Andres Iniesta hätte sich seinen Abschied aus der spanischen Nationalmannschaft anders vorgestellt. Zu Beginn noch auf der Bank, kann auch der der Spieler von Barcelona nach seiner Einwechslung nichts mehr ausrichten, um die Pleite gegen Gastgeber Russlands zu verhindern. Er verwandelt zwar als erster Schütze seinen Penalty im Elfmeterschiessen, muss dann aber zusehen, wie seine Kollegen an Russland-Goalie Igor Akinfejew scheitern.
"Ha sido mi último partido con la selección española. Se acaba una etapa maravillosa".
— LaLiga (@LaLiga) 1. Juli 2018
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Entsprechend enttäuscht stand der 34-Jährige nach der Partie in der Mixed-Zone vor die Medien. Der Mann, der Spaniens Spiel jahrelang prägte und sein Team in Südafrika zum Weltmeistertitel führte, gibt seinen Rücktritt: «Es ist nun Realität, dass dies mein letztes Spiel für die spanische Nationalmannschaft war. Eine wunderbare Zeit geht zu Ende.»
Dass seine internationale Karriere mit einer Achtelfinal-Niederlage gegen Russland endet, schmerzt den Mittelfeldspieler. Aber: «Manchmal gehen Geschichten nicht so zu Ende, wie man sich das erträumt. Insgesamt ist der heutige Tag der wohl traurigste meiner Karriere.»
Dass Iniesta erst in der 65. Minute eingewechselt wurde, akzeptierte die Nummer 6. «Der Trainer entscheidet, wer spielt. Das kann man verstehen oder nicht.» Die Schuld dem Trainer in die Schuld zu schieben, kam bei Iniesta nicht in Frage: «Die Hauptschuldigen an solchen Niederlagen sind immer die Spieler. Sie sind es, die auf dem Feld stehen. Erklärungen für unser Scheitern zu finden, ist heute jedoch schwierig.»
Wieso Iniesta so wichtig war für die spanische Nationalmannschaft, zeigte sich auch nach dem Spiel. Obwohl er selbst guten Grund zur Trauer gehabt hätte, war es Iniesta, der mit wässrigen Augen seine Teamkollegen aufmunterte.
In Zukunft wird Iniesta seinen Mitspielern jedoch nicht mehr zur Seite stehen, sei es auf dem Platz oder nach der Partie zum Trösten. Doch der Führungsspieler hat vollstes Vertrauen in das, was nach ihm kommt: «Das Wichtige ist, dass man nun einen Ausweg aus dieser Misere findet. Doch die Nationalmannschaft besitzt viele Topspieler und wird weiterhin ihren Weg gehen». Einen Weg, den sie jedoch ohne ihr Aushängeschild gehen muss.
(qae)