Für Belinda Bencic gab es zuletzt gleich doppelten Grund zum Feiern. Vor drei Tagen feierte die Ostschweizerin ihren 22. Geburtstag. Zudem befindet sie sich derzeit in der erfolgreichsten Phase in ihrer Karriere, seit sie 2015 mit dem Turniersieg in Toronto unter die besten Zehn der Weltrangliste vorgestossen ist.
Ende Februar schlug sie in Dubai vier Top-10-Spielerinnen und holte sich den dritten Turniersieg ihrer Karriere. Aktuell hat sie in Indian Wells mit einem deutlichen Sieg gegen die Weltnummer 1 Naomi Osaka einen weiteren Höhepunkt gefeiert.
«Ich bin gut in die Ballwechsel gekommen und konnte sie diktieren. Zudem habe ich Naomi keine Zeit gegeben und gut aufgeschlagen», erklärt Bencic ihren jüngsten Erfolg. Sie sei nicht unschlagbar, aber sie habe viel Selbstvertrauen auf dem Platz und das lasse sie die richtigen Entscheidungen treffen.
Auch Naomi Osaka zollte der Ostschweizerin grossen Respekt: «Eigentlich müsste ich nach einer Niederlage mit diesem Ergebnis frustriert und niedergeschlagen sein», sagte sie. «Das ist aber nicht der Fall, denn ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ich versuchte taktische Änderungen und blieb während des Spiels positiv. Aber nichts half. Sie spielte einfach zu gut.»
The @BNPPARIBASOPEN crowd sings "Happy Birthday" to @BelindaBencic after her big win!
— WTA (@WTA) March 13, 2019
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Den Geburtstag habe sie bereits gefeiert. «Nach den Siegen gönne ich mir mit meinem Vater und Martin (Freund und Fitnesstrainer Martin Hromkovic) manchmal ein kleines Bier.» Dass ihr auf dem Platz noch ein Geburtstagsständchen gesungen wurde, war der Schweizerin aber sichtlich unangenehm.
Nun wartet die tschechische Weltnummer 5 Karolina Pliskova auf die 22-Jährige. Die beiden sind gut befreundet, haben auf der Tour aber noch nie gegeneinander gespielt: «Wir haben schon zusammen trainiert. Sie schlägt super auf und schlägt die Bälle hart und flach.» Das Ziel sei es, wie gegen Osaka schnell in die Ballwechsel hineinzukommen und das Diktat zu übernehmen.
Belinda Bencic ist nicht alleine dabei, die Schweizer Flagge in Indian Wells hochzuhalten. Roger Federer und Stan Wawrinka lieferten sich in der dritten Runde ein spannendes Duell, mit dem besseren Ende für Federer.
«Es lief perfekt für mich, ich kann sehr zufrieden sein», sagte der Basler nach dem 6:3, 6:4-Sieg. «Er hatte etwas Mühe, ins Spiel zu kommen, wohl auch, weil ich sehr gut variierte.» Dennoch ist sich Federer sicher, dass Wawrinka bald wieder ganz vorne mitspielen kann: «Es braucht nicht mehr viel, dass er wieder in den Top-20 steht. Bald beginnt die Sandsaison, dort kann er viel erreichen.»
Wawrinka selbst trauerte der Startphase des Spiels nach. «Verkrampft» habe er begonnen. Und das erste Break habe er Federer mit Fehlern geschenkt. Wawrinka: «Danach war er nicht mehr zu stoppen. In Führung liegend spielte er unglaublich souverän.»
«Ausserdem bewegte ich mich nicht gut genug, um gegen Federer eine Chance zu haben», fügte Wawrinka noch an. Die Nachwirkungen des Zweitrundenspiels gegen den Ungarn Marton Fucsovics machten sich bemerkbar. Diese Partie hatte Wawrinka am Sonntag erst nach dreieinhalb Stunden gewonnen. Vor dem Showdown gegen Federer stand Wawrinka sechs Stunden lang auf dem Court, derweil sich Federer gegen den Deutschen Peter Gojowczyk nicht übermässig hatte anstrengen müssen (6:1, 7:5). (abu/sda)