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Verpasste Chance – Timea Bacsinszky scheitert im French-Open Halbfinal

French Open, Damen, Halbfinal
Jelena Ostapenko – Timea Bacsinszky 7:6, 3:6, 6:3
Simona Halep – Karolina Pliskova 6:4, 3:6, 6:3
epa06016940 Timea Bacsinszky of Switzerland reacts as she plays against Jelena Ostapenko of Latvia during their women’s singles semi final match during the French Open tennis tournament at Roland Garr ...
Es wollte auch beim zweiten Mal nicht klappen mit dem Einzug in den French-Open-Final für Timea BacsinszkyBild: TATYANA ZENKOVICH/EPA/KEYSTONE

«Bin besser als vor zwei Jahren» – Timea Bacsinszky scheitert Halbfinal des French Open

Timea Bacsinszkys Traum vom Finaleinzug am French Open löst sich an ihrem 28. Geburtstag in Luft auf. Die Waadtländerin unterliegt im Halbfinal der Lettin Jelena Ostapenko 6:7 (4:7), 6:3, 3:6.
08.06.2017, 17:5208.06.2017, 21:23
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>>> Hier gibt's den Liveticker der Partie zum nachlesen.

Der Sieg der 1,77 m grossen Ostapenko, die ihrerseits am Donnerstag 20-jährig wurde, war verdient. Bacsinszky fand in ihrem zweiten Halbfinal in Paris nach 2015 kein Mittel gegen das druckvolle Spiel der Nummer 47 der Welt, die erst ihr achtes Grand-Slam-Turnier spielt und zuvor noch nie über die 3. Runde hinausgekommen war. Ostapenko produzierte zwar deutlich mehr Fehler (45 gegenüber 19), aber eben auch mehr Winner (50:22).

«Ich glaube, dieses Jahr habe ich bei weitem mein bestes Roland Garros gespielt. Mein Niveau, spielerisch und physisch, ist höher. Ich bin sicher eine bessere Tennisspielerin als vor zwei Jahren.»
Timea Bacsinszky

Beim Stand von 3:4 im ersten Satz liess sich Bacsinszky nach einem leichten Fehltritt den Oberschenkel bandagieren. Von einer Einschränkung war in der Folge aber zumindest von aussen nichts zu bemerken. Den Satz verlor die Schweizerin nach je drei Breaks schliesslich im Tiebreak, weil sie bei eigenem Aufschlag nur einen Punkt gewann.

Geburtstagsständchen für Ostapenko

Den zweiten Durchgang wendete Bacsinszky nach einem 2:3-Rückstand mit vier Games in Folge noch, im dritten machte sie zwar einen 1:3-Rückstand wett, verlor danach aber die restlichen drei Games. Der letzte Punkt, der zweite Matchball, war symptomatisch für den Verlauf der Partie. Zweimal verteidigte sich Bacsinszky noch gegen die Angriffe Ostapenkos, bei der abschliessenden Vorhand war aber nichts mehr zu machen. Danach stimmten die Zuschauer auf dem Court Philippe-Chatrier ein rund 15'000-stimmiges Geburtstagsständchen «Joyeux anniversaire» an. Leider, aus Schweizer Sicht, für die Lettin Ostapenko statt für die Waadtländerin Bacsinszky.

«Es ist nichts gerissen, wahrscheinlich nur ein verhärteter Muskel. Zu Beginn hatte ich einen stechenden Schmerz, aber dann bekam ich Schmerzmittel. Es behinderte mich ein wenig beim Aufschlag und bei der Vorhand. Ich musste mich erst daran gewöhnen, aber es ging ganz gut. Es hatte auf das Spiel keinen Einfluss.»
Die Schweizerin zu ihrer Verletzung.

Diese hatte bereits ihren ersten Grand-Slam-Halbfinal 2015 in drei Sätzen verloren. Sie lag gegen die spätere Siegerin Serena Williams mit einem Satz und einem Break in Front, ehe die Amerikanerin die letzten zehn Games gewann.

«Nein. Klar, so kurz nach dem Match bin ich natürlich enttäuscht. Ich bin eine Wettkämpferin, es stinkt mir gewaltig, dass ich nicht im Final bin. Aber es ist auch keine Schande zu sagen, dass sie vielleicht mehr Glück, vielleicht auch mehr Mut hatte. Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier so weit komme. Deshalb nehme ich viel Positives mit.»
Bacsinszkys Enttäuschung ist nicht grösser als vor zwei Jahren, damals stand sie am French Open ebenfalls im Halbfinal.

Ostapenko nun gegen Halep

Ostapenko ist die erste Lettin in einem Grand-Slam-Final und als Nummer 47 der Welt die erste ungesetzte Finalistin in Roland Garros seit der Jugoslawin Mima Jausovec, die 1983 gegen Chris Evert verlor. Ostapenko trifft am Samstag auf die Weltranglistenvierte Simona Halep, die sich gegen die Nummer 3 Karolina Pliskova durchsetzte. Ihren bisher einzigen Grand-Slam-Final verlor die Rumänin 2014 ebenfalls in Paris gegen Maria Scharapowa. (sda)

Die besten Bilder des French Open 2017

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