Angeführt von Vorjahressieger Chris Froome wartet die sechstägige Westschweizer Rundfahrt einmal mehr mit einem starken Teilnehmerfeld auf. Von den grossen Rundfahrt-Spezialisten der Gegenwart fehlt einzig Alberto Contador.
Froome strebt in der Westschweiz bereits den dritten Gesamtsieg in Folge an. Als grösster Herausforderer des Tour-de-France-Sieger 2013 wird der Kolumbianer Nairo Quintana gehandelt. Der 25-Jährige, damals hinter Froome Zweiter bei der Tour de France, gewann in diesem Jahr bereits das hervorragend besetzte Etappenrennen Tirreno – Adriatico.
Mit dem Italiener Vincenzo Nibali sowie den Franzosen Jean-Christophe Péraud und Thibaut Pinot steht ausserdem das komplette Siegerpodest der letzten Tour de France am Start.
Ein Fragezeichen ist hinter Froomes Form zu setzen. Nach seinem Prestige-Sieg bei der Andalusien-Rundfahrt gegen Erzrivale Contador hatte der Brite vor einem Monat bei der Katalonien-Rundfahrt mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Das Team IAM Cycling steht unter besonderer Beobachtung. Angeführt wird die Westschweizer Equipe von Mathias Frank. Der 28-jährige Luzerner strebt nach seinem 4. Gesamtrang im Vorjahr einen weiteren Spitzenplatz an. «Wir werden alles daran setzen, eine Etappe zu gewinnen und Mathias Frank im Gesamtklassement zu unterstützen», sagt Rik Verbrugghe, der sportliche Leiter von IAM.
Neben Frank stellt die Schweiz mit Michael Albasini (Orica-GreenEdge) und Stefan Küng (BMC) zwei Anwärter auf einen Etappensieg. Albasini bewies letzte Woche mit Rang 3 bei der Flèche Wallonne seine gute Form. Für den 21-jährigen Küng ist es die erste Rundfahrt auf der World-Tour. Der Ostschweizer errang im April bei der Limburg Classic seinen ersten Profi-Sieg.
Die Tour de Romandie beginnt heute mit einem 19,2 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren im Vallée de Joux. Es folgt morgen ein 168 Kilometer langes Auf und Ab zwischen Apples und St-Imier, ehe es Donnerstag in Porrentruy zu einer Sprintentscheidung kommen könnte. Die 4. Etappe von La Neuveville nach Fribourg scheint prädestiniert für den Erfolg einer Fluchtgruppe zu sein.
Die Königsetappe am Samstag dürfte im Gesamtklassement zumindest für eine Vorentscheidung sorgen. Das 162,7 km lange Teilstück beinhaltet vier Bergpreise der ersten Kategorie und endet mit einer Bergankunft in Champex-Lac. Beendet wird die Rundfahrt mit einem Zeitfahren über 17,3 km mit Start und Ziel in Lausanne. (ram/si)