Bei fast 50 Grad mussten sich die Veloprofis vor wenigen Wochen an der Oman-Rundfahrt quälen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und im dichten Schneegestöber führte ihr Weg kürzlich bei Tirreno-Adriatico auf den Monte Terminillo. Was bei Fans zu Begeisterungsstürmen über epische Velo-Dramen führt, sorgt bei den Profis selber für Kopfschütteln.
«Man muss gewisse Regeln ändern», forderte Fabian Cancellara nach der verschneiten Etappe. Er ist einer der Wortführer im Peloton, aber nicht alleine mit seiner Meinung. Deshalb reagierte der Weltverband UCI nun. Vor Mailand-Sanremo sassen Vertreter des Verbands, der Teams und der Rennorganisatoren zusammen, um das Thema zu besprechen.
Man sei sich darüber einig, dass es einen Massnahmenplan für den Fall von extremem Wetter brauche, teilt die UCI mit. «Die Sicherheit und die Gesundheit der Fahrer muss absolute Priorität haben.»
In den kommenden Wochen soll nun ein Protokoll erarbeitet werden, das als Grundlage für Entscheidungen hinzugezogen werden kann. In diesem Dokument sollen Parameter zu Regen, Schnee, Wind, Temperatur und Luftfeuchtigkeit festgehalten werden.
Pro cyclists on the bus before a rainy day sound like a bunch of fifteen year old girls. "What are you gonna wear?!"
— Joe Dombrowski (@JoeDombro) 24. März 2015
Ziel ist es, dass bereits zum Start des Giro d'Italia am 9. Mai eine erste Vereinbarung besteht. Just an der Italien-Rundfahrt wurden im letzten Jahr erstmals Regelanpassungen angeregt. Damals sorgte eine Schnee-Etappe über das 2757 Meter hohe Stilfserjoch für grosse Diskussionen. In diesem Jahr ist die «Cima Coppi», der höchste Punkt der Rundfahrt, der mit 2178 m.ü.M. deutlich weniger hohe Colle delle Finestre.