Novak Djokovic hat die seit 28 Spielen andauernde Siegesserie von Andy Murray beendet. Der Serbe bezwang die britische Weltnummer 1 am ATP-Turnier in Doha in einem packenden Final mit 6:3, 5:7, 6:4. Damit verteidigte Djokovic, der im November letzten Jahres die Führung in der Weltrangliste nach 122 Wochen an Murray abtreten musste, seine Titel in der katarischen Hauptstadt erfolgreich.
Der hochstehende Final verlief packend. Die serbische Weltnummer 2 musste für seinen 25. Erfolg im 36. Duell mit Murray allerdings einen Umweg nehmen. Beim Stand von 5:4 im zweiten Satz vergab Djokovic drei Matchbälle und verlor danach komplett den Faden. Anstatt die Partie vorzeitig zu beenden, kassierte er zwei Breaks in Folge und provozierte damit einen Entscheidungssatz.
How Andy Murray levelled the match. #QatarOpen pic.twitter.com/5zrvWxtLap
— Eurosport UK (@Eurosport_UK) 7. Januar 2017
Wie in den ersten beiden Durchgängen gelang Djokovic aber auch im dritten Satz (bei 3:3) ein Servicedurchbruch. Danach liess er sich nicht mehr breaken und beendete die dramatische Partie nach 2:54 Stunden mit einem Vorhandwinner.
Für Murray war es die erste Niederlage seit fast vier Monaten. Letztmals musste der Olympiasieger bei einem ATP-Turnier am 7. September 2016 als Verlierer vom Platz, als er am US Open im Viertelfinal dem Japaner Kei Nishikori in fünf Sätzen unterlag.
Djokovic unterstrich in Katar, dass er im neuen Jahr wieder ambitionierter und motivierter auftreten wird als in der zweiten Jahreshälfte 2016. Er verfügte im Final über den längeren Schnauf als der topfitte Andy Murray, obwohl Djokovic schon im Halbfinal gegen Fernando Verdasco einen Marathon bestritt, den er erst nach Abwehr von fünf Matchbällen gewonnen hatte. Beim letzten Duell am Masters in London war alles umgekehrt gewesen: Damals dominierte Murray den Final, nachdem er am Tag vorher gegen Milos Raonic während 3:38 Stunden auf dem Platz gestanden hatte.
Novak Djokovic wurde in Doha wie bislang von Marian Vajda, neu aber auch von Landsmann Dusan Vemic betreut. Vemic soll mithelfen, die Lücken zu schliessen, die sich nach der Trennung von Head-Coach Boris Becker Ende des letzten Jahres ergeben haben. Vemic und Djokovic kennen sich seit kleinauf; als Profi schaffte es Vemic in der Weltrangliste unter die besten 150 im Einzel und auf Platz 31 im Doppel.
In der Weltrangliste bleibt Andy Murray die Nummer 1. Trotz der Niederlage gegen die Nummer 2 baute er den Vorsprung auf Djokovic sogar um 150 Punkte aus. Djokovic gewann als Vorjahressieger in Doha keine zusätzlichen Punkte. Murray bestritt vor einem Jahr vor dem Australian Open kein Vorbereitungsturnier. (pre/sda)