Die Burschen können es ja doch noch! Nachdem der FC Zürich und die Young Boys ihre Trainer in die Wüste geschickt haben, feiern sie den ersehnten ersten Saisonsieg. Der FCZ holt in St.Gallen drei ungefährdete Punkte als Bratwurst-Beilage ab, YB gewinnt das Berner Derby gegen Thun nach einer Boxeinlage von Hoarau trotz 45 Minuten in Unterzahl.
Schon am Samstag verbringen die begeisterten Touristen aus Lugano einen sonnigen Nachmittag bei GC im Letzigrund und fahren mit 6 Gegentoren als Souvenir zurück ins Tessin. Breel Embolo löst derweil beim FCB-Sieg in Luzern den Knoten und bucht seine ersten beiden Saisontore. Knie-Clown Spidi gefällt das nicht.
Das erste Pokal-Weekend fordert zwei prominente Schweizer Opfer: Nati-Verteidiger Fabian Schär verletzt sich bei einem Zweikampf an der Hüfte und scheidet mit Hoffenheim gegen 1860 München aus. HSV-Captain Johan Djourou zieht sich beim Warmmachen eine Blessur zu und muss zusehen, wie sich die Teamkollegen trotz viel Schiedsrichter-Hilfe beim Viertligisten Carl Zeiss Jena blamieren.
Besser macht es Fabian Frei, der bei seinem Debüt für Mainz gegen Energie Cottbus gleich zum 1:0 trifft und souverän in die zweite Runde einzieht.
Wirklich in Erinnerung bleiben aber drei andere Dinge: Das asoziale Verhalten der Duisburger Fans, die sich beim 0:5 gegen Schalke per Spruchband über den Alzheimer-kranken Ex-Schalke-Manager Rudi Asssauer lustig machen. Die Schüsse auf den Hertha-Bus und der 21-jährige Nobody Niklas Hecht-Zirpel, der bei seinem Ehrentor für den Fünftliga-Klub Nöttingen die ganze Bayern-Abwehr nass macht.
In England haben sie zwar unfassbar viel Geld ausgegeben, trotzdem bleibt zum Premier-League-Auftakt vieles beim Alten: Mourinho liefert die beste Rumpelstilzchen-Imitation und Arsenal hat auch mit Petr Cech ein Goalie-Problem.
Neu ist hingegen Bastian Schweinsteiger. Er schmort bei Manchester United erst eine Stunde auf der Bank, wird unter stehenden Ovationen eingewechselt und kassiert bald eine Gelbe Karte. Nach dem Sieg gegen Tottenham beschäftigen zwei Fragen zum Weltmeister die englische Presse: «Warum trägt er so eine riesige Hose?» und «Hat er zu viel Sauerkraut gegessen?»
Als Zaungast dabei ist auch Xherdan Shaqiri. Der Schweizer Nati-Star sieht sich im Stadion an, wie Stoke gegen Liverpool verliert. Eigentlich hatte er den Engländern ja bereits abgesagt, nun könnte er doch bald seine Liebe zu den «cold rainy nights» entdecken.
Xherdan Shaqiri is watching Stoke vs. Liverpool, just weeks after reportedly failing to respond to Stoke's offer. pic.twitter.com/izbXtO5gQv
— Squawka Football (@Squawka) 9. August 2015
Die Stars der einheimischen Leichtathletik-Szene stellen an den Schweizer Meisterschaften in Zug eindrücklich unter Beweis, dass sie für die anstehende WM in Topform sind.
Sprinterin Mujinga Kambundji bricht ihren eigenen Schweizer Rekord über 200 m und stellt eine neue Bestmarke von 22,80 Sekunden auf.
Das gleiche Kunststück gelingt Nicole Büchler. Im dritten Versuch springt die 31-jährige Bielerin über 4,71 m und damit vier Zentimeter höher als im vergangenen Jahr bei Weltklasse Zürich.
Auch 400-m-Hürden-Europameister Kariem Hussein setzt ein Ausrufezeichen. Er stellt mit mit 48,45 Sekunden eine persönliche Bestleistung auf.
Dominique Aegerter legt beim Moto2-GP in Indianapolis von Startposition 11 einen Blitzstart hin und setzt sich sogar als Leader fest. Doch der Traum vom zweiten Karrieresieg endet zwei Runden vor Schluss: Der führende Schweizer wird von Johann Zarco regelrecht weggerempelt und muss sich im Ziel mit Rang 4 begnügen. Im Anschluss nervt sich Aegerter vor allem über technische Probleme: «Ich finde die Sicherheit auf der dieser Maschine nicht, die ich vor einem Jahr hatte.»
Auch Tom Lüthi kann nicht zufrieden sein: Von Position 4 gestartet, landet er in der Endabrechnung auf dem 6. Platz. Als 15. holt der Freiburger Robin Mulhauser seinen ersten WM-Punkt. (dux)