Mit Belinda Bencic erreicht nur eine Schweizerin die 2. Runde des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon. Jil Teichmann scheitert hingegen auch im fünften Anlauf an der ersten Hürde.Belinda Bencic (WTA 35) überzeugte mit einem äusserst konzentrierten Auftritt und nahm das Zepter gegen die Amerikanerin Ashlyn Parks (WTA 60) gleich von Anfang an konsequent in die Hand. In nur 63 Minuten setzte sie sich 6:0, 6:3 durch.
Bencic kehrte nach einem Jahr Unterbruch und als Mutter einer gut 14 Monate alten Tochter nach Wimbledon zurück und überzeugte auf der ganzen Linie. Die einzigen zwei Breakchancen von Parks musste sie bei 4:3 im zweiten Satz abwehren. Zwar machte es ihr die gewöhnlich aufschlagstarke Amerikanerin mit einer Fülle von Fehlern auch einfach, doch die Olympiasiegerin von 2021 spielte auch äusserst clever, bewegte sich hervorragend und zerstreute alle Zweifel an ihrer Fitness.
Bencic hatte nämlich das French Open wegen einer Armverletzung auslassen müssen und beim einzigen Vorbereitungsturnier in Bad Homburg klar in der 1. Runde verloren. Nun scheint aber einiges möglich, nachdem die planmässige Drittrunden-Gegnerin Jessica Pegula bereits ausgeschieden ist.
Die 28-jährige St. Gallerin erreichte als einzige des Schweizer Quartetts die 2. Runde. Dort trifft sie am Donnerstag auf die Französin Elsa Jacquemot (WTA 113).
Mit Jil Teichmann scheitert eine weitere Schweizerin in der 1. Runde des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon. Die Linkshänderin unterliegt der Italienerin Lucia Bronzetti 4:6, 5:7.
Es ist zum Verzweifeln für Jil Teichmann: Im Duell zweier zuvor auf dem Rasen in Wimbledon im Hauptfeld sieglosen Spielerinnen war Lucia Bronzetti (WTA 63) etwas konstanter als die genau 30 Positionen schlechter klassierte Schweizerin. Letztlich gelang es ihr vor allem als Returnspielerin nicht, die Italienerin genügend unter Druck zu setzen.
Zum fünften Mal nahm Teichmann, die sich auf Sand am wohlsten fühlt, in Wimbledon Anlauf auf den ersten Sieg im Haupttableau und scheiterte zum fünften Mal. Bronzetti zeigte eine abgeklärte Leistung und nutzte ihre Chancen besser als die 27-jährige Seeländerin.
Im ersten Satz reichte ihr ein Break zum 1:0, im zweiten musste sie den Aufschlag ausgerechnet bei 5:4 ein erstes Mal abgeben. Sie liess sich aber nicht beirren und schaffte gleich wieder ein Break - das entscheidende.
Teichmann war die aktivere Spielerin, schlug mehr Winner (31) als unerzwungene Fehler (26), doch sie gewann die entscheidenden Punkte nicht. So hatte sie im ersten Satz eine grosse Chance zum 5:5, beging aber beim Breakball und den folgenden drei Ballwechseln vier (zu) einfache Fehler. Sie muss sich vor allem die fehlende Effizienz vorwerfen.
Das sieht sie auch selber so. «Enttäuschen», fasste Teichmann ihre Partie im Interview mit SRF zusammen. «Ich habe das Gefühl, ich bin mit den wichtigen Situationen, am Ende der Sätze, nicht gut umgegangen.» In anderen Jahren habe sie auch gegen starke Gegnerinnen verloren. «Jetzt hat Bronzetti das ok gemacht, aber ich könnte sicher ein besseres Niveau spielen.» So war es nun die Italienerin, die ihre Wimbledon-Misere im vierten Anlauf beendete und am Donnerstag gegen die russische Nummer 7 Mirra Andrejewa antreten darf.
Das Aus in der 1. Runde in Wimbledon ist für Teichmann kein Weltuntergang. Ihr Weg stimmt grundsätzlich. Nachdem sie im vergangenen Jahr bei allen vier Grand-Slam-Turnieren in der Qualifikation gescheitert war, hat sie sich die ehemalige Nummer 21 der Welt (Juli 2022) wieder in den Top 100 etabliert.
Alexander Zverev muss weiter auf seinen ersten Grand-Slam-Titel, dem er je länger je mehr fast schon verzweifelt nachjagt, warten. In Wimbledon, wo er sowieso noch nie über die Achtelfinals hinausgekommen ist, scheiterte er sogar erstmals seit sechs Jahren in der 1. Runde eines Major-Turniers.
Der Weltranglisten-Dritte aus Hamburg verlor gegen den Franzosen Arthur Rinderknech (ATP 72), der noch nie zuvor einen Top-8-Spieler bezwungen hatte in fünf Sätzen. Die Partie war am Montagabend beim Stand von 1:1 Sätzen wegen der Sperrstunde aus Rücksicht auf die Anwohner abgebrochen worden. Zverev gelang in insgesamt vierdreiviertel Stunden kein einziges Break
Etwas mehr kämpfen musste Novak Djokovic. Der siebenfache Wimbledon-Champion und Finalist der letzten beiden Jahre brauchte fast dreieinhalb Stunden und vier Sätze, um sich gegen den Franzosen Alexandre Muller (ATP 41) durchzusetzen. Immerhin schaffte er es bei geschlossenem Dach noch vor der Sperrstunde ins Ziel.
The man is back ✨
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Novak Djokovic takes down Alexandre Muller 6-1, 6-7 (7), 6-2, 6-2 to reach R2 at #Wimbledon pic.twitter.com/m57QzQxhsc
Eine böse Überraschung erlebte an einem erneut heissen Tag in London auch die French-Open-Siegerin Coco Gauff. Nur gut drei Wochen nach ihrem Triumph in Paris unterlag die Nummer 2 der Welt der Ukrainerin Dajana Jastremska (WTA 42) 6:7 (3:7), 1:6.
"It's the win of her career."
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No.1 Court is stunned as Dayana Yastremska defeats No.2 seed Coco Gauff 7-6(3), 6-1 😲#Wimbledon pic.twitter.com/pZYylWHcs8
Die Weltnummer 1 Jannik Sinner steht ohne Mühe in der 2. Runde von Wimbledon. Er bezwingt seinen italienischen Landsmann Luca Nardi (ATP 95) in drei Sätzen mit 6:4, 6:3 und 6:0. Nach seiner suboptimalen Vorbereitung mit nur zwei Spielen auf Rasen, brauchte Sinner etwas Anlaufzeit, doch einmal warmgelaufen, liess er Nardi keine Chance. In der 2. Runde trifft der Italiener auf den Australier Aleksandar Vukic.
Sinner does it in straight sets 😮💨
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The world No.1 confidently defeats Luca Nardi 6-4, 6-3, 6-0 to secure his spot in the second round ➡️#Wimbledon pic.twitter.com/rkE2uMPcYC
Am vergangenen Samstag sicherte sich Jessica Pegula mit einem überzeugenden Finalsieg gegen Iga Swiatek den Turniersieg in Bad Homburg. Auf die geglückte Rasen-Hauptprobe folgte in Wimbledon jedoch die Ernüchterung. Die an Nummer 3 gesetzte Amerikanerin verlor gegen die Italienerin Elisabetta Cocciaretto (WTA 116) 2:6, 3:6.
Damit war das Grand-Slam-Turnier für die letztjährige US-Open-Finalistin nach gut einer Stunde bereits wieder zu Ende. Cocciaretto dagegen revanchierte sich für die Niederlage im einzigen vorherigen Aufeinandertreffen der beiden Spielerinnen: 2023 in der 3. Runde von Wimbledon hatte sich Pegula noch in zwei Sätzen durchgesetzt. (abu/sda)
Elisabetta Cocciaretto, take a bow 👏
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The Italian beats No.3 seed Jessica Pegula 6-2, 6-3 to storm into the second round of #Wimbledon pic.twitter.com/oGWnAVK4BJ
Auch die Olympiasiegerin Zheng Qinwen aus China musste bereits in der 1. Runde die Segel streichen. Die Weltnummer 6 unterlag der tschechischen Doppelspezialistin Katerina Siniakova (WTA 81) in drei Sätzen. (abu/sda)
Siniakova sinks Zheng 👏
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The Czech beats the No.5 seed 7-5, 4-6, 6-1#Wimbledon pic.twitter.com/7kTIwQyDuI