Ilka Stuhec – wer denn sonst? – gewinnt auch die dritte Abfahrt der Saison. Die 26-jährige Slowenin setzt ihren Höhenflug dank dosiertem Risiko, aber cleverer Linienwahl souverän fort und zieht. Am Vortag hatte sie schon in der Kombination triumphiert, vor zwei Wochen in Lake Louise gewann sie beide Abfahrten. Die Spätstarterin, die in ihrer Karriere oft von Verletzungen zurückgeworfen wurde, hat alle ihre vier Weltcupsiege in diesem Winter gefeiert.
Auch auf Platz 2 und 3 sind keine Überraschungen: Zweite wird die Österreicherin Cornelia Hütter, die gestern schon in der Kombi-Abfahrt überzeugt hatte und heute für den ersten Podestplatz der ÖSV-Frauen in dieser Saison sorgt. Auf Rang 3 klassiert sich die Italienerin Sofia Goggia. Die Aufsteigerin der Saison fährt im achten Rennen der Saison ihren sechsten Podestplatz ein.
Nichts ist's mit dem grossen Angriff auf den Gesamtweltcup geworden. Statt den ersten Abfahrtssieg der Saison einzufahren kassiert Lara Gut in Val d'Isère den zweiten Nuller in Serie. Wie bereits in der Kombi-Abfahrt wählt sie bei der Einfahrt ins «Karussell» eine sehr enge Linie. Wegen der starken Schläge wird die Tessinerin nach unten getragen und sie verpasst das nächste Tor.
Bitter! Im Weltcup-Gesamtklassement liegt Lara Gut mit 105 Punkten Rückstand auf Leaderin Mikaela Shiffrin nur noch auf Rang 4. «Das kann passieren», sagt eine sichtlich enttäuschte Lara Gut nach dem Rennen im Zielraum über ihr Ausscheiden. «Ab und zu läuft es nicht wie gewünscht, obwohl man gut drauf ist und gut Ski fährt.» Was genau schief gelaufen ist, will die 25-Jährige nicht sagen. «Ich weiss es, wir werden daran arbeiten. Wird schon wieder gehen.»
Beste Schweizerin wird Michelle Gisin, die sensationell 7. wird. Sie hat den Schwung aus der Kombination vom Freitag gleich mitgenommen. Nach Rang 2 im Wettkampf mit Abfahrt und Slalom sorgt die Engelbergerin auch in ihrer allerersten Weltcup-Abfahrt für eine grosse Überraschung. Mit der Startnummer 51 erfüllt sie gleich die Selektionskriterien für die WM in St. Moritz.
Corinne Suter wird 16. Eineinhalb Sekunden beträgt ihr Rückstand auf die Schnellste Stuhec, damit verpasst die Schwyzerin den sechsten Top-10-Platz ihrer Karriere klar. Joana Hählen fährt dank viel Risiko ebenfalls in die Top 20. (pre)