Mit seinem elften Etappensieg an der Tour de Suisse hätte Fabian Cancellara zu den zwei grössten Schweizer Rennfahrern aller Zeiten aufschliessen können. Ferdy Kübler und Hugo Koblet, die dreifachen Gesamtsieger, haben in ihrer Karriere jeweils elf Teilstücke für sich entscheiden können. Diese Marke erreichte Cancellara in Rotkreuz nicht. Nach seiner Angina-Erkrankung zeigte er jedoch bei grosser Hitze eine starke Leistung.
Bei der Kürze des nur 5,1 Kilometer langen und technisch wenig anspruchsvollen Prologs war abzusehen, dass es eine enge Entscheidung werden würde. Der holländische Zeitfahrmeister Tom Dumoulin schlug Cancellaras Zeit nur um zwei Sekunden.
«Zum Glück ist Tony Martin nicht hier», scherzte Dumoulin im SRF-Interview. Der deutsche Zeitfahr-Weltmeister hatte ihn letztes Jahr in beiden TdS-Zeitfahren geschlagen. «Ich habe sechs Wochen keine Rennen mehr bestritten, war im Höhentrainingslager und gespannt darauf zu sehen, wie meine Form ist. Natürlich bin ich sehr glücklich, dass sie so gut ist», so Dumoulin.
Für den Aargauer Silvan Dillier endete der Prolog mit Schmerzen und Frust. Der talentierte Zeitfahrer knallte ungefähr bei Rennhälfte hart auf die Strasse. Ihm war in einer Kurve beim Beschleunigen die Kette vom Blatt gesprungen. «Ich trat ins Leere und fiel über den Lenker», beschrieb Dillier das Malheur. Er kam mit Schürfungen, Prellungen – und dem letzten Platz davon.
salto mortale after 2km into #tds2015. what's next..? - stage 2!
— Silvan Dillier (@silvandillier) 13. Juni 2015
Überraschend gut absolvierte Steve Morabito den Prolog. Der Walliser verlor nur fünf Sekunden auf Dumoulin und wurde damit Fünfter. Auch Martin Elmiger (12., neun Sekunden Rückstand) und Michael Albasini (16., neun Sekunden) lieferten eine gute Leistung ab. (ram)