Sport
SCRJ Lakers

Hockey-Cup: EV Zug holt ersten Titel seit 21 Jahren

Cupfinal in Rapperswil
EV Zug – SCRJ Lakers 5:1 (3:0,0:1,2:0)
EV Zug Verteidiger Raphael Diaz stemmt den Pokal nach dem Sieg im Final des Swiss Ice Hockey Cups 2018/19 zwischen den SC Rapperswil-Jona Lakers und dem EV Zug am Sonntag, 3. Februar 2019, in Rappersw ...
Die Erlösung! Captain Raphael Diaz stemmt den Cup-Pokal in die Höhe.Bild: KEYSTONE

«Seit 21 Jahren haben wir auf einen Titel gewartet» – EV Zug enthront Rappi als Cupsieger

Der EV Zug hat eine lange Durststrecke beendet. 21 Jahre nach dem bisher einzigen Meistertitel gewannen die Zentralschweizer mit einem 5:1-Finalsieg bei den Rapperswil-Jona Lakers den Schweizer Cup.
03.02.2019, 18:2104.02.2019, 03:37
Mehr «Sport»

Die Erleichterung war den Zugern anzusehen, endlich wieder einmal einen Titel geholt zu haben. «Das bedeutet viel für uns als Team und die Organisation», sagte EVZ-Trainer Dan Tangnes. Es sei wichtig gewesen, diese Barriere zu durchbrechen. Fabian Schnyder, der dienstälteste Spieler bei den Zentralschweizern, erklärte, dass sie heute versuchen würden, «jeden einzelnen Moment im Kopf zu speichern. Das kann sehr viel auslösen.»

Der Plan der Zuger für den Final war klar: keine Euphorie der Lakers aufkommen lassen. Das gelang ihnen mit dem frühen 1:0 durch Lino Martschini in der 4. Minute perfekt. Der Topskorer der Zentralschweizer war im ersten Powerplay nach neun Sekunden erfolgreich. Acht Minuten später erhöhte Dennis Everberg aus kurzer Distanz auf 2:0. Der Mitte November geholte zweifache Weltmeister aus Schweden erzielte im vierten Spiel gegen Rapperswil-Jona den vierten Treffer. Es kam noch besser für die Zuger im ersten Drittel, in der 18. Minute schoss Dominic Lammer das 3:0.

Die Stimmen zum Spiel:

Raphael Diaz (EV Zug):

«Wir haben extrem hart gearbeitet und konnten heute unsere Leistung abrufen. Es war eine super Teamleistung. Es ist wichtig, dass man lernt, diese wichtigen Spiele zu gewinnen und nach Hause zu bringen.»

Reto Suri (EV Zug):

«Seit 21 Jahren wartet die Mannschaft, die ganze Region auf einen Titel. Wir haben Rapperswil respektiert, aber wir blieben geduldig und haben mit einem geschlossenen Teameffort die Sache klar machen können.»
EV Zug Stuermer Reto Suri, Mitte, und Dominic Lammer, rechts, posieren mit dem Pokal in der Garderobe nach dem Sieg im Final des Swiss Ice Hockey Cups 2018/19 zwischen den SC Rapperswil-Jona Lakers un ...
So feiern die Zuger in der Garderobe.Bild: KEYSTONE

Roman Schlagenhauf (SCRJ Lakers):

«Es ist unglaublich bitter. Wir waren immer in Rückstand, haben alles probiert. Wir haben leider ein, zwei Strafen zu viel genommen, welche die Zuger eiskalt ausgenutzt haben.»

Danach liessen die Gäste etwas nach. «Wir hatten nicht mehr den gleichen Fokus, kamen nicht mehr so schnell hinten raus», so Martschini. «Es war wichtig, die Ruhe zu bewahren.» Allerdings zeigten die Lakers auch eine tolle Moral und kamen mit viel Energie aus der ersten Pause. Mehr als das 1:3 durch Kevin Clark, der im ersten Überzahlspiel der Lakers erfolgreich war, gelang dem Aussenseiter aber trotz einiger guter Chancen nicht. Der Kanadier befindet sich in Topform, hat in den letzten sieben Partien fünf Tore und vier Assists erzielt. 83 Sekunden nach dem 1:3 kassierte Clark wegen eines angeblichen Bandenchecks eine Zwei- plus Zehn-Minuten-Strafe. Letztere war ein Fehlentscheid. Überhaupt haderten die Lakers nicht ganz zu Unrecht mit den Schiedsrichtern.

Diese waren aber nicht der Grund für die Niederlage. Der Final zeigte einmal mehr, warum die St. Galler abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz liegen: Sie sind zu wenig kaltblütig vor dem Tor und leisten sich den einen oder anderen Fehler zu viel. Ein solcher unterlief Verteidiger Leandro Profico vor dem 1:4 von Reto Suri (56.), das die Partie endgültig entschied. Für den Schlusspunkt sorgte Yannick-Lennart Albrecht mit einem Schuss ins leere Gehäuse (59.).

Cupsieg nur der Anfang

So blieb es den Lakers verwehrt, als drittes Team nach den Neuchâtel Young Sprinters (1958) und dem Zürcher SC (1961) den Titel im Cup erfolgreich zu verteidigen. Dennoch war der Rapperswiler Trainer Jeff Tomlinson «eigentlich zufrieden, mit der Art und Weise wie wir gespielt haben. Wir versteckten uns nicht, liefen mit, spielten aggressiv. Wir machten es über weite Strecken gut. Es wäre heute mehr für uns möglich gewesen.» Für die Zuger hatte er nur lobende Worte: «Sie spielen ein sehr, sehr modernes Eishockey und sind mein Topfavorit für die Meisterschaft.»

EV Zug Cheftrainer Dan Tangnes, links, feiert mit Stuermer Fabian Schnyder den Sieg im Final des Swiss Ice Hockey Cups 2018/19 zwischen den SC Rapperswil-Jona Lakers und dem EV Zug am Sonntag, 3. Febr ...
Trainer Dan Tangnes umarmt seinen Stürmer Fabian Schnyder.Bild: KEYSTONE

Für den EVZ gingen die Feierlichkeiten in der heimischen Arena weiter, wo die Partie mehr als 3000 Zuschauer verfolgten. «Wir haben lange auf diesen Tag hingearbeitet», sagte Captain Raphael Diaz. «Es war ein riesiger Team-Effort.» Besonders angetan war er vom letzten Drittel, in dem sie ihnen nicht viel gegeben hätten. Diaz schaute aber bereits wieder vorwärts: «Wir werden es heute extrem geniessen, wissen aber, dass die Saison weitergeht.» Denn so gross die Freude über den Cupsieg auch es, er soll nicht der einzige Titel in dieser Saison bleiben. (pre/sda)

Das Telegramm:

Rapperswil-Jona Lakers - Zug 1:5 (0:3, 1:0, 0:2)
6100 Zuschauer (ausverkauft). - SR Wiegand/Lemelin, Obwegeser/Kovacs.
Tore: 4. Martschini (Flynn, Alatalo/Ausschluss Clark) 0:1. 12. Everberg (Lammer, Flynn) 0:2. 18. Lammer (Widerström, Morant) 0:3. 32. Clark (Wellman, Knelsen/Ausschluss Suri) 1:3. 56. Suri 1:4. 59. Albrecht 1:5 (ins leere Tor).
Strafen: 7mal 2 plus 10 Minuten (Clark) gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 3mal 2 Minuten gegen Zug.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Hächler, Maier; Iglesias, Schmuckli; Gähler, Profico; Helbling, Gurtner; Clark, Knelsen, Wellman; Kristo, Schlagenhauf, Spiller; Mosimann, Mason, Casutt; Primeau, Ness, Hüsler.
Zug: Aeschlimann; Diaz, Morant; Schlumpf, Alatalo; Zgraggen, Stadler; Thiry; Widerström, Albrecht, Suri; Lammer, Flynn, Everberg; Martschini, McIntyre, Simion; Leuenberger, Senteler, Schnyder; Zehnder.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Berger (krank) und Gilroy. Zug ohne Klingberg, Zryd, Stephan (alle verletzt) und Roe (gesperrt). - Pfostenschüsse: 48. Knelsen, 59. Hüsler. - Lakers von 57:28 bis 58:08. (pre/sda)

Die Schweizer Hockey-Cupsieger der Neuzeit

1 / 14
Die Schweizer Hockey-Cupsieger der Neuzeit
2020: Freudentaumel in Lausanne! Der unterklassige HC Ajoie gewinnt sensationell den Schweizer Cup.
quelle: keystone / laurent gillieron
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Unvergessene Eishockey-Geschichten

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
32 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
bullygoal45
03.02.2019 18:16registriert November 2016
Gratulation an den EVZ! Well done!🔵⚪️

Positiv für mich: Ein Team mehr im A, für den der Cup jetzt an Bedeutung gewinnt 👍🏻

Super kämpft Manne! 🔴🔴🔴
14818
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pana
03.02.2019 19:12registriert Juni 2015
So, jetzt kann sich Rappi endlich auf die Liga konzentrieren.
1133
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lümmel
03.02.2019 18:45registriert Mai 2016
Der EVZ ist ein verdienter Sieger! Über die ganze Kampagne gesehen hatten sie kein leichtes Los mit Kloten, Lugano und Bern. Und das immer Auswärts!
Gratulation an das ganze Team!
1077
Melden
Zum Kommentar
32
Ein Geniestreich, zwei Ungenügende – das sind die Nati-Noten beim 1:0-Sieg in Irland
Nach fünf sieglosen Spielen in Serie gewinnt die Nati endlich wieder einmal. Trotzdem bleiben die Noten der Spieler überschaubar.

Das hat gutgetan. Die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft gewinnt endlich wieder einmal. Das 1:0 auswärts gegen Irland ist der erste Vollerfolg nach zuletzt fünf sieglosen Spielen in Serie. Trotzdem war es bei weitem keine Glanzleistung. Das widerspiegelt sich auch in den Noten für die Einzelspieler.

Zur Story