«Los, hebt alle euren Kopf. Wir reden kurz. Schaut mir in die Augen.» So beginnt eine der herzzerreissendsten Ansprachen eines Sporttrainers der Geschichte. David Belisle heisst der Mann, dessen elf- und zwölfjährige Jungs gerade in der zweiten Runde der Little League World Series mit 7:8 ausgeschieden sind. Das Team der Cumberland American verwandelte gegen Jackie Rodinson West erst einen 2:6-Rückstand in eine 7:6-Führung, bevor es trotzdem ausscheiden musste.
Mit der Übersetzung der Rede gehen zwar viele Emotionen verloren, die wichtigsten Aussagen wollen wir hier trotzdem zusammenfassen. Wir empfehlen allerdings die englische Originalversion im Video oben:
«Das ganze Turnier, die ganze Saison, war eine unglaubliche Reise. Das sind wir, Jungs. Der einzige Grund, warum ich vielleicht eine Träne vergiesse ist, weil dies das letzte Mal als euer Coach ist … Was ihr von hier mitnehmen könnt ist: Stolz … Nehmt das für euer ganzes Leben mit, wofür ihr hier gesorgt habt: Das Stadion flippte aus, der ganze Staat flippte aus, ESPN flippte aus. – Warum? Sie lieben Kämpfernaturen. Sie lieben Sportler. Sie lieben Jungs, die nie aufgeben … Ich liebe euch und werde euch immer lieben. Ihr habt mir in meiner langen Karriere so viele schöne Momente geschenkt. Aber das war der Wichtigste. Ich werde alt und brauche solche Erinnerungen. Ihr seid meine Jungs. Wir werden vielleicht nicht mehr zusammen Baseball spielen. Aber für immer Freunde bleiben.»
Hat er das jetzt wirklich gesagt? Die Journalisten im Presseraum des Espenmoos trauen ihren Ohren nicht, als FCZ-Trainer Lucien Favre nach der Analyse des 3:2-Siegs gegen St.Gallen ein erstaunliches Statement abgibt. «Raffael ist gekidnappt worden», sagt Favre mit eindringlicher Stimme.