Brady Tkachuk, Captain der Ottawa Senators, ist kein Kind von Traurigkeit. Der Sohn vom ehemaligen NHL-Raubein Keith Tkachuk hat in seinen bislang 214 NHL-Spielen 298 Strafminuten gesammelt. Doch in diesem Fall war er für einmal das Opfer einer kuriosen Attacke.
Im Auswärtsspiel von Samstagnacht gegen die Los Angeles Kings geraten Tkachuk und Brendan Lemieux aneinander. Bald liegen beide Spieler auf dem Boden, dann geschieht das Unfassbare: Lemieux beisst Tkachuk in die Hand. Zwei Mal.
Als die Schiedsrichter es schaffen, die beiden Prügelknaben zu trennen, schaut Tkachuk geschockt auf seine blutige Hand, zeigt sie dem Schiedsrichter und sagt: «Er hat mich verdammt nochmal gebissen.» Lemieux erhält daraufhin auch eine Matchstrafe.
Der Ottawa-Stürmer war auch nach dem Ende des Spiels (Los Angeles gewinnt 4:2) noch in Rage: «Das war die feigste Aktion, die man hätte tun können. Ihr könnt jeden fragen, niemand mag diesen Typen oder will mit ihm spielen. Er ist ein schlechter Mensch, ein schlechter Teamkollege. Er ist einfach ein Witz und dürfte nicht mehr in dieser Liga spielen. Es ist wirklich unverschämt. Nicht einmal Kinder beissen andere Menschen, Babies machen das. Ich weiss nicht, was er sich gedacht hat. Er hat einfach nichts im Kopf.»
Brady Tkachuk here #Sens pic.twitter.com/6c2bYKB0Ma
— Bruce Garrioch (@SunGarrioch) November 28, 2021
Einen Tag später liess es sich auch Bradys Bruder Matthew Tkachuk, der bei den Calgary Flames spielt, nicht nehmen, gegen Lemieux zu schiessen: «Einen solchen Scheiss machen sonst nur kleine Kinder. Er ist extrem unbeliebt und dieser Vorfall zeigt, warum das so ist.»
Brendan Lemieux wurde derweil vom «NHL Department of Player Safety» (DOPS) zu einer persönlichen Anhörung via Zoom vorgeladen. Das würde es der Liga theoretisch erlauben, den Sohn von NHL-Legende Claude Lemieux für sechs Spiele oder mehr zu sperren.
Los Angeles’ Brendan Lemieux has been offered an in-person hearing via Zoom for Biting Ottawa’s Brady Tkachuk. Date and time TBD.
— NHL Player Safety (@NHLPlayerSafety) November 28, 2021
Die Attacke von Lemieux war nicht der erste Beiss-Vorfall in der Geschichte der NHL. 2003 wurde Marc Savard für ein Spiel gesperrt, weil er in den Fanghandschuh von Goalie Darcy Tucker biss. 2009 erhielt Jarkko Ruutu zwei Spielsperren für einen Biss gegen Andrew Peters. 2013 hatte eine Beissattacke von Mikhail Grabovski gegen Pax Pacioretty keine weiteren Konsequenzen. (abu)
In der Playoff-Zeit, da widmet sich selbst das öffentlich-rechtliche Fernsehen in der Schweiz wieder dem Eishockey. Zumindest teilweise. Live-Spiele gibt es beim SRF keine mehr zu sehen, echte Zusammenfassungen auch nicht. Aber gestern hat «10 vor 10» dafür watson-Eismeister Klaus Zaugg porträtiert.
Was für ein 🐷🐶