– Drei Tage nach dem spektakulären und für sie niederschmetternden 3:4 im Cup beim FCZ landen die Fussballer des FC Thun einen Coup in der Meisterschaft. Sie gewinnen gegen die Young Boys 3:1. Das Resultat im Kantonalduell war eine ähnlich grosse Überraschung, wie es der 4:0-Sieg der Berner Oberländer Anfang August im Stade de Suisse gewesen war.
– Wie damals hat nicht der Super-League-Leader zu Beginn die besseren Torchancen, sondern das Schlusslicht machte mächtig Dampf. Gefährlich wurde es vor dem Tor von Keeper David von Ballmoos aber lange nicht. In der 37. Minute zappelte der Ball aber im YB-Netz: Simone Rapp zog von links in den Sechzehner ein, liess Jordan Lotomba stehen und flankte zur Mitte, wo Stefan Glarner zum 1:0 für Thun einnicken konnte.
– YB kam auch nach der Pause nicht auf Touren. In der 58. Minute hatte das Team von Adi Hütter dann Glück, dass Moreno Costanzo den Ball aus kurzer Distanz übers statt ins Tor hämmerte. Das 2:0 fiel aber doch noch und zwar in der 73. Minute: Dejan Sorgic liess nach einer Flanke in den Strafraum von Ballmoos keine Chance.
– YB erwachte erst jetzt: Praktisch im Gegenzug erzielt Miralem Sulejmani aus spitzem Winkel das 1:2. Doch Thun wehrte sich danach geschickt gegen die Stadtberner Angriffe und schaffte in der Nachspielzeit durch Simone Rapp gar noch das 3:1. Auch das zweite Berner Derby der Saison geht also an Thun und die Meisterschaft ist wieder spannend. Der Vorsprung von YB auf Basel beträgt nur noch vier Punkte.
– Der FC Zürich festigt in der Tabelle den 3. Rang hinter dem Spitzenduo YB und Basel. Präsent, zielstrebig und effizient trat die Mannschaft von Uli Forte von Beginn an auf. Symptomatisch für den Auftritt der Zürcher in den ersten 45 Minuten war das 2:0 in der 12. Minute, als Adrian Winter nach einem schönen Seitenwechsel von Roberto Rodriguez den Ball mit der Brust gekonnt annahm und diesen aus 14 Metern herrlich in den Winkel schoss. Fünf Minuten zuvor hatte der Isländer Victor Palsson mit seinem ersten Treffer in der Super League die Gäste in Führung gebracht
Siegerfoto mit den Fans nach dem Spiel. Herzlichen Dank für die wie immer grossartige Unterstützung! #fcz #fczuerich pic.twitter.com/xSGyUZENC3
— FC Zürich (@fc_zuerich) 3. Dezember 2017
– Mit einem Treffer aus dem Nichts in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kehrte beim Heimteam die Hoffnung auf ein positives Resultat zurück, nachdem der 19-jährige Nigerianer Stephen Odey in seinem ersten Spiel für den FCZ von Beginn nach knapp einer halben Stunde das 3:0 und damit die Vorentscheidung verpasst hatte. Nach einem Fehler von Alain Nef schaffte Roman Buess mit seinem fünften Saisontor den Anschluss zum 1:2.
– Das Heimteam trat nach der Pause engagierter und spielstärker auf und kam durch Danijel Aleksic in der 53. Minute zu seiner besten Ausgleichschance. Der Serbe agierte aber zu eigensinnig und scheiterte an FCZ-Keeper Andris Vanins. Für das Heimteam erwies sich somit die Hypothek der schwachen Startphase als zu gross. Die Siegsicherung für den FCZ gelang Raphael Dwamena. Der Ghanaer traf kurz nach seiner Einwechslung zum 3:1. Es war der erste Treffer des Stürmers seit Mitte Oktober.
– Dem FC Lugano gelingt gegen die Grasshoppers die Revanche für das Ausscheiden unter der Woche im Cup im Penaltyschiessen. Die Tessiner siegen im Letzigrund 1:0. Fulvio Sulmoni entschied die Partie vor 4100 Zuschauern mit seinem Treffer in der 68. Minute. Der Innenverteidiger traf nach einem Corner von Davide Mariani und einer Kopfballverlängerung von Alexander Gerndt zum Tor des Tages.
– Im Vergleich zur Partie am Donnerstag im Cornaredo war die Partie im Letzigrund bereits vor dem Treffer animiert verlaufen. Während die Zürcher vor der Pause ein Chancenplus verzeichneten, traten die Gäste aus dem Tessin nach dem Seitenwechsel zielstrebiger auf. Sulmoni hatte sich bereits in der 51. Minute die Chance zur Führung geboten, als er alleinstehend zum Kopfball kam, vier Minuten später parierte GC-Torhüter Heinz Lindner den Abschluss von Dragan Mihajlovic.
– Die Zürcher hingegen taten sich mit Fortdauer der Partie in der Offensive immer schwerer und schafften es nicht, auf den Verlusttreffer zu reagieren. Die erste Heimniederlage unter Murat Yakin war die logische Folge des schwachen Auftritts der Zürcher, die zum dritten Mal in Serie ohne Torerfolg blieben. Die beste Möglichkeit hatte sich dem Rekordmeister nach einer Viertelstunde geboten, als zuerst Albion Avdijaj mit seinem Abschluss an David Da Costa scheiterte und im Nachschuss Marko Basic das leere Tore verfehlte.
Thun - Young Boys 3:1 (2:1)
7627 Zuschauer. - SR Amhof.
Tore: 37. Glarner (Rapp) 1:0. 73. Sorgic (Hediger) 2:0. 75. Sulejmani (Hoarau) 2:1. 93. (Hediger) 3:1.
Thun: Ruberto; Bürgy, Gelmi, Righetti; Glarner, Hediger, Lauper, Kablan; Costanzo (76. Spielmann); Rapp, Sorgic (87. Dzonlagic).
Young Boys: Von Ballmoos; Lotomba (72. Schick), Nuhu, von Bergen, Benito; Fassnacht, Sow, Aebischer, Sulejmani; Nsame (46. Hoarau), Assalé.
Bemerkungen: Thun ohne Tosetti, Rodrigues, Facchinetti, Bigler, Alessandrini, Hunziker, Sutter, Schäppi (alle verletzt) und Faivre (krank). Young Boys ohne Mbabu (gesperrt), Sanogo, Bertone und Seferi (alle verletzt). Letztes Super-League-Spiel von Schiedsrichter Sascha Amhof. Verwarnungen: 56. Sow (Foul), 62. Hediger (Foul), 67. Fassnacht (Foul).
St. Gallen - Zürich 1:3 (1:2)
12'577 Zuschauer. - SR Bieri.
Tore: 7. Palsson 0:1. 12. Winter (Rodriguez) 0:2. 45. Buess (Barnetta) 1:2. 82. Dwamena (Bangura) 1:3.
St. Gallen: Lopar; Lüchinger, Hefti (40. Gönitzer), Haggui, Wittwer; Barnetta (70. Aratore), Kukuruzovic, Taipi (89. Toko), Aleksic; Babic, Buess.
Zürich: Vanins; Nef, Bangura, Brunner; Winter, Palsson, Rüegg, Pa Modou; Odey (67. Dwamena), Frey (86. Cavusevic), Rodriguez (81. Sarr).
Bemerkungen: St. Gallen ohne Tschernegg (gesperrt), Ajeti, Musavu-King, Ben Khalifa, Tafer, Wiss (alle verletzt), Zürich ohne Koné (gesperrt), Alesevic, Kempter, Maouche, Marchesano, Schönbächler (alle verletzt). 88. Lattenschuss Buess. Verwarnungen: 23. Frey (Foul). 37. Barnetta (Reklamieren). 47. Buess (Unsportlichkeit). 73. Taipi (Reklamieren).
Grasshoppers - Lugano 0:1 (0:0)
4100 Zuschauer. - SR Fähndrich.
Tor: 68. Sulmoni (Gerndt) 0:1.
Grasshoppers: Lindner; Bergström, Vilotic, Zesiger; Lavanchy (46. Pusic), Basic, Pickel (76. Bahoui), Doumbia; Bajrami, Andersen; Avdijaj (59. Munsy).
Lugano: Da Costa; Rouiller, Sulmoni, Golemic, Daprelà; Sabbatini, Piccinocchi; Mihajlovic, Mariani (90. Vecsei), Culina (57. Gerndt); Carlinhos (57. Bottani).
Bemerkungen: Grasshoppers ohne Djuricin, Jeffren, Pnishi, Sigurjonsson (alle verletzt). Verwarnungen: 30. Mariani (Foul). 34. Carlinhos (Foul). 79. Pusic (Foul). 85. Zesiger (Foul). (pre/sda)