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Mit einer aussergewöhnlichen Leistung beendete Wawrinka die seit 28 Partien anhaltende Siegesserie von Djokovic und sicherte sich die Coupe des Mousquetaires als zweiter Schweizer nach Roger Federer. Dieser hatte selbiges 2009 geschafft, ebenfalls an einem 7. Juni. Als erst 30. Spieler seit der 1969 eingeläuteten Open Era hat der Australian-Open-Champion 2014 nun mindestens zwei Grand-Slam-Turniere gewonnen.
CHAMP @stanwawrinka 🎉❤️🇨🇭 pic.twitter.com/UXeplV2juw
— Roger Federer (@rogerfederer) 7. Juni 2015
«Ich habe heute das Spiel meines Lebens gespielt. Ich kann kaum glauben, was hier abging», so Wawrinka kurz nach dem Sieg im Platzinterview. «Ich wünsche Novak, dass er hier auch einmal gewinnt.»
Nachdem der erste Trubel etwas vorbei war, gab 30-Jährige dem RTS noch auf dem Platz ein Interview: «Es ist unglaublich, ich habe Mühe das zu begreifen. Im Moment habe ich in meinem Kopf noch etwas ein Durcheinander.» Stolz sei er, wie er die Partie wenden konnte. «Ich konnte mich Stück für Stück wieder herankämpfen.» Wie er den Triumph feiern möchte, weiss der Lausanner noch nicht. «Ich muss erst mal in die Garderobe. Momentan bin ich mental total ausgelaugt.»
An der Pressekonferenz überraschte Wawrinka die Journalisten, indem er seine Shorts mitbrachte und über das Namensschild hängte. Angesprochen darauf, wem diese Hosen gefallen, meinte er lapidar: «Anscheinend nur mir selbst.» Beim Game zum Sieg sei er schon etwas nervös gewesen: «Mir schlichen sich Gedanken in den Kopf, dass ich bald French-Open-Sieger sein werde.»
"Apparently I'm the only one!" @stanwawrinka on THOSE shorts and who likes them #RG15 pic.twitter.com/fCvracML03
— Roland Garros (@rolandgarros) 7. Juni 2015
Bei der Siegerehrung gab es erst so lange Applaus für Djokovic, bis diesem die Tränen in die Augen schossen: «Ich will mich kurz halten», sagte der Serbe danach sichtlich berührt. «Es gibt wichtigere Dinge als Siege. Zum Beispiel Respekt. Und ich habe grossen Respekt vor dir, Stan.» Was für Worte eines Verlierers. Er fügte noch an: «Ich werde wieder kommen und es wieder versuchen.»
Später an der Pressekonferenz fügte er hinzu: «Er hat einfach grossartig gespielt. Er verdient den Sieg. Ich bin stolz auf das Spiel, aber es wollte einfach nicht sein.» Natürlich hätte er manchmal etwas besser spielen können, aber «ab dem zweiten Satz war Wawrinka besser.»
"Je pense que j'aurais pu mieux jouer à certains moments mais il a été meilleur du 2e au 4e set". #Djokovic pic.twitter.com/xTP6fMz6eB
— Roland Garros (@rolandgarros) 7. Juni 2015
Obwohl als Aussenseiter in den Final gestiegen, trat Wawrinka im Final wie ein Chef auf. Er war der Spieler, der den Ton angab, der den Punkt meistens suchte. Davon zeugen 60 Winner, die ihm in der drei Stunden und 12 Minuten dauernden Partie gelangen.
Im ersten Satz hatte Djokovic, der mit einem Sieg seinen Karriere-Grand-Slam hätte perfekt machen können, die Partie noch im Griff gehabt. Der Weltranglisten-Erste machte einen sehr abgeklärten Eindruck, liess Wawrinka kaum mal eine Möglichkeit, zum Gewinnschlag anzusetzen. Das Break zum 4:3 war die logische Folge der Geschehnisse im mit 15'000 Zuschauern besetzten Stadion Philippe Chatrier. Erst im letzten Game geriet er unter Druck. Wawrinka wehrte zwei Satzbälle ab und kam sogar zu einer Möglichkeit, auf 5:5 auszugleichen. Djokovic antwortete mit einem Aufschlag-Winner.
Die Abgeklärtheit von Djokovic war dann aber im zweiten Satz rasch dahin. Wawrinka spielte brillant auf. Alles stimmte in seinem Spiel. Er war geduldig, wenn er es sein musste, und aggressiv, wenn es von Nutzen war. Djokovic stand dauernd unter Druck. Im zweiten Umgang konnte er die ersten vier Breakbälle abwehren, der fünfte, der gleichzeitig ein Satzball war, verwertete der Schweizer nach einem Rückhand-Fehler von Djokovic.
Immer wieder blickte Djokovic mit hochgezogenen Schultern zu seinen Coaches, Boris Becker und Marian Vajda. Nach dem verlorenen zweiten Satz knallte er sein Racket auf den Boden und traf dabei beinahe einen Balljungen. Der achtfache Grand-Slam-Sieger war nicht nur nervös, sondern auch entnervt. Bis zum 1:1 im dritten Satz musste er bei fünf Servicegames in Folge seinem Gegner jeweils Breakbälle zugestehen. Bei 4:3 legte der ohnehin überragende Wawrinka ein Returnspiel der Extraklasse hin: Mit drei Gewinnschlägen kam er zum 5:3. Etwas später wehrte er den Breakball von Djokovic mit einem Vorhand-Winner ab. Es war ein Schweizer Spektakel, an dem zumindest die Fans von Wawrinka und die neutralen Zuschauer ihre Freude hatten.
Djokovic wurde regelrecht überfahren. Daran änderte eine 3:0-Führung des Favoriten im vierten Satz nichts. Die Antwort von Wawrinka kam prompt. Er kam auf 3:3 zurück und war danach im Nervenspiel der Schlussphase der mental stärkere. Beim Stand von 4:4 wehrte «Stan the Man» drei Breakbälle am Stück ab und schaffte den Servicedurchbruch zum 5:4 mit einer herrlichen Rückhand der Linie entlang. Mit dem gleichen Schlag sicherte er sich wenige Minuten später auch den Titel.
Als erst 30. Spieler seit 1969 und dem Beginn der Open Era konnte Wawrinka mindestens zwei Grand-Slam-Titel gewinnen. Als schöner Nebeneffekt bekam er auch einen Scheck über 1.8 Millionen Euro und wird in der Weltrangliste auf Platz vier vorstossen. (fox/si)
Woooooow Stan! What a game🎩💪 #Tennisnation #StanTheMan
— Roman Josi (@rjosi90) 7. Juni 2015
STAAAAAAAAAN!!! @stanwawrinka #alwaysbelieveinyourdreams #RG2015 🇨🇭💪🏻💪🏻💪🏻💪🏻
— Lara Gut (@Laragut) 7. Juni 2015
Better picture then this i will not be able to take guys. Thank you @stanwawrinka. You are a champion in many ways! pic.twitter.com/9NwWqPtSwS
— Magnus Norman (@normansweden) 7. Juni 2015
Yeesss STAN! Just amazing! Congrats! 🏆👍🎉 #champion #respect #StanTheMan
— Dario Cologna (@dariocologna) 7. Juni 2015
WOOHOOOOO @stanwawrinka ! quelle joie de voir une finale comme ça...simplement extraordinaire
— Dominique Gisin (@dominiquegisin) 7. Juni 2015
🏆STAN🏆 #inspiration
— Timea Bacsinszky (@TimiBacs) 7. Juni 2015
Djokovic doch zu schlagen. Congrats @stanwawrinka ! Amazing player ! #FrenchOpenFinal
— Toni Kroos (@ToniKroos) 7. Juni 2015
Super sunday, chapeau stan, grosses kino #StanTheMan #unbelievable and now AC DC #acdczurich #motivationsspritze
— Carlo Janka (@carlo_janka) 7. Juni 2015
Well deserved .... Went out and beat him. Wow
— andyroddick (@andyroddick) 7. Juni 2015
Allez @stanwawrinka !!!!! pic.twitter.com/inNJBbyS8q
— Valon Behrami (@ValonBera) 7. Juni 2015
Congratulation @stanwawrinka 🎾🏆👍🏼
— Yann Sommer (@YannSommer1) 7. Juni 2015
Monstrueux le frérot @stanwawrinka 💪💪💪💪💪💪💪🎉🎉🎉🎉🎉🎉#hardworkpaysoff
— Johan Djourou (@JohanDjourou) 7. Juni 2015
STAAAAAAAAAN!!! @stanwawrinka #alwaysbelieveinyourdreams #RG2015 🇨🇭💪🏻💪🏻💪🏻💪🏻
— Lara Gut (@Laragut) 7. Juni 2015
STAN THE MAN !! @stanwawrinka #RG15Final #RG15CHAMP
— nino niederreiter (@thelnino22) 7. Juni 2015
Holly Swiss cow. That was something #bullets
— Ivan Ljubicic (@theljubicic) 7. Juni 2015
Staaaaaaaan🙌🙏
— Belinda Bencic (@BelindaBencic) 7. Juni 2015
AsdfghjkeidhsjjdncahexbcdrionfsxhyOMG
— Donna Vekic (@DonnaVekic) 7. Juni 2015
"Wie kann sich Wawrinka nur derart ungeniert freuen an dem Tag an dem bei den Bellers eingebrochen und Irina SFr. 2000 Cash aus ihrem Portemonnaie geklaut wurde! Nicht ein Wort über diese menschliche Tragödie weder an der Pressekonferenz noch auf seinem Twitter Account.
Specki hätte tot sein können aber Stan feiert munter als wäre nichts passiert? Ich habe ihn sofort sowohl auf FB wie bei Twitter unfriended. Meine Gedanken sind bei den Bellers denen ich alle Likes dieser Welt zukommen lasse ."