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In der mit 13'500 Zuschauern ausverkauften Perth Arena trat Federer auf, als wäre er nie weg gewesen. Der 17-fache Grand-Slam-Sieger, von den Fans mit einer Standing Ovation empfangen, sprühte gegen die Nummer 66 der Welt vor Spielfreude. Mit einem Ass und einem erfolgreichen Volley legte Federer gleich fulminant los, und auch in der Folge packte der Schweizer sein ganzes Schlagrepertoire aus. Am Ende standen für Federer 24 Winner zu Buche.
Vor allem die Vorhand funktionierte bereits wieder ausgezeichnet, auch am Netz vermochte Federer überzeugen. Am meisten Probleme bekundete der Baselbieter mit dem Return, vor allem auf der Rückhandseite besitzt er in den weiteren Partien in dieser Woche gegen Alexander Zverev und Richard Gasquet Steigerungspotenzial.
Er könne nicht glücklicher sein, die Schuhe wieder zu binden, auf den Centre Court zu treten und dabei so empfangen zu werden, sagte Federer nach seinem 61-minütigen Auftritt. «Die Schmerzen in den letzten Monaten haben sich gelohnt.» Es sei eine lange Zeit gewesen, die er aufgrund seiner Verletzung genutzt habe, um diese mit seiner Familie, seinen Freunden und den Eltern zu verbringen. «Aber mit der Zeit begann ich das Tennis zu vermissen.»
Seine zuvor letzte Partie hatte Federer am 8. Juli 2016 im verlorenen Wimbledon-Halbfinal gegen den Kanadier Milos Raonic bestritten, ehe er wegen Problemen mit seinem im Februar 2016 operierten Knie die Saison abbrach. Als Folge der langen Pause fiel Federer im Ranking auf Position 16 zurück, womit er erstmals seit 2002 eine Saison nicht in den Top Ten in Angriff nimmt.
Für Federer ist es die dritte Teilnahme am Hopman Cup. 2001 hatte er den Teamwettbewerb an der Seite von Martina Hingis gewonnen, 2002 trat er an der australischen Westküste zusammen mit seiner heutigen Frau Mirka an.
Federers Partnerin in diesem Jahr ist Belinda Bencic und diese stand dem Erfolg des prominenten Rückkehrers in nichts nach. Die 19-jährige Ostschweizerin spielte gegen Heather Watson ebenfalls erfreulich und setzte sich trotz eines Hängers im zweiten Satz alles in allem souverän durch.
Angesprochen auf ihre Erfahrung im Doppel wurde sie im Platzinterview gefragt, ob sie im anstehenden Mixed Roger Federer Tipps geben könne: «Ja, klar. Ich werde ihm sagen, wohin er jeweils servieren soll», antwortete die Teenagerin keck.
Diese Unbeschwertheit war Bencic dann im abschliessenden Match anzusehen – aber auch Federer und die beiden Briten hatten im Kehrausspiel sichtlich Spass. Und sie produzierten solche Highlights:
Das Fast4-Tennis machte seinem Namen alle Ehre. Die Schweizer hatten den ersten Satz nach lediglich elf Minuten mit 4:0 für sich entschieden.
Auch im zweiten Umgang war das Schweizer Doppel stärker und hatte bald den dritten Sieg in der Tasche. Im zweiten Gruppenspiel treffen Roger Federer und Belinda Bencic am Mittwoch auf Deutschland, das gegen Frankreich 1:2 unterlag. (sda/drd)