun soll, weil er sonst Gefahr laufe, von einem meiner Spieler geschlagen zu werden. Ich habe Azpilicueta gestoppt, weil er ein sehr emotionaler Spieler ist», so der Portugiese nach der 0:1-Pleite. Mourinho sieht sich also eher als Gutmensch.
«The Special One» spielte an den Vorfall vom letzten Jahr in Swansea an. Im Halbfinal-Rückspiel des englischen Ligacups gegen die Schwäne versetzte Chelsea-Superstar Eden Hazard einem Balljungen einen Tritt in den Bauch, weil er seiner Meinung nach den Ball zu wenig schnell rausgerückt hatte. Der Belgier sah die Rote Karte und wurde hart für seinen Ausraster bestraft. Der Balljunge hatte vor der Partie noch über Zeitschinden getwittert. (pre)
Sorgen machen sie sich im Tessin keine. Zumindest nicht wegen diesem Spiel von heute (19.30 Uhr/AZ-Liveticker) gegen den FC Baden. Sieben Punkte Vorsprung hat Bellinzona auf die Aargauer. Es spricht vieles dafür, dass die Tessiner den Klassenerhalt sportlich schaffen. Doch was ist dies schon wert in diesen Tagen? Denn in Bellinzona wissen sie: Über die Ligazugehörigkeit wird weniger auf dem Rasen entschieden als in den Sitzungsräumen der Lizenzkommission der Swiss Football League.