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Zum letzten Mal stand Cancellara in Brügge vor einer Flandern-Rundfahrt Red und Antwort. Der dreifache Sieger des Rennens, das zu den fünf wichtigsten des Jahres zählt und dieses Jahr zum 100. Mal stattfindet, gab geduldig Auskunft. Auf die Frage, ob er sich das mit dem Rücktritt Ende Saison nicht noch einmal überlegen würde, wenn er nicht gewinne, verneinte er mit einem süffisanten Lächeln. Der 35-Jährige strahlte eine innere Ruhe aus, voller Freude auf einen der letzten Höhepunkte seiner Karriere.
Nicht minder fokussiert als in früheren Jahren ist Cancellara im Hinblick auf die 255 km und die 18 Anstiege (Hellinge) quer durch Flandern. Einmal mehr tritt der Profi des Teams Trek als einer der Topfavoriten an. Er ist sich seiner Rolle bewusst und geht damit selbstbewusst um: «Ich weiss, was ich zu tun habe, und ich weiss, was mich erwartet. Ich möchte nicht in der Haut der anderen Teams und Fahrer stecken. Die wissen genau, wie gut ich bin. Ich weiss, dass ich gut bin. Am Ende muss ich alles richtig machen, dann kommt es gut», sagte er.
Das tönte schon fast wie eine Drohung. Aber Cancellara ist in Form. Vier Rennen hat er in dieser Saison bereits gewonnen, so viele wie letztmals 2008 zu diesem Zeitpunkt der Saison. Und mit etwas mehr Rennglück hätte er auch bei den beiden Hauptproben, dem E3 Harelbeke und Gent - Wevelgem, einen Podestplatz realisiert. Vierter wurde er jeweils, nach einem zeitraubenden Defekt (Harelbeke), respektive nach einem missglückten Sprint (Wevelgem).
Es sei nicht ganz optimal gelaufen in diesen Rennen, so Cancellara. «Allerdings bin ich auch nicht primär gestartet, um auf ein gutes Resultat zu fahren, sondern um mich auf das kommende Wochenende vorzubereiten.» Das Echo auf seine Leistungen war dennoch laut. Primär die Aufholjagd in Harelbeke, als er den grossen Rückstand nach dem Defekt wieder wettmachte, bestätigte ihm selbst und den Gegnern, dass er für die Flandern-Rundfahrt bereit ist.
Entsprechend zufrieden zeigte sich Cancellara mit seiner Leistung: «Sie (die Leistungen – die Red.) werden mir das Leben am Sonntag vielleicht etwas schwieriger machen. Aber was bringt es, sich zu verstecken. Da kommt man auch nicht weiter. So viel Selbstvertrauen kannst du nicht haben.»
Mit seinen Gegnern, angeführt von Peter Sagan, dessen Vorgänger als Weltmeister, Michal Kwiatkowski, Vorjahressieger Alexander Kristoff sowie den Belgiern Greg van Avermaet und Sep Vanmarcke mochte sich Cancellara nicht gross auseinander setzen. Er konzentriere sich auf sich selbst und die Taktik des eigenen Teams. Er habe in den letzten Wochen und Monaten alles getan, was möglich gewesen sei. «Das Rennen liegt nicht immer in deinen Händen. Ich persönlich aber habe im Vorfeld alles getan, was in meinen Händen liegt.»
Die Gegner ihrerseits werden ganz genau schauen, was Cancellara tut. Das haben sie schon öfters getan, am Ende aber doch nichts ausrichten können. Dessen ist sich Cancellara bewusst: «Ich weiss, dass ich das Ziel bin. Aber ich bin für alles bereit.» Das sind gute Voraussetzungen für die Rekordjagd bei der Jubiläumsausgabe und einen Eintrag in die Geschichtsbücher des Radsports. (sda/twu)