Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Stan Wawrinka ist Sportler des Jahres. Bitte das erst einmal sacken lassen.
Genug? Okay! Und das ist passiert: Der Romand schafft es nach drölfzig vergeblichen Anläufen endlich doch noch und verdrängt Roger Federer im Zuschauervoting mit 38,91 Prozent gegen 22,81 Prozent aller Stimmen auf Platz 2. Sichtlich gerührt begibt sich Wawrinka in der Folge auf die Bühne und haucht seinen Dank ins Mikrofon: «Das berührt mich sehr. Ich bin stolz darauf, ein Teil dieses grossartigen Sportjahrs zu sein.» Einen ähnlichen Satz habe übrigens auch ich kurz vor der Jahrtausendwende nach meinem ersten Mal benutzt.
Sportlerin des Jahres wird «Iron Woman» Daniela Ryf. Die Triathletin hat in Hawaii ihren ersten WM-Titel gleich mit 13 Minuten Vorsprung gewonnen. Dass sie während der ganzen Saison unbesiegt blieb, brachte ihr zudem einen Bonus von einer Million Dollar ein. Gratulant Ueli Maurer kann sich in seiner Funktion als abtretender VBS-Chef und Bald-Finanzminister gar nicht entscheiden, ob er Ryf nun als Panzergrenadierin oder als Anlageberaterin anheuern soll.
Auch Marcel Koller (Trainer des Jahres), Breel Embolo (Newcomer des Jahres, der Leichtgewichts-Ruder-Vierer (Team des Jahres) und Marcel Hug (Behindertensportler des Jahres) haben jetzt eine ziemlich grenzwertig designte Statue auf dem Estrich stehen.
Die Cup-Viertelfinals finden in zwei Tranchen statt Am Samstag betreibt der FC Zürich mit einem überzeugenden 4:1 bei Thun Wiedergutmachung für die miserable Hinrunde – Luzern zittert sich nach zweimaligem Rückstand mit 4:3 bei Aarau durch.
Am Sonntag hat Lugano viel Mühe gegen Köniz aus der Promotion League und siegt erst in der Verlängerung mit 2:0. Das alles bleibt aber nur die Ouvertüre für den grössten Krimi: Sion hat Basel in der Final-Reprise lange fest im Griff und führt dank Toren von Pa Modou und Assifuah mit 2:0. Weil der Meister aber doch noch aufwacht und durch Elneny und Janko den Ausgleich erzwingt, muss ein Penaltyschiessen entscheiden. Dort scheitern zwei Basler und ein Walliser – die Fans im Stade de Tourbillon schweben im Fendant-Himmel.
Für die Auslosung verspricht uns das SRF eine knackige Losfee. Wir sind leicht irritiert, als dann mit Martina Hingis ein gut abgehangenes Exemplar erscheint. Immerhin hat die Trübbacherin ihr extrem relaxtes Lächeln auch 19 Jahre nach dem ersten Grand-Slam-Sieg nicht verloren und lost souverän die Halbfinal-Partien Luzern – Lugano und Sion – Zürich aus.
Am Bundesliga-Samstag setzen die Hertha-Schweizer Fabian Lustenberger und Valentin Stocker ihren Höhenflug fort. Mit einem 4:0 bei Darmstadt rücken sie auf den sensationellen dritten Rang vor. Bitter gehen derweil Yann Sommer, Granit Xhaka und Josip Drmic mit Gladbach unter: 0:5-Klatsche gegen Admir Mehmedis Leverkusen.
Zu einem weiteren Schweizer Duell kommt es am Sonntag. Roman Bürki behält mit Dortmund die Oberhand gegen Eintracht Frankfurt mit Haris Seferovic.
In England spielen die Schweizer Söldner für einmal fast gar keine Rolle. Nur Almen Abdi steht bei Watfords Minisieg in Sunderland auf dem Rasen. Weil Leicester City erst am Montag spielt, übernimmt Arsenal die Tabellenspitze. Das grosse Gesprächsthema bleibt jedoch Manchester United, das ein direktes Eckball-Tor kassiert und sich bei Bournemouth mit 1:2 blamiert.
Eine Vollrunde steht am Weekend in der NLA auf dem Programm. Zu den Gewinnern zählt Davos, das dank Perttu Lindgren mit 3:2 über Kloten triumphiert und seine Siegesserie auf acht Vollerfolge ausbaut. Auch Lugano, das am 23. Oktober noch am Tabellenende lag, kann sich nach einem 7:2 gegen Servette-Genf nun über Rang 4 freuen. Besonderes Highlight dieser Partie: Das 4:2 des schwedischen Filigrantechnikers Fredrik Pettersson.
Bern klettert mit einem 6:5 in Zug über den Strich, was «Eismeister» Klaus Zaugg zu einer knackigen Aussage verleitet: «Zug ist für die Play-offs und den Titelgewinn zu weich.» Den Schlusspunkt setzt Schlusslicht Biel mit einem Überraschungssieg gegen die zahnlosen ZSC Lions, die als Leader nun drei der letzten vier Spiele verloren haben.
Der Skizirkus der Herren macht am Wochenende in Val d'Isère Station. Marcel Hirscher dominiert dort einmal mehr, gewinnt den Riesenslalom und wird Zweiter im Slalom. Für die besten Schweizer Resultate sorgen Justin Murisier als 11. im Riesenslalom und Daniel Yule als 9. im Slalom.
Bei den Damen tut sich in Are aus Schweizer Sicht einzig Wendy Holdener als 5. im Slalom hervor – die Slowakin Petra Vlhova feiert in diesem Rennen ihren ersten Weltcup-Sieg. Lara Gut muss sich nach dem 13. Rang im Riesenslalom mit einem extragrossen Ragusa trösten – sie verliert 1,98 Sekunden auf Siegerin Lindsey Vonn.
Der hier geht raus an alle, die sich gerne über die angeblich unmännlichen Springreiter in ihren lustigen Jäckchen mokieren: Olympiasieger Steve Guerdat gewinnt mit seinem Goldpferd Nino den Grand Prix von Genf und streicht eine Siegprämie von 400'000 Franken ein. Jawohl, 400'000 Franken – mehr als du und ich pro Jahr zusammen mit allen watson-Praktikanten der nächsten Dekade verdienen. (dux)