Naturgemäss sind es vor allem Wintersportarten, in denen sich die beiden Länder – nebst dem Orientierungslauf – auf höchstem Level begegnen: Ski alpin, Eishockey, Langlauf und Curling. Aber auch im Handball und Tennis spielte sich schon Denkwürdiges ab. Speziell sind die Verhältnisse im Unihockey.
Bevor es morgen Dienstag um 16 Uhr an der Fussball-WM um den Viertelfinal-Einzug geht, hier eine Auswahl schwedisch-schweizerischer Duelle aus anderen Sportarten:
Ingemar Stenmark schwingt sich gerade zum Dominator der alpinen Ski-Szene auf, da bringen zwei Schweizer den noch nicht 20-jährigen Schweden in Innsbruck um die ersten olympischen Meriten. Heini Hemmi, bis zu diesem Zeitpunkt noch ohne Sieg im Weltcup, triumphiert im Riesenslalom vor Ernst Good und Stenmark. Der künftige Rekordsieger muss sich in seinem ersten Olympiawinter mit dem Gewinn des Gesamtweltcups und zwei kleinen Kristallkugeln für die technischen Disziplinen zufrieden geben.
An der bislang erfolgreichsten Schweizer Handball-WM kommt es im Bronzespiel zum Duell mit Schweden. Die Skandinavier setzen sich 26:19 durch, den Schweizern bleibt nur die Auszeichnung von Marc Baumgartner als Co-WM-Torschützenkönig.
Vier Jahre nach der Zentimeter-Entscheidung zu Ungunsten der Schweizerinnen in Salt Lake City hat Mirjam Ott in Turin, diesmal als Skip ihres eigenen Teams, eine zweite olympische Goldchance. Gegner im Final ist Schweden, die Nummer 1 im Frauencurling. Dank einem Doppel-Takeout im Zusatz-End setzen sich die Schwedinnen mit Skip Anette Norberg 7:6 durch. Für Ott ist es die dritte Finalniederlage in Folge gegen Norberg nach jenen an den Europameisterschaften 2004 und 2005.
Roger Federer besiegt Robin Söderling am French Open im Final mit 6:1 7:6 und 6:4 und schliesst damit seine letzte grosse Lücke im Palmarès. Der Schwede eliminierte im Turnierverlauf im Achtelfinale Federer-Rivale Rafael Nadal und fügte diesem seine erste Niederlage in Paris zu.
Nicola Spirig und Lisa Nordén liefern sich im olympischen Triathlon von London ein packendes Duell um Gold. Als die Schwedin 50 Meter vor dem Ziel attackiert, bleibt ihr Spirig auf den Fersen. Im Endspurt hat die Schweizerin den längeren Atem, hauchdünn setzt sie sich vor Norden durch. Marisol Casado, die Präsidentin des Weltverbandes ITU, ist schwer beeindruckt: «Das war das grösste Ereignis im Triathlon, das ich jemals gesehen habe.»
Dario Cologna gewinnt an den Olympischen Spielen Doppelgold im Langlauf, und beide Male bringt er einen Schweden um den Sieg. Über 15 km klassisch hat Johann Olsson das Nachsehen, im Skiathlon Marcus Hellner. Colognas Machtdemonstrationen kommen deshalb überraschend, weil er sich 90 Tage vor seinem ersten Olympia-Einsatz beim Joggen Bänderrisse in den Füssen zugezogen hat.
Das lange Warten der Schweizer Unihockey-Nationalmannschaft der Männer auf den ersten Sieg gegen Schweden hat ein Ende. Im 66. Anlauf bezwingt die Schweiz den achtfachen Weltmeister mit 7:5. Dass es sich um ein sportlich belangloses Turnier im bernischen Kirchberg handelt, schmälert die Freude im Lager der Schweizer nicht.
Wendy Holdener greift im Olympia-Slalom der Frauen in Südkorea nach Gold. Mikaela Shiffrin, die grosse Favoritin aus den USA, schwächelt und fällt nach zwei durchwachsenen Fahrten aus der Entscheidung. Holdener führt nach dem ersten Lauf, hinter ihr liegen die Schwedinnen Frida Hansdotter und Anna Swenn Larsson. Am Ende entscheiden fünf Hundertstel für Hansdotter und gegen Holdener. Sechs Tage später wird bei den Männern auch Ramon Zenhäusern von einem Schweden, von André Myhrer, bezwungen.
Zum zweiten Mal innert fünf Jahren erreicht die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft den WM-Final. Wieder heisst der Gegner Schweden. Die Revanche für das 1:5 im Jahr 2013 misslingt knapp. Sven Andrighetto legt im Penaltyschiessen vor. Die Schweden schlagen mit zwei Treffern zurück und gewinnen ihren elften WM-Titel. 2:3 nach Penaltyschiessen heisst es aus Schweizer Sicht. (sda)