Sport
Tennis

Tennis: Roger Federer kritisiert Gerard Piqués Pläne

epa06969385 Swiss tennis player Roger Federer (C) addresses the media during media day inside Armstrong stadium at the 2018 US Open Tennis Championships at the USTA National Tennis Center in Flushing  ...
Roger Federer sprach in New York über die Davis-Cup-Reform und Gerard Piqués Pläne.Bild: EPA/EPA

«Er muss aufpassen, was er sagt»: Roger Federer kritisiert Gerard Piqués Pläne

Nach seinem Auftaktsieg bei den US Open äussert sich Roger Federer zur Davis-Cup-Reform von Barcelona-Fussballer Gerard Piqué und wehrt sich für seinen Laver Cup.
29.08.2018, 12:0829.08.2018, 12:25
simon häring / Aargauer Zeitung
Mehr «Sport»

Die Weisheit ist nicht neu: Wer zahlt, der befiehlt. Und im Fall der Davis-Cup-Reform, die dem Tennisweltverband ITF über 25 Jahre drei Milliarden Dollar einbringt, ist das die von Fussballer Gerard Piqué präsidierte Kosmos-Gruppe. Zwar soll die Final-Woche mit 18 Teilnehmern im ersten Jahr nach neuem Format Ende November stattfinden, doch jüngst machte Piqué in einem Interview mit der französischen Zeitung «Le Figaro» klar, dass sich das ändern soll.

Mehr zu Piqué und zum Davis Cup:

Auf seiner Agenda steht die Verschiebung des Termins in den September. Sein Argument: Der Davis Cup solle ein Wettbewerb sein, wie ihn die Spieler wünschen. Und diese haben sich während eines Treffens in Wimbledon klar dafür ausgesprochen, dass der Davis Cup nicht im November stattfinden soll. So sagte Alexander Zverev jüngst, er wolle lieber in den Malediven am Strand liegen, statt für Deutschland die Davis-Cup-Trophäe zu jagen.

Federer: «Es werden spannende Monate»

Das Problem: Im September findet der Laver Cup statt. Veranstalter sind die Agentur Team 8, bei der Roger Federer Teilhaber ist, Tennis Australia, der amerkanische Tennisverband USTA und der Schweiz-Brasilianer Jorge Paulo Lemann, der es als Bierbrauer zum Milliardär schaffte.

«Für uns Tennis-Spieler ist es schon komisch, einen Fussballer in unserer Welt zu haben.»
Roger Federer

Federer, der dem Davis Cup zuletzt die kalte Schulter zeigte, ist in den Diskussionen damit befangen. Er sagt: «Es werden spannende Wochen. Gut ist, dass alle miteinander reden.»

ZUR ZUSAGE VON WAWRINKA UND FEDERER ZUM DAVIS CUP GEGEN HOLLAND STELLEN WIR IHNEN AM FREITAG, 24. JULI 2015, FOLGENDES ARCHIVBILD ZUR VERFUEGUNG - Swiss Davis Cup Team captain Severin Luethi, left, an ...
Federer gewann 2014 mit der Schweiz den Davis Cup, trat aber seit 2015 nicht mehr für sein Land an.Bild: KEYSTONE

Doch er macht auch kein Geheimnis daraus, dass ihn Piqués Vorstoss irritiert. «Um ehrlich zu sein: Für uns Tennis-Spieler ist es schon komisch, einen Fussballer in unserer Welt zu haben. Darum muss er vorsichtig sein, was er wie sagt.» Ihm sei es wichtig, dass es kein Piqué-Cup werde, der den Davis Cup verdrängt. «Jeder will sein Ding verteidigen. Und jeder weiss besser, was das beste für den Sport ist: der Davis Cup, der Laver Cup, die ATP, die Spieler.»

Piqué verhandelt mit der ATP

Positiv sei, dass der Dialog angestossen worden sei. «Damit man erfährt, was die Bedürfnisse der anderen sind. Man sitzt gemeinsam an einem Tisch und tauscht sich aus», das sei positiv, sagt Federer, der zwar noch nicht mit Piqué persönlich geredet hat, mit dessen Manager Tony Godsick aber in Wimbledon informelle Gespräche geführt hat. Doch für den Laver Cup, bei dem zwar Geld zu verdienen ist, aber keine Weltranglistenpunkte vergeben werden, wird es eng.

Spanish soccer player Gerard Pique, center, sits in the Royal Box on Centre Court on the third day at the Wimbledon Tennis Championships in London, Wednesday July 4, 2018. (AP Photo/Kirsty Wiggleswort ...
Gerard Piqué dieses Jahr in der Royal Box in Wimbledon.Bild: AP/AP

Piqué steht seit Monaten in Verhandlungen mit der Profi-Vereinigung ATP. Sein Ansinnen: Die Kosmos-Gruppe entrichtet Lizenzgebühren und erhält im Gegenzug den Wunschtermin im September und kann Punkte für die Weltrangliste verteilen. Der für Januar 2020 geplante World Team Cup würde dadurch ebenfalls hinfällig. Das alles sind Argumente, mit denen Federers Laver Cup, der 2017 erstmals ausgetragen wurde, nicht mithalten kann.

«Chum jetz, Roger, tritt ändlich zrugg!»

Video: watson

Alle Turniersiege von Roger Federer als Profi

1 / 103
Alle Turniersiege von Roger Federer als Profi
4. Februar 2001: Turnier: Mailand. Belag: Teppich. Finalgegner: Julien Boutter. Ergebnis: 6:4, 6:7, 6:4.
quelle: epa ansa / dal zennaro
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Mehr Tennis

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
zaphod67
29.08.2018 15:12registriert Mai 2018
Tolle Schlagzeile. "Er muss aufpassen, was er sagt" ist ja genau das gleiche wie "Er muss aufpassen, was er wie sagt", gell.
1120
Melden
Zum Kommentar
avatar
Yakari
29.08.2018 15:29registriert Januar 2016
Wieso reisst ihr die Headline so aus dem Kontext? So hört es sich an wie eine Drohung.
1110
Melden
Zum Kommentar
6
«Hoch werd mas nimma gwinnen» – der legendäre Ösi-Galgenhumor beim 0:9 gegen Spanien
27. März 1999: Österreich kassiert in der Qualifikation für die EM 2000 in Belgien und Holland gegen Spanien die höchste Niederlage seit 91 Jahren. 0:9 lautet am Ende das Verdikt. Galgenhumor zeigen die Ösis bereits beim Stand von 0:5 zur Pause.

Mit breiter Brust reist die ÖFB-Auswahl von Teamchef Herbert Prohaska im Frühling 1999 nach Valencia. Schliesslich sind die Österreicher seit fünf Spielen ungeschlagen und führen nach einem Remis gegen Israel sowie zwei klaren Siegen gegen Zypern und San Marino die Tabelle der Gruppe 6 nach drei Spieltagen an. Selbstvertrauen gibt ausserdem ein 2:2-Unentschieden gegen den frischgebackenen Weltmeister Frankreich im August und ein 4:2-Auswärtssieg in St.Gallen gegen die Schweiz.

Zur Story