Sport
Fussball

So leiden die deutschen Kollegen bei ihrer Spielanalyse

«Finger im Po, Mexiko» – so leiden die deutschen Kollegen bei ihrer Spielanalyse

17.06.2018, 21:3217.06.2018, 21:34
Timo Stein / watson.de
Mehr «Sport»

Die deutsche Fussballnationalmannschaft startete gegen Mexiko ins WM-Turnier. Spiel und Ergebnis waren aus deutscher Sicht... seien wir ehrlich: optimierbar.

Deutschland verlor mit 0:1.

Das Chaos aber, das sich vor allem in der deutschen Spielhälfte ausbreitete, deutete sich bereits vor dem Spiel an.

Özil oder Reus? Der gutriechende Draxler

Die entscheidenden Fragen vor dem Spiel waren andere: Würde Jogi Löw gegen die wütende Volkseele aufstellen und den Erdogangate-belasteten Özil bringen? Und welches Parfüm hat Julian Draxler aufgetragen?

Draxler sagte nämlich dem Magazin «GQ» es sei ein Ritual, sich vor jedem Spiel zu parfümieren. 

«Immer nach dem Aufwärmen, mache ich mir nochmal drei Spritzer drauf.»
Julian Draxler, parfümiert.

Aha.

Die Aufstellungsfrage war dann auch schnell geklärt: Özil spielte. 

NaHuh! So würde Deutschland spielen, wenn sie Isländer wären:

Bild

Reus nicht. Zumindest nicht von Anfang an. Marvin Plattenhardt schon. 

Plattenhardt stand in der Startaufstellung. Denn Jonas Hector hatte Schnupfen.

Dann. Endlich. Anpfiff.

Und das ZDF legte los wie die Mexikaner auf dem Platz.

Fussballerisch legten die Mexikaner los wie die Feuerwehr, liefen mehrmals an der Abwehr vorbei und auf Neuer zu. Ausgestorbene Fussballkommentatorenfloskeln wie «Im deutschen Strafraum brennt es lichterloh» hätten spätestens hier wieder ihre Berechtigung gehabt.

Fiesta Mexicana. Mexiko wurde immer besser.

Tooooooooaaaa

In der 35. Minute schoss Mexiko das 1:0. Und das verdient.

Torschütze: Hirving Rodrigo Lozano Bahena. Allein der Name sollte 3 Punkte wert sein.

Die Gründe für das Hochgeschwindigkeitsauftreten der Mexikaner waren schnell gefunden:

«Mexiko will es wild und bekommt es wild» – Halbzeit

ZDF-Kommentator Oliver Schmidt analysierte nach Abpfiff der ersten Halbzeit dann auch messerscharf:

«Es braucht eine Leistungssteigerung.»

Und:

«Mexiko will es wild und bekommt es wild.»

Zwischenfazit:
Deutschland spielte wie Werder Bremen unter Dixie Dörner: ohne Aussenverteidiger.

Anpfiff zweite Halbzeit

Ähnliches Bild auf dem Platz: Die Aussenverteidiger wurden immer noch gesucht.

In der 59. Minute dann wechselte Löw die Hoffnung ein. Sie hörte auf den Namen Reus.

Auch ZDF-Chefrhetoriker Schmidt zeigte sich weiter in Hochform:

«Es gibt immerhin Läufe in die Tiefe. Aber keine Pässe.»

Dann die 79. Minute. Jögi Löw löste die Viererkette jetzt auch offiziell auf. Und brachte Gomez für Plattenhardt.

Was ZDF-Schmidt zu folgender Erkenntnis führte: «Vielleicht bringt Mario Gomez ja den Abschluss hinein.»

Die Leistung von Thomas Müller fasste er im Übrigen so zusammen:

«Tausendmal geflankt, tausendmal ist nichts passiert.»

Ja, jetzt half nur noch die Erinnerung an die gute alte Zeit:

86. Minute. Es kam der bessere Sané. Laut Löw. Der hiess Brandt, konnte aber auch nichts mehr reissen. 

Mexiko schlug Deutschland mit 1:0.

Fazit: Nach Abpfiff roch Draxler immer noch nach Blume. In Russland brachten die Mexikaner die deutsche Abwehr zum Wackeln. Zuhause in Mexiko gleich die ganze Welt. 

Die besten Bilder der Fussball-WM 2018 in Russland

1 / 84
Die besten Bilder der Fussball-WM 2018 in Russland
Überglücklich im strömenden Regen: Der frischgebackene Weltmeister feiert mit dem Pokal.
quelle: epa/epa / facundo arrizabalaga
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Pumpido
17.06.2018 22:54registriert Mai 2017
Viel gelacht hier...
481
Melden
Zum Kommentar
6
Inter wird mit Yann Sommer im Tor Meister – die grosse Party in Mailand
Inter Mailand kürt sich zum 20. Mal in der Vereinsgeschichte zum italienischen Meister. Nach dem Derby-Sieg gegen die AC Milan feierten die Nerazzurri vor dem Mailänder Dom.

Ausgerechnet im Derby gegen den Stadtrivalen AC Milan holte sich Inter Mailand gestern Abend mit Nati-Goalie Yann Sommer den Meistertitel. Für die Nerazzurri ist es der 20. Scudetto der Vereinsgeschichte – gleichbedeutend mit einem zweiten Stern neben dem Vereinslogo. Inter gewann nicht nur das gestrige Derby, sondern überflügelte die AC Milan auch in Sachen Meistertitel. Die Rossoneri konnten die Meisterschaft bisher 19 Mal für sich entscheiden.

Zur Story