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Titelverteidiger Beat Feuz für die nächste Grosstat bereit

Beat Feuz of Switzerland speaks during a press conference of the Swiss-Ski federation at the 2019 FIS Alpine Skiing World Championships in Are, Sweden Monday, February 4, 2019. (KEYSTONE/Jean-Christop ...
Bild: KEYSTONE

49 Jahre nach Russi – kann Titelverteidiger Feuz wieder Abfahrt-Gold holen?

Titelverteidiger Beat Feuz legt vor der WM-Abfahrt in Are seine Ziele offen. Eine weitere Medaille soll es im Minimum sein.
09.02.2019, 07:3309.02.2019, 12:29
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Ob Weltcup oder Weltmeisterschaft – Feuz ist das anscheinend egal. Er ist die Ruhe selbst. Die Nervosität kennt er offenbar nur vom Hörensagen. Er zeigt sich in diesen Tagen in Are in bester Laune, gibt sich entspannt und versprüht Zuversicht. Seine Gesichtszüge verraten, dass bei ihm alles im Lot ist. Das Material passt, er hat keinerlei körperlichen Beschwerden. Sein Problemknie erfordert zwar regelmässig physiotherapeutische Behandlung, bereitet ihm aber seit langem keine ernsthaften Sorgen mehr.

>> Noch ist unklar, ob die Abfahrt wie geplant am Samstag um 11.30 Uhr stattfinden kann, mehr dazu liest du hier.

Feuz hat damit den Kopf frei. Seine Konzentration aufs Wesentliche wird durch nichts gestört. Er kann den Fokus ganz auf die nächste Aufgabe, die wichtigste des Winters, richten – und sieht sich auch deshalb für die nächste Grosstat bereit. Seine Gefühlswelt beeinflusst auch der WM-Ort positiv. Feuz mag die Bedingungen in Are. Die mit Wasser bearbeitete, aber nicht vereiste Piste sagt ihm zu. «Es macht Spass, hier zu fahren.»

Die andere Ausgangslage

Der Druck scheint an Feuz ohnehin abzuperlen. Den ultimativen Härtetest nervlicher Belastung hat der Berner mit Bravour bestanden. Wer der immensen Erwartungshaltung vor zwei Jahren in St. Moritz vor heimischem Publikum standgehalten hat, der muss sich auch in Schweden keine Sorgen machen. Im Engadin war er der ganz grosse Favorit gewesen, von dem nichts anderes als der Titel verlangt worden war.

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Diesmal präsentiert sich die Ausgangslage anders. Feuz muss die Rolle des Titelanwärters nicht mehr alleine tragen. Wenn er sagt, dass 15 bis 20 Fahrer für den Sieg in Frage kommen, ist das wohl leicht übertrieben. Ein Dutzend hätte wohl auch gereicht. Und genannt wird ohnehin vor allem ein Name: Dominik Paris. Der Südtiroler hat den Glauben in die eigene Stärke mit dem Gewinn des WM-Titels im Super-G noch einmal gestärkt. Seine im Weltcup demonstrierte Hochform hat er nach Skandinavien mitgenommen.

Auch Feuz weiss um seine Hochform. Podestplätze in den letzten fünf Weltcup-Abfahrten und die klare Führung in der Disziplinen-Wertung sind beruhigende Indizien. Er mag denn auch nicht um den heissen Brei herumreden. Zumindest eine Medaille soll es sein, die vierte in Folge an einem Grossanlass nach Bronze an den Weltmeisterschaften vor vier Jahren in Beaver Creek, Gold in St. Moritz und wiederum Bronze an den Olympischen Spielen vor zwölf Monaten in Pyeongchang. «Es wäre schlecht, wenn ich eine Platzierung unter den ersten zehn als Ziel vorgeben würde. Das würde mir ohnehin keiner glauben.»

47 Jahre nach Russi

Dann lenkt Feuz aber doch noch ab und spricht er davon, wie schwierig es sei, den Titel erfolgreich zu verteidigen. Er bemüht die Statistik, um seinen Worten Gewicht zu verleihen. Seit 1972, so weiss Feuz, ist kein Fahrer zweimal in Folge Weltmeister in Abfahrt geworden. Als Letzter hat dies Bernhard Russi geschafft. Nach seinem überraschenden Sieg in Val Gardena dominierte er zwei Jahre danach auch an den Olympischen Spielen in Sapporo. Der Olympiasieger wurde damals auch als Weltmeister ausgezeichnet.

47 Jahre sind seit Russis zweiter Goldfahrt in Japan vergangen. Die Zeit ist längst reif für die nächste erfolgreiche Titelverteidigung. (wst/sda)

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