Der erste Massensturz der 108. Tour de France hat für eine Zuschauerin ein juristisches Nachspiel. Die Gendarmerie bestätigte am Sonntag, dass man Ermittlungen gegen die Frau eingeleitet habe, die auf der 1. Etappe durch ein auf die Strecke gehaltenes Kartonschild einen Massen-Crash ausgelöst hatte. Ermittelt wird wegen vorsätzlicher Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.
Die Zuschauerin hatte sich nach dem Sturz vom Ort des Geschehens entfernt und ist seitdem nicht zu finden. Französische Medien spekulierten, dass es sich aufgrund der Aufschrift des Schildes («Allez Opi Omi») um eine Deutsche handeln könnte.
Die Zuschauerin wollte mit dem Schild ihre Grosseltern grüssen und konzentrierte sich auf die Kamera, anstatt die Fahrer im Blick zu behalten. Tony Martin aus dem Team Jumbo-Visma konnte ihr nicht ausweichen und krachte mit ihr zusammen. Der Deutsche fiel zu Boden und brachte so auch die folgenden Fahrer zu Fall. In dem dadurch verursachten Massensturz war das halbe Feld involviert.
Zahlreiche Fahrer im Feld kamen zu Fall, unter ihnen auch viele der Topfavoriten und der Berner Marc Hirschi. Der Deutsche Jasha Sütterlin musste gar wegen des Zwischenfalls das Rennen aufgeben. Den Etappensieg konnte am Ende Julian Alaphilippe feiern. (nih/sda/dpa)