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Während immer mehr Fussball-Funktionäre im Korruptionssumpf versinken, diskutierte Talkmaster Roger Schawinski am Montagabend mit den ehemaligen FIFA-Managern Guido Tognoni und Roland Rino Büchel die Affäre.
Zum Zustand der FIFA unter Sepp Blatter (Tognoni: wirtschaftlich erfolgreich, «moralisch kaputt») gab es nichts neues zu berichten. Doch zu einem vieldiskutierten Nebenaspekt wartete der heutige SVP-Nationalrat Büchel mit einer neuen Informationen auf: Vier Millionen – so viel habe Sepp Blatter im Jahr 2004 verdient. «Ich habe die Abrechnung selbst gesehen», sagte der St.Galler.
Um den Lohn des gesperrten Blatters ranken sich seit Jahren Gerüchte. Trotz anderslautender Ankündigungen wehrte sich die FIFA bisher dagegen, die Entlöhnung ihrer Spitzenfunktionäre offen zu legen.
Gut möglich ist, dass die Zahl von 2004 überholt ist und längst höher liegt. Schawinski zitierte den FC-Sion-Präsidenten Christian Constantin, der den Lohn seines Kompagnon Blatter einst mit knapp acht Millionen Franken angegeben habe. «Es könnte auch mehr sein», sagte Tognoni dazu. «Wenn es weniger wäre, könnte er es ja sagen.» Offenbar befürchte Blatter aber einen Aufschrei.
Büchel sagte, es habe schon Versuche gegeben aus der FIFA, ihm Angaben zu Löhnen zuzuspielen. Da mache er aber nicht mit, sagte er dazu – ohne nähere Angaben zu machen. Er hielt zudem fest, dass die Lohnfrage eigentlich eine interne Sache der FIFA sei. Problematisch sei aber, dass innerhalb des Verbandes praktisch niemand wisse, wie viel die Spitze verdiene.
Die drei Talker zeigten einiges an Mitleid für Sepp Blatter, der sich im Spital befinden soll – Schawinski wünschte «Sepp» vor laufender Kamera gute Besserung. Einen solchen Abgang hätten ihm nicht mal seine Gegner gewünscht, sagte Tognoni. Blatter habe sich in den letzten Jahren zu sehr auf Berater verlassen und merke nicht, wie er sich jetzt mit seinen Aussagen selbst belaste, sagte Büchel.
Interessant wurde es, als es darum ging, wie viel Dreck noch an die Oberfläche kommen könnte. Die beiden FIFA-Kenner gehen davon aus, dass die Leute, die um die Vorgänge im Verband wissen, kaum an die Öffentlichkeit treten werden. Tognoni liess durchblicken, dass der im Zusammenhang mit WM-Vergabe an Katar gesperrte Mohamed Bin Hamman für Aufklärung sorgen könnte, aber ein Maulkorb auferlegt bekommen habe. «Der Emir will, dass er Ruhe gibt», sagte Tognoni, der selbst Verbindungen nach Katar hatte. (trs)