Stephan Lichtsteiner hat gut lachen. Der Luzerner feiert bei Juventus nicht nur jährlich den Meistertitel, er bekommt auch einen schönen Batzen für das rauf- und runterspulen von Kilometern an der rechten Seitenlinie: 2 Millionen verdient der mittlerweile 30-Jährige Aussenverteidiger bei der «vecchia signora» und damit gleich viel wie der WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose bei Lazio Rom. Der Captain der Schweizer Nati, Gökhan Inler, wird bei Napoli immerhin mit 1,4 Millionen Euro netto entlohnt.
Ebenfalls in der Serie A verdienen Fabio Daprela und Michel Morganella bei Palermo sowie Neo-Nationalspieler Silvan Widmer bei Udinese ihre Brötchen. Widmer, der von den Schweizer Legionären am wenigsten verdient, kassiert immer noch mehr als 20'000 Euro im Monat – ohne Prämien.
Der Liga-Topverdiener ist ein waschechter Römer. Nein, es handelt sich nicht etwa um den 37-jährigen Francesco Totti (2,5 Millionen pro Jahr). Die Rede ist von Daniele de Rossi, dessen Treue zu seiner AS Roma mit einem Jahreslohn von 6,5 Millionen honoriert wird. Damit passt der italienische Mittelfeldspieler gleich doppelt nicht ins Schema: 16 von 20 Klubs geben einem Stürmer den höchsten Lohn.
Des Weiteren sind die Topverdiener der Topklubs allesamt Ausländer: Gonzalo Higuain (Napoli), Mario Gomez (Fiorentina), Carlos Tevez (Juventus Turin), Fernando Torres (Milan), Rodrigo Palacio (Inter) und Miroslav Klose (Lazio) stehen allesamt zuoberst auf der Gehaltsliste ihrer Vereine.
Obwohl weiterhin horrende Summen für die Fussball-Profis ausgegeben werden, ist die Serie A auf Sparkurs: Die Nettoausgaben sinken im Vergleich zur Vorsaison von über einer Milliarde auf 850 Millionen Euro. Damit macht die italienische Liga zwar einen (unfreiwilligen) Schritt in Richtung Vernunft, verliert aber weiter an Wettbewerbsfähigkeit zu Spanien, England oder Deutschland. Mittlerweile wandern deshalb jährlich einige der besten Italiener ins Ausland ab.
In diesem Sommer haben mit Mario Balotelli (Liverpool), Ciro Immobile (Dortmund) und Alessio Cerci (Atletico Madrid) gleich drei italienische Nationalspieler die Serie A verlassen. Ebenfalls einen Abflug machten die beiden Schweizer Blerim Dzemaili (Galatasaray) und Valon Behrami (Hamburger SV). Weniger werden Sie bei ihren neuen Vereinen bestimmt nicht verdienen.