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So geht es in der Doppeladler-Affäre weiter

Peter Gillieron, president of the Swiss football association, speaks to journalists during a media conference of the Swiss national soccer team in Porto Seguro, Brazil, Friday, June 27, 2014. (KEYSTON ...
SFV-Präsident Peter Gillieron hat heute erklärt, wie es in der Doppeladler-Affäre weitergeht.Bild: KEYSTONE

Es drohen je zwei Spielsperren – Doppeladler-Urteil wird für Montag erwartet

24.06.2018, 13:2824.06.2018, 18:10
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Nationalcoach Vladimir Petkovic gewährt den Spielern einen Tag Erholung. Heute Sonntag stehen für die Nati-Spieler abgesehen vom obligatorischen gemeinsamen Mittagessen keine offiziellen Aktivitäten auf dem Programm. Für den Nachmittag ist nur eine freiwillige Bootsfahrt geplant.

epa06834442 Switzerland's head coach Vladimir Petkovic (L) speaks with his midfielder Xherdan Shaqiri during a training session of Switzerland's national soccer team at the Torpedo Stadium,  ...
Vladimir Petkovic hat am Samstag mit Shaqiri und Xhaka Einzelgespräche geführt.Bild: EPA/KEYSTONE

Am Vormittag nahm SFV-Präsident Peter Gillieron aber Stellung, wie es in der Doppeladler-Affäre um Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri weitergeht. Die FIFA hatte am Samstag erklärt, dass sie wegen der beiden Doppeladler-Jubel ein Verfahren eröffnet hat. Am frühen Sonntagabend meldete der «Tages-Anzeiger», dass auch gegen Captain Stephan Lichtsteiner ein Verfahren eingeleitet wurde. Auch er zeigte den Doppeladler.

Die wichtigsten drei Aussagen von Gillieron:

«Es ist ein Disziplinar-Verfahren der FIFA. Es ist verständlich, dass es eine Untersuchung gibt. Wir werden dazu Stellung nehmen. Unser Anwalt Claudio Sulser wird ein Papier schreiben. Wir rechnen morgen mit einem Entscheid. Erfahrungsgemäss geht das an einer WM sehr schnell.»
«Eine Sperre wäre ein Hammerschlag. Wir haben noch nicht darüber diskutiert, wie wir reagieren würden. Allerdings sind gewisse Entscheide der Disziplinarkommission nicht weiterziehbar. Man muss aber nicht allzu pessimistisch sein.»
«Präzdenzfälle gibt es nicht. Aber wir haben eine gewisse Erfahrung mit solchen Gesten. Ottmar Hitzfeld war betroffen, Alex Frei auch. Aber etwas Ähnliches gibt es nicht. Deswegen muss die FIFA aber auch aufpassen, wie sie das Ganze beurteilt.»
epa06832171 A combo of two pictures shows the celebration for the first goal of Switzerland's midfielder Granit Xhaka, (L), and the victory goal of Switzerland's midfielder Xherdan Shaqiri,  ...
Die Doppeladler-Jubel von Xhaka und Shaqiri.Bild: EPA/KEYSTONE

Unter FIFA-Regel 12 ist unter «unsportliches Betragen» nachzulesen, dass der Torjubel «mit provozierenden, höhnischen und aufhetzenden Gesten» untersagt ist. Möglich wäre also zum Beispiel eine Sanktion wegen einer Provokation. «Wer während einer Partie die Zuschauer provoziert, wird mit mindestens zwei Spielsperren und einer Geldstrafe von mindestens 5000 Franken belegt», heisst es in Artikel 54 des FIFA-Disziplinarreglements.

Im Moment kann der Schweizerische Fussballverband nichts weiter tun als abwarten. Gillieron ist aber davon überzeugt, dass es in der Mannschaft deswegen keine Unruhe geben wird. «Es ist durchaus möglich, dass diese Geschichte uns gar noch solidarischer macht. Ich nehme die Mannschaft als eine supergute Gruppe wahr. Sie ist kompakt, reif und strahlt eine gewisse Ruhe aus. Wenn du zweimal nach 0:1 ausgleichst und gegen Serbien sogar noch gewinnst, ist das ein Zeichen von Reife.» (pre/sda)

So schön jubelten die Schweizer nach dem Sieg gegen Serbien

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So schön jubeln die Schweizer
Was für ein Spiel! Die Schweiz gewinnt das zweite WM-Gruppenspiel gegen Serbien nach 0:1-Rückstand noch 2:1.
quelle: keystone / laurent gillieron
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223 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Beat Galli
24.06.2018 12:40registriert Januar 2018
Was ist schon wieder passiert? Ein paar Spieler mit Wurzeln aus einem anderen Land stehen dazu, und die Serben und Eidgenossen nerven sich daran?

Ich bleibe dabei.
Es ist und bleibt eine WM mit Mimosen und erfundenen Skandalen.

Ich vermisse die Zeit, wo noch Alkohol, Frauen auf dem Hotel, Reporter die zusammengeschissen wurden ein Skandal war. Nicht zu vergessen: Torhüter die Kung Fu einlagen machen oder Spieler die ins Ohr beissen. Sogar ein Spuckskandal wünsche ich mir.
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SkyDaddy
24.06.2018 13:34registriert Januar 2017
Schweiz ist Multikulturell. Die Diversität in der Schweiz wiederspiegelt die Schweizer Nationalmannschaft.

Wir gehören zu euch, so wie die Schweizer zu uns gehören. Tatsache ist, in den nächsten Jahren werden immer mehr 50% Ausländer und 50% Schweizer Mischlinge geboren.

Ich bedanke mich bei allen Schweizern, die uns Ausländer mit offenen Armen akzeptiert haben.

Meine Tochter trägt das Herz ihrer schweizer Mutter und ebenfalls das Herz ihres albaner/Schweizer Vaters.

Danke liebe Schweiz das ihr so aufgeschlossen seid und uns akzeptiert. Hier mein CH-Albaner-Adler für euch liebe!

🦅
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Teemo
24.06.2018 13:43registriert Juni 2016
Ich hoffe, dass Federer heute auch den Adlerjubel macht wenn er gewinnt!
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