watson: Was hat in Barcelona zum Podestplatz oder zum Sieg gefehlt?
Tom Lüthi: Die Abstimmung der Maschine. Ich war auf der Fahrt zum 5. Platz hier näher am Limit als bei meinem Sieg in Le Mans.
Sie kämpften hier mehr mit der eigenen Maschine als mit den Gegnern?
Ja, so ist es. Es war ein ständiger Kampf. Ich bin anfänglich hinter Johann Zarco gefahren (der spätere Sieger – die Red.) und da habe ich gesehen, dass es einfach nicht reicht. Er fuhr wie auf Schienen. Bei mir rutschte es ständig und ich war nicht dazu in der Lage, ihm zu folgen. Ich bin erschrocken, als ich nach dem Rennen bei der Auswertung des Bordcomputers die Ausschläge der Federung sah.
Bei Ihrem Sieg in Le Mans und in Mugello, als Sie führten und stürzten, war die Abstimmung der Maschine perfekt. Und jetzt diese Probleme. Es ist fast wie ein Filmriss ...
... ja, ja, ich weiss, worauf Sie hinauswollen.
Ja? Sagen Sie es.
Sie suchen einen Zusammenhang zwischen meinem Sturz in Mugello und den Problemen hier.
Ja, da liegen Sie richtig. Rennfahren ist ja immer auch Kopfsache und es ist sicherlich nicht ganz einfach, über einen Sturz hinwegzukommen, der einem wahrscheinlich den Sieg gekostet hat.
Machen Sie sich keine Sorgen. Ich bin im Kopf topfit. Den Zusammenhang gibt es nicht.
Aber trotzdem bleibt die Frage, warum Sie die Abstimmung nicht hingekriegt haben. Bei den beiden vorangegangenen Rennen und Le Mans und Mugello war alles perfekt.
Es hängt mit den besonderen Verhältnissen hier in Barcelona zusammen. Es ist uns einfach nicht gelungen, eine perfekte Abstimmung zu finden. Das kann passieren, das gehört zum Rennsport.
Dann sind Sie letztlich froh, dass es trotzdem zu einem 5. Platz gereicht hat?
Ja. Trotz der Schwierigkeiten ist es gelungen, Punkte zu holen und uns gegenüber dem Training (Platz 10 – die Red.) zu verbessern. Darauf können wir aufbauen und die Tests hier am Dienstag kommen gerade recht.