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Italien am Boden – die «Squadra Azzurra» verpasst erstmals seit 1958 eine WM

WM-Barrage, Rückspiel
Italien – Schweden 0:0, Hinspiel 0:1
Sweden's Gustav Svensson and Viktor Claesson, top, celebrate at the end of the World Cup qualifying play-off second leg soccer match between Italy and Sweden, at the Milan San Siro stadium, Italy ...
Gustav Svensson und Viktor Claesson (oben) bejubeln die erfolgreiche Qualifikation.Bild: AP/AP

Italien im Tal der Tränen – die «Squadra Azzurra» verpasst erstmals seit 1958 eine WM

Die WM 2018 in Russland findet ohne Italien statt. Mit einem 0:0 im Playoff-Rückspiel stiess Schweden die Italiener in Mailand ins Tal der Tränen. Das Hinspiel hatten die Skandinavier drei Tage zuvor 1:0 gewonnen.
14.11.2017, 00:5814.11.2017, 06:29
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Hier gibt's den Liveticker der Partie zum Nachlesen.

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Bei hitziger Atmosphäre im legendären San Siro übernahmen die Gastgeber von Trainer Gian Piero Ventura schnell die Initiative und drängten auch ohne den gelbgesperrten Spielmacher Marco Verratti auf den Führungstreffer. Jedoch taten sie dies bis zuletzt trotz drückender Überlegenheit ohne Erfolg. Das dritte 0:0 im dritten europäischen Playoff-Rückspiel ist gleichbedeutend mit Italiens erstmaligen Verpassen einer WM-Endrunde seit 60 Jahren. 1958 hatten die Italiener an den Titelkämpfen das einzige Mal gefehlt; 1930 hatten sie freiwillig auf eine Teilnahme verzichtet.

13:1 Schüsse und 75:25 Prozent Ballbesitz notierten die Statistiker am Ende. Die Italiener, von Trainer Gian Piero Ventura wiederum in einer 3-5-2-Formation aufs Feld geschickt, waren klar überlegen und bis zuletzt am Drücker, doch das für die Verlängerung benötigte eine Tor gelang ihnen nicht. Nicht zum ersten Mal in der jüngeren Vergangenheit offenbarten die Italiener in der entscheidenden Zone Probleme mit dem letzten Pass.

13. Minute: Schweden will einen ersten Penalty

Video: streamable

29. Minute: Forsberg fordert auch hier Penalty

Video: streamable

Ciro Immobile kam dem Torerfolg in der 40. Minute am nächsten, als er Schwedens Keeper Robin Olsen zwischen den Beinen hindurch überwand, der abgelenkte Ball es aber nicht über die Torlinie schaffte. Eine Vielzahl weiterer (Halb-)Chancen, darunter in der Schlussphase ein Volley des eingewechselten Stephan El Shaarawy (87.) und ein knapp daneben gegangener Kopfball von Marco Parolo (88.), führte ebenfalls nicht zum Erfolg.

40. Minute: Grosschance für Immobile

Video: streamable

47. Minute: Nun wollen die Italiener einen Penalty

Video: streamable

Die Schweden ihrerseits waren weitestgehend mit dem Verteidigen ihres kleinen Hinspiel-Polsters beschäftigt. Zweimal monierten sie im italienischen Strafraum nicht zu Unrecht ein Handspiel, das aber vom spanischen Referee Antonio Mateu Lahoz nicht geahndet wurde. Auf der Gegenseite blieb die Pfeife bei zwei ähnlich strittigen Zweikampf-Szenen stumm.

«Tutto o niente» hatte die «Gazzetta dello Sport» am Matchtag in grossen Lettern getitelt, die folgenden neun Seiten dem Spiel der Spiele gewidmet, in dem es die Apokalypse – «l'Apocalisse» zu vermeiden galt. Der Druck spornte die Squadra gleichermassen an wie er sie in den wichtigsten Momenten lähmte. Am Kampf fehlte es nicht, aber an der Coolness. Neun Gelbe Karten manifestierten das ruppige Spiel.

53. Minute: Florenzi lässt ganz Italien verzweifeln

Video: streamable

Gegenüber dem 0:1 drei Tage zuvor in Schweden nahm Italiens umstrittener Trainer drei Änderungen vor: Für den gesperrten Verratti sowie den in Schweden ohne entscheidende Impulse gebliebenen Routinier Daniele De Rossi rückten Jorginho und Andrea Florenzi ins Mittelfeld, im Sturm begann Manolo Giabbadini für Andrea Belotti neben Ciro Immobile. Auch die Umstellungen behoben Italiens Offensivmanko nicht. (sda)

Das Telegramm:

Italien - Schweden 0:0 Mailand. - 72'000 Zuschauer. - SR Lahoz (ESP).
Italien: Buffon; Barzagli, Bonucci, Chiellini; Candreva (76. Bernardeschi), Florenzi, Jorginho, Parolo, Darmian (63. El Shaarawy); Gabbiadini (63. Belotti), Immobile.
Schweden: Olsen; Lustig, Lindelöf, Granqvist, Augustinsson; Claesson (72. Rohden), Johansson (19. Svensson), Larsson, Forsberg; Toivonen (54. Thelin) , Berg.
Bemerkungen: Italien ohne Verratti (gesperrt) und Zaza (verletzt), Schweden Ekdal (verletzt). Verwarnungen: 9. Chiellini (Foul). 10. Johansson (Foul). 22. Barzagli (Foul). 29. Forsberg (Reklamieren). 65. Lustig (Foul). 69. Thelin (Foul). 92. Bernardeschi (Foul). 92. Immobile (Reklamieren). 93. Olsen (Unsportlichkeit). (rst/sda)

Auch in der Champions League hat es nicht sollen sein

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mafussen
13.11.2017 23:27registriert November 2014
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Italien im Tal der Tränen – die «Squadra Azzurra» verpasst erstmals seit 1958 eine WM
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NWO Schwanzus Longus
14.11.2017 00:11registriert November 2015
Buffon hat sowas nicht verdient! Man kann auch als Weltklasse Spieler Legende seinen Wunschabgang steuern. Buffon ist menschlich einer der grössten Allerzeiten, klatscht bei der Schweden-Hymne während das Publikum pfeifft und buuht. Am Ende geht er auch zum Torwart Olsen und gratuliert ihm zur WM Teilnahme. Von anderen Italienern habe ich das nicht gesehen. Bei der WM wird definitiv etwas fehlen!

Aber man sollte Schweden auch beglückwünschen. Sie haben erfolgreich gemauert und sind dabei! Heja Sverige 🇸🇪🇸🇪🇸🇪
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Itchy
13.11.2017 23:53registriert November 2016
Bei einer ähnlichen Konstellation der Barragebegegnung, die sogar noch deutlicher einen Favoriten hatte, ist der Erfolg der Schweizer Nati umso höher einzuschätzen.
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