Die Achtelfinals werden am Samstagnachmittag in Kasan mit dem Duell zwischen den Ex-Weltmeistern Frankreich und Argentinien eröffnet.
Kroatien stand in der Gruppe D schon vor dem 2:1-Sieg gegen Island als Achtelfinalist fest und trifft in der Runde der letzten 16 auf Dänemark. Den Dänen reichte in der Gruppe C ein Remis - das erste 0:0 bei dieser WM - gegen Frankreich für das Weiterkommen.
Verbessert, aber nicht überzeugend – so verhinderte Argentinien, der in den ersten beiden Gruppenspielen gestrauchelte WM-Finalist von 2014, das Worst-Case-Szenario in Russland. Der 2:1-Erfolg gegen Nigeria verhalf zum Einzug in die K.o.-Phase, weil Kroatien gegen Island im zweiten Anzug nicht verlor (und 2:1 gewann).
Lionel Messi brachte die Argentinier mit dem 1:0 nach einer knappen Viertelstunde zunächst auf Kurs. Das beruhigte die angespannten Nerven der Gauchos sichtlich, doch zum Ausgleich kam es zu Beginn der zweiten Halbzeit dennoch. Victor Moses verwandelte einen strittigen Foulpenalty sicher.
Als die Argentinier in den Schlussminuten verzweifelt und mit der Wut im Bauch anrannten, tauchte einer vor dem Tor auf, mit dem die Nigerianer wohl nicht rechneten. Der aufgerückte Innenverteidiger Marcos Rojo, einer von fünf Neuen in der argentinischen Startelf gegenüber dem 0:3 gegen Kroatien, traf eine Flanke per Volley perfekt zum entscheidenden 2:1.
Statt als Gruppenletzter zu scheitern, retteten sich die viel kritisierten Argentinier in die K.o.-Phase. Dort treffen sie am kommenden Samstag auf Frankreich, den Ersten der Gruppe C.
Island hätte mit einem Sieg noch Chancen gehabt, bei der ersten WM-Teilnahme in die Achtelfinals vorzustossen. Gegen das B-Team der bereits qualifizierten Kroaten taten die Aussenseiter ihr Möglichstes und hatten ansprechende Phasen und gute Torchancen. Gylfi Sigurdsson verwertete einen Viertelstunde vor Schluss einen Penalty zum 1:1. Der 28-Jährige von Everton, der gegen Nigeria einen Elfmeter verschossen hatte, profitierte von einem etwas dummen Handspiel des kurz zuvor eingewechselten Dejan Lovren.
Angesichts der Ausgangslage war die übliche nordische Taktik des Abwartens nur bedingt eine Option. Die Isländer mussten etwas höher stehen als sie es gewohnt sind und erspielten sich nach der etwas zurückhaltenden ersten halben Stunde auch gefährliche Aktionen.
Der Ex-Basler Birkir Bjarnason kam nach Standardsituationen zweimal gefährlich zum Abschluss und verpasste in der 73. Minute einen Treffer nur um Zentimeter. Auch Stürmer Alfred Finnbogason kam einem Tor nach Doppelpass mit Gylfi Sigurdsson nahe. Verteidiger Sverrir Ingason traf kurz nach dem 0:1 in der 56. Minute mit einem Kopfball nur die Latte.
Nach dem 1:1 konnten die Isländern aber nicht mehr zum grossen Schlussspurt ansetzen und zeigten, dass ihnen gewisse spielerische Grenzen gesetzt sind. Der kompromisslose Angriff lag ihnen nicht, vielmehr waren es die Kroaten, die mit ihren Kontern für Gefahr sorgten und durch Ivan Perisic in der 90. Minute noch zum Sieg kamen.
Die Osteuropäer, die nur mit zwei Spielern aus der Stammformation (Modric und Perisic) zum letzten Gruppenspiel angetreten waren, zeigten, dass auch die zweite Garde Qualitäten besitzt, etwa Fiorentinas Milan Badelj, der in der 53. Minute das 1:0 erzielte und kurz zuvor mit einem Weitschuss die Latte getroffen hatte.
Nigeria - Argentinien 1:2 (0:1)
St. Petersburg. - 64'000 Zuschauer. - SR Cakir (TUR).
Tore: 14. Messi 0:1. 51. Moses (Foulpenalty) 1:1. 86. Rojo 1:2.
Nigeria: Uzoho; Balogun, Ekong, Omeruo (90. Iwobi); Moses, Etebo, Mikel, Ndidi, Idowu; Iheanacho, Musa (92. Nwankwo).
Argentinien: Armani; Mercado, Otamendi, Rojo, Tagliafico (80. Agüero); Perez (61. Pavon), Mascherano, Banega, Di Maria (72. Meza); Messi, Higuain.
Bemerkungen: 34. Freistoss an den Pfosten von Messi.
Verwarnungen: 32. Balogun (Foul). 49. Mascherano (Foul). 65. Banega (Foul). 91. Mikel (Foul). 94. Messi (Unsportlichkeit).
Island - Kroatien 1:2 (0:0)
Rostow am Don. - 43'472 Zuschauer. - SR Mateu (ESP).
Tore: 53. Badelj 0:1. 76. Sigurdsson (Handspenalty) 1:1. 90. Perisic 1:2.
Island: Halldorsson; Saevarsson, Ingason, Ragnar Sigurdsson (70. Sigurdarson), Magnusson; Gunnarsson, Hallfredsson; Gudmundsson, Gylfi Sigurdsson, Bjarnason (90. Traustason); Finnbogason (85. Gudmundsson).
Kroatien: Lovre Kalinic; Jedvaj, Corluka, Caleta-Car, Pivaric; Modric (65. Bradaric), Badelj; Pjaca (70. Lovren), Kovacic (81. Rakitic), Perisic; Kramaric.
Bemerkungen: Kroatien ohne Brozovic (gesperrt). Island komplett.
Verwarnungen: 14. Pjaca. 59. Hallfredsson. 64. Finnbogason. 83. Jedvaj. 84. Saevarsson (alle Foul). (sda)
83' FK to the Eagles. Etebo takes it, his effort goes inches wide. Nigeria 1-1 Argentina #SoarSuperEagles #NGA
— 🇳🇬 Super Eagles (@NGSuperEagles) 26. Juni 2018
Der Jubel beim Messi-Goal war wohl ein bisschen zu viel für Maradona. 😄 #NIGARG pic.twitter.com/InjQUOmIFC
— Daniil Hungerbühler 🌹 (@MrDanHu) 26. Juni 2018
Messi becomes the first player to have scored a World Cup goal as a teenager, in his twenties and in his thirties.
— Gary Lineker (@GaryLineker) 26. Juni 2018
Die Aufstellungen für #ISL v #CRO. #WM2018 #ISLCRO pic.twitter.com/YOdTQTyetk
— #WM2018 🇷🇺🏆 (@fifaworldcup_de) June 26, 2018
30y 189d - The average age of Argentina’s starting XI against Nigeria is 30 years and 189 days; their oldest for a World Cup game in competition history. Ripe.#ARGNGR #ARG #WorldCup pic.twitter.com/TJ6d5qDRIj
— OptaJoe (@OptaJoe) 26. Juni 2018
Die Aufstellungen für #NGA v #ARG.#WM2018 #NGAARG pic.twitter.com/A0Zda6QvRm
— #WM2018 🇷🇺🏆 (@fifaworldcup_de) 26. Juni 2018