Es ist die wohl kurioseste Szene des gestrigen Hockey-Abends. Im Spiel zwischen dem EHC Biel und dem HC Davos wird Jonas Hiller in der 52. Minute von HCD-Junior Ken Jäger leicht touchiert. Der Routinier lässt sich sofort theatralisch fallen.
Hiller spekuliert darauf, dass der Treffer von Magnus Nygren, der wenige Augenblicke später fällt, wegen Torhüterbehinderung annulliert wird. Kaum landet die Scheibe im Netz, reklamiert er heftig bei den Schiedsrichtern. Die schauen sich die Szene zwar nochmals auf dem Video an, entscheiden aber danach zurecht auf Tor.
Hiller hat sich wohl von alten Filmen mit Bud Spencer zu sehr inspirieren lassen.
Die Schiedsrichter sind im Recht. Sowohl die Experten auf «MySports» wie auch Christian Weber beim Schweizer Fernsehen erklären: Die Berührung hätte Hiller nicht am Halten von Nygrens Schuss gehindert. Erst seine theatralische Einlage hat zur Folge, dass er nicht rechtzeitig bereit ist. Deshalb wird der Treffer gegeben. Und man muss sich fragen, hat ein Spieler von Hillers Format wirklich solche Einlagen nötig?
HCD-Verteidiger Félicien Du Bois war Hillers Schwalbe eigentlich egal: «Wenn er das macht, ist das seine Sache.» Beim Westschweizer Fernsehen beschwert er sich nach dem Spiel vor aber über den Umstand, dass die Schiedsrichter für das Anschauen «einer offensichtlichen Schwalbe» beinahe zehn Minuten brauchten.
"Epilog" zu Hiller vs Jäger pic.twitter.com/3Fbs9dTK2i
— Kristian Kapp (@K_Krisztian_) March 15, 2018
Wir wissen, was der frühere ZSC-Coach Marc Crawford zu einer solchen Schauspielerei gesagt hätte.
Einen Oscar kriegt Hiller wohl eher nicht. Auf den Ausgang des Spiels hatte die Szene am Ende keinen Einfluss. Zwar kam der HCD dadurch nochmals auf 3:4 heran. Jan Neuenschwander machte mit dem 5:3 ins leere Tor eine Sekunde vor Schluss aber alles klar und sicherte Biel den zweiten Sieg in dieser Serie. (abu)
Die von Willy Sagnol trainierten Georgier setzten sich im Playoff-Final gegen Griechenland nach Penaltyschiessen durch und werden im nächsten Juni in Deutschland gegen die Türkei ihr erstes EM-Spiel bestreiten. Die weiteren Gruppengegner sind Portugal und Tschechien.