>>> Morgen ab 5 Uhr früh bist du mit watson live dabei wenn Wawrinka und Federer (ab 9 Uhr) ihre Viertelfinals spielen
Die Tenniswelt war zu Beginn gespannt, wie schon lange nicht mehr. Nach seiner längeren Pause 2016 spielt Roger Federer (ATP 17) am Australian Open in der 1. Runde gegen Jürgen Melzer (ATP 300). Schauplatz für dieses Duell ist die Rod Laver Arena in Melbourne, der Centre Court. Normalerweise kommt es da nicht zu Duellen zwischen einer Weltnummer 17 und einer Weltnummer 300 – doch es ist eben Federer.
Zur gleichen Zeit spielt Stan Wawrinka, die Weltnummer 4, seine 1. Runde gegen Martin Klizan (ATP 35) in der etwas kleineren Arena nebenan. Er ist also schon wieder da, der grosse Schatten seines Landsmanns, der grosse Schatten von Federer.
Federer siegt abgeklärt, Wawrinka kämpft sich in fünf Sätzen in die nächste Runde. Für beide der erste Schritt in Richtung Halbfinal. In Richtung Duell mit dem Kontrahenten aus dem eigenen Land. In Richtung Duell Weltnummer 4 gegen Weltnummer 17. In Richtung Stan Wawrinka gegen Roger Federer.
Der Weg zum Schweizer Halbfinal am Australian Open schien auch nach den Startsiegen von Federer und Wawrinka noch weit. Gerade dem «Maestro» standen grosse Brocken im Weg. Der erste grosse Test kam mit Tomas Berdych in der dritten Runde. Doch der 17-fache Grand-Slam-Sieger zeigte sich bereit und unwiderstehlich – klarer Sieg in drei Sätzen.
Die Tenniswelt hatte realisiert, mit diesem Roger Federer ist bereits wieder voll zu rechnen. Letzte Zweifel beseitigte der Basler zuletzt im Achtelfinal gegen Kei Nishikori. Im Abnützungskampf mit dem Japaner liess sich Federer nicht beirren und siegte in fünf anstrengenden Sätzen, um danach sagen zu können:
Roger ist bereit, Roger ist fit, Roger ist hungrig. Und Stan?
Stan Wawrinka hatte etwas mehr Losglück. Gegen Gegner wie Steve Johnson, Viktor Troicki oder zuletzt Andreas Seppi im Achtelfinal hatte der Romand wenig bis gar keine Mühe.
Quasi im Windschatten von Roger Federer spielte sich die Weltnummer 4 in den Viertelfinal. Da wartet mit Jo-Wilfried Tsonga (ATP 12) der erste grosse Prüfstein. Es könnte eine Hauptprobe werden für das Duell mit Roger Federer im Halbfinal.
Dieser ist in seinem Viertelfinal gegen Mischa Zverev der Favorit, obwohl der Deutsche gerade die Weltnummer 1, Andy Murray, ausgeschaltet hat. Hält Federer sein Niveau so wird sein Weg am Australian Open sicher noch eine Runde weiter gehen.
Stan Wawrinka ist bekannt für seinen grossen Willen und weil er noch nicht immer so konstant spielt, braucht er diesen in fast jedem Turnier. Auch dieses Jahr in Melbourne bewies «Stanimal» gegen Klizan seine Kämpfer-Qualitäten. Abgesehen von seiner einhändigen Rückhand sieht sein Spiel vielleicht nicht immer so schön und elegant aus – doch Wawrinka gewinnt.
Im Gegensatz dazu stehen die bisherigen Auftritte von Roger Federer. Seine Taktik geht auf, der Aufschlag funktioniert und sein Spiel wirkt locker. Dazu scheint es, als würde der vierfache Familienvater die Spiele geniessen und als nehme er jede einzelne Emotion, jede Minute in der Rod Laver Arena gerne mit auf seinem Weg zurück an die Spitze der Weltrangliste.
#Federer through to the quarterfinals! #AusOpen pic.twitter.com/Trk7Oto2q9
— #AusOpen (@AustralianOpen) 22. Januar 2017
Wawrinka steht bekanntlich immer noch da oben an der Spitze, der Schatten von Federer verfolgt ihn trotzdem. Bestimmt wünscht sich der Kämpfer ein Duell gegen den Geniesser, um es der Welt aber auch sich selbst zu beweisen. Nach dem Achtelfinal-Sieg jedoch sagte er:
Und Federer? Federer will seinen 18. Grand-Slam-Titel. Und die Fans? Die können sich auf eine packende zweite Woche des Australian Open freuen. Ohne Murray, ohne Djokovic, aber mit Stan Wawrinka und Roger Federer.