Irgendwann muss alles raus: der ganze Frust, die Verzweiflung, die Enttäuschung. Belinda Bencic sitzt schluchzend auf ihrer Bank, während Trainer Iain Hughes versucht, sie zu beruhigen. Knappe Entscheidungen und vielleicht auch die Ernüchterung über die eigene Darbietung rauben ihr den Nerv. «Ich hasse diesen Platz. Ich kann nicht mehr. Ich treffe den Ball nicht mehr. Es geht hier nicht mehr um Tennis», sagt sie zum Trainer.
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Vielleicht ist das alles ein bisschen melodramatisch, klar. Aber Belinda Bencic ist eben auch das, was man ein gebranntes Kind nennt: Früh hoch geflogen, tief gefallen, dann wieder hoch geflogen. Wenn eine die ganze Palette an Gefühlen kennt, die man auf einem Tennisplatz erleben kann, dann sie. Doch es nützt alles nichts. Bencic unterliegt in Acapulco in der Startrunde Veronica Cepede Royg aus Paraguay mit 6:4, 6:7 (1:7), 3:6.
Nur noch wie eine verblassende Erinnerung scheint der Achtungserfolg von Melbourne, wo Bencic in der ersten Runde Vorjahresfinalistin Venus Williams bezwungen hatte. Seit jenem Tag, dem 15. Januar, wartet die ehemalige Nummer 7 der Welt auf einen Sieg. Besonders erstaunlich, ja alarmierend, war, wie Bencic nach gewonnenem Startsatz die Stabilität verlor. Sie musste fünf ihrer elf Aufschlagspiele abgeben, das Tiebreak des zweiten Satzes verlor sie gleich mit 1:7.
Por la 1ra ronda del WTA de Acapulco, la compatriota Veronica Cepede derrotó por 4-6, 7-6 y 6-3 a la suiza Belinda Bencic pic.twitter.com/14lSDhnMJS
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Ein Rückschlag, sicher. Und doch ist die Tendenz eine positive. Belinda Bencic feiert in zwei Wochen ihren 21. Geburtstag. Seit ihrem Comeback im letzten Oktober hat sie sich in der Weltrangliste von Position 318 bis auf Platz 70 vorgearbeitet. «Jede Niederlage schmerzt für eine Weile. Aber es gibt keinen Grund, negativ eingestellt zu sein», resümierte sie in Australien. Was damals galt: es gilt noch heute. Kommende Woche will Bencic in Indian Wells antreten.