In einer unterhaltsamen Partie trennen sich die Grasshoppers und der FC Thun mit 2:2. Alle Treffer des Spiels fallen per Kopfball. Der neue GC-Coach Murat Yakin verpasst den dritten Sieg im dritten Spiel nur knapp. Das 2:2 fällt erst in der 83. Minute durch ein Kopfball-Eigentor von Milan Vilotic. Es ist dies bereits das dritte Eigentor des GC-Innenverteidigers.
Für kurze Zeit schien es, als würde Marko Basic, der 29-jährige Kroate der Grasshoppers, die Geschichte des aufwühlenden Spiels schreiben. Nach 68 Minuten gab er sein Comeback in der Meisterschaft, nachdem er im November 2016 einen Kreuzbandriss erlitten hatte. Nach 73 Minuten verwertete er eine Freistossflanke von Lucas Andersen zum 2:1 für GC. Aber zehn Minuten danach schrieb Innenverteidiger Milan Vilotic die Story um. Nach einem Corner von Matteo Tosetti bewerkstelligte er mit einem Kopfball, mit dem er Roy Gelmi zuvorkam, sein drittes Eigentor der Saison. Wenn er den Rekord damit nicht schon hält, ist der Serbe auf gutem Weg dazu.
Auch die beiden Tore der ersten Halbzeit entstanden mit Kopfbällen nach Standardsituationen. Beide waren möglicherweise irregulär. Emil Bergström stand bei Runar Sigurjonssons Freistossflanke an der Grenze zum Offside, und Thuns Stürmer Simone Rapp stiess nach einem Corner von Matteo Tosetti einen Gegenspieler zu Boden, bevor er einköpfelte.
Der dennoch zu registrierende leistungsmässige Aufschwung der schlecht in die Saison gestarteten Grasshoppers geht seit Neuem mit der persönlichen Erfolgsgeschichte von Murat Yakin einher. Mit Schaffhausen gab Yakin in der Challenge League zu Beginn der Saison keinen Punkt ab. Mit dem neuen Arbeitgeber ist er nach drei Wettbewerbsspielen ebenfalls ungeschlagen.
– Für Paolo Tramezzani begann in Lugano die einwöchige Bewährungszeit: Entweder er schafft es, Sion auf Kurs zu bringen, oder er muss sich einen neuen Job suchen. Das Ultimatum von Präsident Christian Constantin verlieh der Mannschaft keinen Energieschub. Wer aufgedrehte Walliser erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die Sittener verdienten sich den Sieg durch eiserne Disziplin und den Toren von Marco Schneuwly (52.) und Ermir Lenjani (73.), die zwei von wenigen Angriffen in Zählbares ummünzten.
– Es ist ein Sieg, der für die Sittener und speziell für den Trainer Gold wert ist nach den vielen Enttäuschungen der letzten Wochen und der Blamage mit dem Cup-Out gegen die Amateure von Lausanne-Ouchy. Seit Ende Juli hatte Sion in der Super League nicht mehr gewonnen und in fünf Partien nur noch zwei Punkte gesammelt. Beim FC Lugano, den Tramezzani in der letzten Saison dank einer starken Rückrunde auf Platz 3 und in die Europa League geführt hatte, zeigte Sion nichts Spektakuläres, aber zumindest eine konzentrierte Leistung.
Weitere Informationen folgen
Thun - Grasshoppers 2:2 (1:1)
4486 Zuschauer. - SR San.
Tore: 30. Bergström (Sigurjonsson) 0:1. 38. Rapp (Tosetti) 1:1. 73. Basic (Andersen) 1:2. 83. Vilotic (Eigentor) 2:2.
Lugano - Sion 1:2 (0:0)
3868 Zuschauer. - SR Erlachner.
Tore: 52. Schneuwly (Bamert) 0:1. 73. Lenjani 0:2. 87. Golemic (Mariani) 1:2.