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WM 2014

Heute im Angebot der Wettmafia: Gelbe und Rote Karten aus Nigeria zum WM-Sonderpreis

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Platzverweis für 100'000 Euro

Heute im Angebot der Wettmafia: Gelbe und Rote Karten aus Nigeria zum WM-Sonderpreis

Ein nigerianischer Mittelsmann bietet zwei Spieler aus der «Supereagles» als Gefährten für Wettbetrug an der WM an. Im Gespräch mit einem verdeckten englischen Reporter nennt er die Preise für Gelbe und Rote Karten während des Turniers.
02.06.2014, 10:3002.06.2014, 10:54
Ralf Meile
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«Das ist hundertprozentig. Ich habe zwei Spieler. Es liegt an euch zu entscheiden. Ihr bezahlt für eine Gelbe Karte, für eine Rote, für einen Penalty.» Die Ansage von Henry Chukwuma Okoroji ist klar.

In einem Mailänder Hotel trifft sich der Nigerianer mit einem angeblichen Vertreter der Wettmafia – tatsächlich ist es Mazher Mahmood, Reporter der englischen «Sun on Sunday». Okoroji bietet ihm an, an der WM in Brasilien Spiele zu beeinflussen. Er könne es arrangieren, dass nigerianische Akteure bewusst Gelbe oder Rote Karten erhalten.

Spielervermittler Henry Chukwuma Okoroji gibt vor, WM-Partien beeinflussen zu können.
Spielervermittler Henry Chukwuma Okoroji gibt vor, WM-Partien beeinflussen zu können.Bild: The Sun

Der Mittelsmann nennt die Preise: 50'000 Euro kostet eine Gelbe Karte, für eine Rote Karte werden 100'000 Euro fällig. Er habe bereits zwei Spieler rekrutiert und könne dank eines einflussreichen Verbindungsmannes im Verband bei der Aufstellung der Startelf mitreden.

Goalie wirft Ball ins eigene Netz

«Die meisten machen mit, weil sie in Nigeria schlecht bezahlt werden», erzählt Okoroji, der früher selber Fussballer war. Ein Risiko bestehe nicht: «Never, never, never!»

Um seinen Worten Gewicht zu verleihen, lädt Okoroji mit Lazio-Spieler Ogenyi Onazi einen nigerianischen Nationalspieler zum Treffen ein. Auf Twitter versichert dieser, dass er nichts mit der Wettmafia zu tun hat. Er habe seinen Landsmann kaum gekannt und sobald er erkannt habe, dass es beim Gespräch bloss um eine Spielverschiebung gehe, den Raum verlassen.

Nigeria stand erst vor wenigen Tagen im Fokus einer Debatte über Wettbetrug im Fussball. Im Vorfeld des WM-Tests gegen Schottland gab es bereits Hinweise auf einen möglichen Betrug. Darüber wurde noch intensiver diskutiert, nachdem Goalie Austin Ejide einen Flankenball zunächst herunter pflückte, ihn anschliessend aber ins eigene Tor warf. Der Treffer zählte jedoch nicht, weil der Schiedsrichter zuvor ein Stürmerfoul abgepfiffen hatte.

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Das seltsame Eigentor von Nigeria-Goalie Austin Ejide.Gif: Youtube
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