Der Tessiner Simone Rapp, der bis Ende Saison den verletzten Cédric Itten bei St. Gallen ersetzen und für Tore sorgen soll, hat bei seinem Debüt für die Zürich überzeugt. Seine Doublette zum 2:0 läutete den verdienten Erfolg über den enttäuschenden Cupsieger ein, der nur in der ersten Viertelstunde im Nebel auf dem vom Schnee befreiten Kybunpark Spielfluss und Initiative zeigte. Als der zusammen mit Rapp überragende Majeed Ashimeru zum 3:0 (71.) ausbaute, war die am Sonntag verschobene Partie entschieden. Der siebte Saisontreffer des Nigerianers Stephen Odey eine Viertelstunde vor Schluss war lediglich Resultatkosmetik.
13’ | TOR! Der FC St.Gallen 1879 geht durch Simone Rapp mit 1:0 in Führung. #SGFCZ #SFL #RSL pic.twitter.com/ry5l9pnLmi
— SwissFootballLeague (@News_SFL) 6. Februar 2019
St. Gallens Trainer Peter Zeidler zeigte Mut und vertraute in der Innenverteidigung erstmals dem talentierten, noch nicht 17-jährigen Eigengewächs Leonidas Stergiou. Der Youngster spielte solid und ruhig und überzeugte durch seine Schnelligkeit und sein Positionsgefühl. Er ist ein Versprechen für die Zukunft. Auch der Ausfall des gesperrten Vincent Sierro fiel kaum ins Gewicht. Der grossgewachsene Musah Nuhu debütierte vor der Abwehr im Zentrum ebenfalls gefällig. St.Gallen hinterliess den aufsässigeren Eindruck, wirkte agiler und entschlossener und gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe.
Zürich kam, sieht man von der Startviertelstunde ab, kaum in Schwung, war unausgeglichen, verzeichnete defensive Schwäche, offensive Unentschlossenheit und wenig Kreativität. Zu vieles blieb Stückwerk, und einzelne Akteure wie Benjamin Kololli, Salim Khelifi sowie Marco Schönbächler wurden kaum gesehen. Demgegenüber hatte St. Gallen ein weit spielstärkeres und leichtfüssigeres Mittelfeld - und eben einen Goalgetter wie Simone Rapp.
Thun gewann gegen Lugano nur eines der letzten elf Duelle in der Super League. Im Nachtragsspiel vom Mittwoch beendeten die Berner Oberländer die schlechte Serie mit einem 3:1-Sieg im Cornaredo. Es war Thuns erster Sieg in Lugano seit Juli 2015, als die Tessiner gerade den Wiederaufstieg geschafft hatten.
40’ | TOR! Marvin Spielmann bringt den FC Thun mit 1:0 in Führung. #LUGTHU #SFL #RSL pic.twitter.com/1ipxXH3G8x
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Das Team von Trainer Marc Schneider, die Überraschung der Saison, begann die Rückrunde so, wie es das Herbstpensum beendet hatte: mit einem Sieg – seinem bereits fünften Auswärtssieg in dieser Meisterschaft. Nur die Young Boys waren bislang auf fremden Terrains erfolgreicher. Für das von Marvin Spielmann erzielte 1:0 nach 41 Minuten benötigten die Berner Oberländer auch ein bisschen Glück und die Hilfe des Gegners. Mario Piccinocchi verstrickte sich in der eigenen Gefahrenzone in einen Zweikampf. Thuns Aussenverteidiger Stefan Glarner erbte, zog los und spielte den allein gelassenen Spielmann an. Dieser traf von der Strafraumgrenze via Latte.
Die Tessiner begannen die zweite Halbzeit druckvoll und mit Chancen von Carlinhos, Petar Brlek und Mattia Bottani. Die Tore fielen aber gleich danach auf der andern Seite. Erneut Spielmann sowie Dejan Sorgic nutzten den grosszügigen Platz, den ihnen die Tessiner Hintermannschaft bot, für einen Doppelschlag innerhalb von vier Minuten und für die Vorentscheidung. Spielmann wie Sorgic zeigten abermals, dass sie zu den besten Goalgettern der Liga gehören. Zusammen haben sie schon 21 Tore erzielt - Spielmann neun, Sorgic zwölf. Luganos letzter Sieg liegt nunmehr sieben Runden zurück. (zap/sda)
St. Gallen - Zürich 3:1 (1:0)
9824 Zuschauer. - SR Bieri. -
Tore: 13. Rapp (Quintillà) 1:0. 56. Rapp (Kutesa) 2:0. 71. Ashimeru (Barnetta) 3:0. 76. Odey (Ceesay) 3:1.
St. Gallen: Stojanovic; Lüchinger, Hefti, Stergiou, Wittwer; Nuhu; Quintillà, Ashimeru; Barnetta (90. Tafer), Rapp (73. Buess), Kutesa (64. Bakayoko).
Zürich: Brecher; Untersee, Bangura, Maxsö, Charabadse; Domgjoni, Hekuran Kryeziu; Khelifi (64. Ceesay), Schönbächler (81. Marchesano), Kololli; Odey (78. Winter).
Bemerkungen: St. Gallen ohne Sierro (gesperrt), Itten und Wiss (beide verletzt), Kchouk, Manneh, Muheim, Vilotic, Kräuchi, Guillemenot, Koch und Ben Khalifa (alle nicht im Aufgebot). Zürich ohne Aliu, Omeragic, Rüegg, Pa Modou und Sauter (alle verletzt), Andereggen, Guenouche und Krasniqi (alle nicht im Aufgebot). Debüt des noch nicht 17-jährigen Stergiou. Platz nach Verschiebung am vergangenen Sonntag schneefrei. 55. FCZ-Trainer Magnin wegen Reklamierens auf die Tribüne verwiesen. Verwarnungen: 22. Barnetta (Unsportlichkeit), 32. Lüchinger, 45. Khelifi, 48. Untersee (alle Foul), 87. Marchesano (Reklamieren). (sda)
Lugano - Thun 1:3 (0:1)
1377 Zuschauer. - SR San. -
Tore: 41. Spielmann (Glarner) 0:1. 55. Spielmann 0:2. 58. Sorgic (Glarner) 0:3. 60. Lavanchy (Piccinocchi) 1:3.
Lugano: Baumann; Maric, Covilo, Sulmoni (73. Fazliu); Lavanchy, Piccinocchi, Brlek, Mihajlovic; Bottani (82. Janko); Carlinhos (60. Sadiku), Gerndt.
Thun: Faivre; Glarner, Rodrigues, Sutter, Joss; Karlen, Gelmi; Tosetti (65. Salanovic), Hediger, Spielmann (88. Schwizer); Sorgic (93. Ferreira).
Bemerkungen: Lugano ohne Sabbatini (gesperrt), Daprelà, Kameraj, Macek (alle verletzt), Yao und Amuzie (beide nicht im Aufgebot). Crnigoj verletzte sich beim Einlaufen. Thun ohne Righetti, Costanzo (beide verletzt), Fatkic, Hunziker und Da Silva (alle nicht im Aufgebot). Verwarnungen: 19. Mihajlovic (Foul), 43. Gelmi (Foul), 91. Joss (Spielverzögerung). (sda)