Er ist der wohl am meisten verachtete Tipper in jedem Tippspiel. Der 1:0-Tipper, auch Binärcode-Tipper genannt und zufälligerweise oftmals in der IT-Abteilung zu finden, der in jedem Spiel mit 1:0 auf den Favoriten tippt. Also wirklich in jedem. Das grösste Problem dabei: Er liegt leider sehr oft richtig damit.
Gewinnchance: riesig
Sympathiepunkte: keine
Nach jeder Runde das gleiche Bild. Sei es per WhatsApp, bei der Ankunft im Büro oder am Telefon: Sobald es einen neuen Leader im Tippspiel gibt, wird das von diesem gefeiert. Und zwar so richtig. Das Schlimmste daran: Meistens ist der 1:0-Tipper der Leader.
Gewinnchance: riesig (falls 1:0-Tipper), gross (falls kein 1:0-Tipper und gegen Ende des Tippspiels)
Sympathiepunkte: keine (falls 1:0-Tipper), sonst variabel
Der Exot ist generell ein gern gesehener Gast in Tippspielen. Er hat keine Ambitionen auf den Sieg, tippt bei Panama gegen Belgien auf 3:0 für Panama, weil er dort einmal in den Fehrien war und befindet sich grundsätzlich am unteren Ende der Tabelle. Nur wenn er dann mal richtig liegt, kann er ziemlich mühsam werden.
Gewinnchance: tief
Sympathiepunkte: viele, solange er falsch liegt
Der Experte, meist eher ein ruhiger Geselle, tippt die WM von A bis Z bereits vor dem Turnier. Die Tipps stimmen meist oder gehen in die richtige Richtung, weshalb er sich immer oben in der Tabelle aufhält. Bei den anderen Tippern geniesst er ein gewisses Ansehen, tief im Inneren sind sie aber wütend, dass sie nicht soviel Ahnung haben von Fussball wie er.
Gewinnchance: hoch
Sympathiepunkte: ein paar wenige, je nach Persönlichkeit
Hat keine Ahnung von Fussball, tippt aber trotzdem mit. Ganz nach dem YB-Motto: «Irgendeinisch fingt ds Glück eim».
Das Problem: Es kann durchaus vorkommen, dass YB der Fussball-Banause mit seinen Irgendwas-Tipps vorne mitmischt. Ganz nach vorne reicht es schlussendlich selten, aber gewisse «Experten» (siehe unten) kann er mit seinen Sprüchen ziemlich wütend machen.
Gewinnchance: Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn
Sympathiepunkte: viele (wenn er am Schluss hinter einem liegt)
Ist eigentlich der unbeliebte Fussball-Banause. Doch im Gegensatz zum Banausen, der offen und ehrlich damit umgeht, will einem der Möchtegern-Experte klar machen, dass er wirklich gewusst hat, dass Frankreich 2:1 gegen Australien gewinnen wird.
Wieso? Wie dieser Pogba bei ManU spiele, sei gewaltig. «Da muss Frankreich einfach gewinnen. Hast du denn dieses Spiel damals gegen Tottenham nicht gesehen? Und du willst dich Experte nennen?»
Gewinnchance: gering
Sympathiepunkte: wenige (aber auch nur, weil er keine Gefahr auf den Sieg darstellt)
Vor dem Spiel hat er genau berechnet, wie viele Punkte ihm zur Spitze fehlen, überlegt, was er wohl tippen müsste, damit er dorthin kommt und auf Wettportalen nachgeschaut, wie die Quoten auf einen Sieg der Teams stehen. Während der Partie weiss er jeden Tipp der Tippgruppen-Spitze auswendig und freut sich dementsprechend, wenn sein Tipp vorübergehend richtig und jener der anderen falsch ist – bis am Schluss der Fernseher kaputt geht, weil er das halbvolle Bier in den Bildschirm wirft, nachdem Marokko in der 94. Minute ein Eigentor geschossen hat.
Gewinnchance: mässigSympathieSchadenfreudepunkte: viele
Hat vor dem Tippspiel mit Abstand die grösste Fresse und besitzt eigentlich auch ein ansprechendes Fussball-Wissen. Aber vor allem weiss er bereits vor dem Turnier, wer Weltmeister wird, wann die Schweiz aus dem Turnier steigt und wer sich Torschützenkrone holt.
Die Realität sieht anders aus. Kaum Punkte im Tippspiel und weit unten in der Rangliste, gibt der «Experte» zu Protokoll, dass es eh nur Glück ist, wenn man richtig getippt hat und dass er, der «Experte», gar nicht mehr ernsthaft mitmacht und glaub neulich sogar vergessen hat zu tippen (hat er nicht).
Gewinnchance: tief
Sympathiepunkte: keine
Eigentlich der Schlimmste von allen. Macht bei keinem Tippspiel mit, da er Angst um seine 20 Franken hat Weichei, hätte aber immer gewusst, wer gewinnt.
Gewinnchance: Hau ab.
Sympathiepunkte: noch weniger als der 1:0-Tipper