Uruguay kann auf ein Sturmduo der Extraklasse zählen: Edinson Cavani von Paris St-Germain und Luis Suarez vom FC Barcelona. Der 31-jährige Suarez hofft indes, positivere Schlagzeilen machen zu können als vor vier und vor acht Jahren: «Ich möchte, dass es diesmal endlich auch meine WM wird.»
2010 hatte Suarez im Viertelfinal gegen Ghana kurz vor Ablauf der Verlängerung mit einem Hands auf der Torlinie den Siegtreffer der Afrikaner verhindert. Den fälligen Penalty verschoss Ghanas Asamoah Gyan, Uruguay setzte sich im Penaltyschiessen durch. Suarez aber wurde für den Halbfinal gesperrt. Ohne ihn schied das Team gegen Holland aus.
Um die Welt ging auch die unappetitliche Szene vor vier Jahren in Brasilien, als Suarez im Gruppenspiel gegen Italien Giorgio Chiellini in die Schulter biss und für neun Spiele aus dem Verkehr gezogen wurde. Der unbestrittene Weltklassemann hat also einiges gutzumachen, möglichst schon beim ersten Auftritt.
In Ägypten gibt es vor dem ersten WM-Spiel seit 28 Jahren nur eine Frage: Spielt er oder kann er nicht? Gemeint ist Mohamed Salah, Ex-Basler und offensive Lichtgestalt im Team der Nordafrikaner. Erst kurz vor Anpfiff wird bekannt, ob der an der linken Schulter verletzte Stürmerstar des Liverpool FC auflaufen kann.
Seit dem verletzungsbedingten Ausscheiden im Champions-League-Final gab es tägliche Wasserstandsmeldungen zum «Egyptian King». Erst seit Mittwoch trainiert Salah mit der Mannschaft, über die Intensität ist nichts bekannt. Letzter Stand vor dem Turnierbeginn der Ägypter: «Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, wird er spielen», sagte Nationaltrainer Hector Cuper. «Ich bin zuversichtlich, dass er auf dem Feld stehen wird.»
Sollte Ägyptens Starspieler an seinem 26. Geburtstag nicht einsatzfähig sein, hat Cuper «einen Plan B, genauso wie Argentinien, wenn sie ohne Lionel Messi spielen». Dieser Vergleich trifft es ganz gut. Ohne Salah fehlt Ägypten der Faktor Weltklasse, vor dem die Rivalen Respekt haben. Das zeigte sich in drei Testspielen vor der WM, als dem siebenfachen Afrika-Cup-Sieger nur ein Tor gelang.
Einen Rekord verbuchen die Ägypter, falls Goalie Essam El-Hadary zum Einsatz kommt. Der einst in Sion tätige Keeper wird am Freitag 45 Jahre, 4 Monate und 29 Tage alt. El-Hadary, der «Buffon Afrikas», wäre damit der älteste Spieler an einer WM-Endrunde. (ram/sda)