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Olympische Winterspiele 2026: Stockholm/Are oder Mailand/Cortina?

epa07655324 (FILE) - General view of the ski resort in Are, Sweden, 23 April 2019 (issued 18 June 2019). The International Olympic Committee (IOC) will elect the host city for the 2026 Winter Olympics ...
In Are, dem Ski-WM-Ort 2019, soll um Olympiamedaillen gefahren werden.Bild: EPA/TT NEWS AGENCY

«2026 wird es einen guten Olympia-Ausrichter geben» – Schweden oder Italien?

Stockholm mit Are oder Mailand mit Cortina d'Ampezzo? Das Internationale Olympische Komitee entscheidet heute in Lausanne, wo die Olympischen Winterspiele 2026 ausgetragen werden. Erstmals nach 20 Jahren finden diese wieder in Westeuropa statt.
24.06.2019, 07:52
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Am Schluss waren es nur noch zwei. Die Zahl von einst sieben möglichen Bewerbern für die Austragung der XXV. Olympischen Winterspiele schrumpfte in den vergangenen Monaten kontinuierlich, so dass den gut 80 stimmberechtigten IOC-Mitgliedern nur noch zwei Kandidaturen zur Auswahl stehen: Stockholm, der Gastgeber der Sommerspiele 1912 und der Reit-Wettkämpfe 1956, mit dem Skiressort Are sowie Mailand mit Cortina d'Ampezzo.

Wo hättest du die Olympischen Spiele 2026 lieber?

Schweizer Ablehnung

Auch Swiss Olympic hatte eine Kandidatur ins Auge gefasst. Sion sollte für die Endausmarchung ins Rennen gehen, nachdem eine Bündner Bewerbung wie schon für die Winterspiele 2022 an einer kantonalen Volksabstimmung gescheitert war. Doch auch das Projekt Sion 2026, zu dem auch die Kantone Freiburg, Bern, Waadt und Graubünden gehörten, wurde an der Urne verworfen. Knapp 54 Prozent der Walliser Stimmbevölkerung lehnten vor gut einem Jahr einen Kredit von 100 Millionen Franken ab.

People form the word "Oui" yes in French after making a human chain during a major event in support of the bid for the 2026 Sion Olympic Games between the castle of Tourbillon and the Basili ...
Es wurde ein «Non» in Sion.Bild: KEYSTONE

Die Schweizer Olympia-Befürworter dürften mit Wehmut nach Lausanne schauen, wenn IOC-Präsident Thomas Bach kurz nach 18 Uhr den Sieger der Wahl bekanntgeben wird. Ein hiesiges Projekt hätte durchaus Chancen gehabt, um nach 1928 und 1948 (jeweils in St.Moritz) zum dritten Mal Olympische Spiele in die Schweiz zu holen.

Kampf dem Gigantismus

Dank der Einführung der Agenda 2020 wurde von Seite des IOC dem Gigantismus vergangener Winterspiele Einhalt geboten, die finanziellen Risiken und die ökologische Belastung für mögliche Gastgeber sind dank dieser gesunken, die Durchführung Olympischer Spiele dadurch erleichtert worden. Die Winterspiele 2018 in Pyeongchang erwirtschafteten entgegen den ursprünglichen Erwartungen sogar einen Gewinn von 430 Millionen Dollar.

Die besten Bilder der Olympischen Winterspiele 2018

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Die besten Bilder von Olympia 2018
Mit Lastwagenladungen voller Feuerwerk verabschiedet sich Pyeongchang an der Schlussfeier von den Olympischen Spielen.
quelle: ap/ap / michael probst
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Das Umdenken im IOC fand gezwungenermassen statt, scheiterten doch immer wieder Kandidaturen an der fehlenden Unterstützung durch Bevölkerung und Politik. Sowohl Österreich mit Graz und Schladming als auch Sapporo, der Ausrichter der Spiele 1972, zogen ihre Bewerbung für 2026 zurück, auch Calgary, die Olympiastadt von 1988, verzichtete auf eine neuerliche Bewerbung, nachdem sich die Bevölkerung dagegen ausgesprochen hatte. Erzurum in der Osttürkei wurde vom IOC von der Liste gestrichen.

Bachs Zuversicht

So blieben wie vor vier Jahren, als neben Peking nur die kasachische Stadt Almaty zur Wahl stand, mit Stockholm und Mailand zwei Städte übrig. «Es sind zwei Bewerber aus klassischen europäischen Wintersportländern, die eine Rückkehr zu den Wurzeln bedeuten», sagte der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach vor der 134. IOC-Session. «Man kann ruhig schlafen, es wird einen guten Ausrichter für 2026 geben.»

International Olympic Committee (IOC) president Thomas Bach from Germany, right, speaks with Sweden's Crown Princess Victoria, center, and Swedish Prime Minister Stefan Lofven, left, before a bil ...
IOC-Präsident Bach (rechts) mit Schwedens Premierminister Stefan Löfven und Kronprinzessin Viktoria.Bild: KEYSTONE

Prominente Unterstützer

Stockholm/Are stellt sich vor.Video: YouTube/Stockholm Åre 2026

Vor allem das schwedische Projekt setzt auf Nachhaltigkeit, von den erforderlichen zwölf Sportstätten existieren bereits neun. Die Bob-, Schlittel- und Skeleton-Wettbewerbe würden im lettischen Sigulda stattfinden, damit eine vorhandene Infrastruktur benützt werden könnte. Das Budget des Projekts beträgt nur 1,2 Milliarden Euro, laut den jüngsten Umfragen soll auch die Befürwortung in der Bevölkerung zugenommen haben. Prominente Botschafter sind Premierminister Stefan Löfven, Kronprinzessin Victoria und der ehemalige Eishockeyspieler Peter Forsberg.

Das Bewerbungsvideo der Kandidatur Mailand/Cortina.Video: YouTube/NEVEITALIA

Für die italienische Bewerbung, die im Evaluationsbericht des IOC favorisiert wird, geht neben dem italienischen Premierminister Giuseppe Conte auch das ehemalige Ski-Ass Alberto Tomba ins Rennen. Auch für Spiele in Mailand wäre die nötigte Infrastruktur bereits grösstenteils vorhanden, das Budget ist mit 1,4 Milliarden Euro nur unwesentlich höher. Zudem wird die Kandidatur von der grossen Mehrheit der Bevölkerung unterstützt. Für Italien wären es nach den Winterspielen 1956 in Cortina und 2006 in Turin sowie den Sommerspielen 1960 in Rom die vierten Olympischen Spiele. (ram/sda)

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6 Kommentare
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Glenn Quagmire
24.06.2019 09:32registriert Juli 2015
Forza Milano: Schnell durch den Basistunnel an die Hockeyspiele wäre schon sehr cool!
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ChrigeL_95
24.06.2019 09:05registriert Februar 2019
Wenn die Italiener aus dem Debakel von 2006 tatsächlich gelernt haben sollten, meinetwegen. Ansonsten wären mir die Schweden um einiges lieber und sympathischer.
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