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Constantin schliesst Journalisten aus

Le president du FC Sion Christian Constantin, lors de la rencontre de football de Super League entre le FC Sion et le FC Basel 1893 ce dimanche 22 avril 2018 au stade de Tourbillon a Sion. (KEYSTONE/J ...
Der Ball rollt noch nicht und Christian Constantin sorgt bereits für Aufruhr. Bild: KEYSTONE

Vor dem ersten Spiel schon der erste Eklat: Constantin schliesst Journalisten aus

21.07.2018, 09:3821.07.2018, 13:01
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Christian Constantin sorgt für einen neuen Eklat. Der Präsident des FC Sion verweigert den über den Klub berichtenden Sportjournalisten der Walliser Zeitung «Le Nouvelliste» die Saison-Akkreditierung im heimischen Tourbillon.

Journalisten und Fotografen des Blattes erhalten laut Constantin wegen «polemischen Kommentaren» des Chefredaktors im Medien-Bereich ab sofort keinen Zugang mehr. Der «Walliser Bote», der auch als Konkurrenzblatt von «Le Nouvelliste» betrachtet werden kann, bezeichnete Constantins jüngsten Aktionismus als «Schlag gegen die freie Meinung».

Die Vereinigung der Walliser Journalisten (APV) schrieb in einer Medienmitteilung von einer «inakzeptablen Verletzung der Presse-Freiheit», die nicht hingenommen werden könne. Der APV hofft, dass Constantin so schnell wie möglich auf seinen Entscheid zurückkommt. Dies sei im Interesse aller Beteiligten.

An Auswärtsspielen der Walliser wird «Le Nouvelliste» weiterhin entsprechende Akkreditierungen beziehen können, doch am Sonntag im ersten Heimspiel der neuen Super-League-Saison gegen Lugano gelten die Berichterstatter als unerwünschte Personen im Medien-Bereich.

«Ich boykottiere die Journalisten nicht, ich lade sie einfach nicht mehr ein. Das betrifft die Journalisten und Fotografen der Zeitung», wird Constantin im «Le Nouvelliste» zitiert.

«Ein Boykott von Constantin»

«Constantin kann mit den Worten spielen, aber seine Massnahmen sind ein Boykott. Die Situation ist bedauernswert für unsere Leser, die sich sehr für den FC Sion interessieren» betonte Eric Meizoz, der Herausgeber der Zeitung. «Le Nouvelliste» plant, auch ohne Akkreditierungen weiter auch von den Heimspielen des FC Sion zu berichten.

Constantins persönlicher Missmut gegenüber dem Blatt besteht zwar schon seit einigen Monaten, mit dem vollzogenen Ausschluss der Journalisten sorgte er aber für einen neuerlichen Eklat.

Dabei sind die Zeitung und der Klub seit Jahrzehnten eng miteinander verbunden. Der 1998 verstorbene André Luisier wirkte von 1949 bis 1994 als Chefredaktor und/oder Eigentümer des Blattes und führte von 1981 bis 1992 elf Jahre lang als Präsident und Hauptsponsor den Verein. Dies als unmittelbarer Vorgänger von Constantin, der von 1992 bis 1997 erstmals als Präsident von Sion wirkte.

Zuletzt war Constantin wegen Handgreiflichkeiten gegen den TV-Experten und früheren Nationaltrainer Rolf Fringer von der Swiss Football League in letzter Instanz für fünf Monate gesperrt worden. Ende März durfte er erstmals in einem Heimspiel wieder auf der Tribüne Platz nehmen. Gut möglich, dass sich die Swiss Football League auch mit dem jüngsten Fall befassen wird. (leo/sda)

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35 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Töfflifahrer
21.07.2018 10:11registriert August 2015
Oh CC macht den Trump.
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Al Paka
21.07.2018 10:26registriert Juli 2017
Macht doch mal ein „Wein doch“ mit CC.
Könnte noch interessant werden. 😉

Ich könnte mir vorstellen, dass er es sogar machen würde.
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Joe Smith
21.07.2018 12:11registriert November 2017
Wenn die Emörung der Journalisten der anderen Medien (z.B. der des im Artikel erwähnten Walliser Boten, der der SDA, von der der Artikel stammt, der von Watson), wenn also diese Empörung wirklich ernstgemeint wäre, so würden diese Journalisten nun ihrerseits die Spiele des FC Sion solange boykottieren, bis der Nouvelliste wieder zugelassen wird. Aber gratis Empörung zu äussern ist natürlich einfacher als dann wirklich auch Konsequenzen zu ziehen.
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