Was ist denn in Vikersund los?! Auf dem «Monsterbakken» nördlich von Oslo wird der Weltrekord im Skifliegen gleich zweimal gebrochen. Zuerst fliegt der Norweger Robert Johansson sagenhafte 252 Meter weit und verbessert im ersten Durchgang des Team-Weltcups die zwei Jahre alte Bestmarke seines Landsmannes Anders Fannemel um 50 Zentimeter.
Das lässt sich der Doppel-Weltmeister im Skispringen Stefan Kraft aber nicht gefallen. Der aktuelle Dominator des Skisprung-Zirkus landet gar bei 253,5 Meter und nimmt Johannsson den Weltrekord somit gleich wieder ab. Kraft berührt nach der Landung zwar ganz leicht mit dem Gesäss den Boden, laut Informationen von FIS-Rennleiter Walter Hofer zählt der Rekord bei einer leichten Berührung aber.
Der Österreicher Andreas Goldberger flog am 17. März 1994 als erster Skispringer über 200 Meter (202 m), stand diesen Sprung aber nicht. Seither wurden immer grössere Schanzen gebaut. Der Vikersundbakken, auch «Monsterbakken» genannt, ist seit 2010 die grösste Schanze der Welt. Nur hier sind Flüge auf über 250 Meter möglich.
Auch Simon Ammann erlebte einen erfreulichen Tag. Zunächst sicherte er seinem Team mit einem Flug 220 m die Teilnahme am Finaldurchgang. In der Reprise steigerte er sich auf 223 m und erhielt für seine Landung dreimal die Note 18,0 – ein Saisonrekord für den Toggenburger.
Das Teamspringen gewannen die Norweger. Im Kampf um die Siegprämie der RAW-AIR-Tour geht es zwischen Kraft und Andreas Wellinger weiterhin eng zu und her. Der Vorsprung des Deutschen beträgt lediglich 6,2 Punkte, was auf einer Flugschanze umgerechnet fünf Metern entspricht. Die Tour endet am Sonntag mit einer Einzel-Konkurrenz und den Wertungssprüngen 13 und 14. (pre/sda)