Es war die meist umstrittene Szene der WM 2010. Luis Suarez verhindert in der letzten Minute der Verlängerung im WM-Viertelfinal von Uruguay gegen Ghana ein sicheres Tor. In Goalie-Manier pariert er den Ball mit seinen Händen auf der Linie. Suarez sieht Rot, bezeichnet die Aktion später als «Save des Turniers». Doch den anschliessenden Penalty kann der Ghanaer Asamoah Gyan nicht verwerten. Uruguay rettet sich ins Penaltyschiessen und gewinnt. Suarez' Rote Karte sei Dank.
Acht Jahre später hätte sich die Szene wiederholen können. Der Kroate Ante Rebic zieht im WM-Achtelfinal gegen Dänemark sechs Minuten vor dem Ende der Verlängerung alleine auf das Tor der Dänen zu. Er lässt Goalie Kaspar Schmeichel stehen und kann ins leere Tor einnetzen – wäre da nicht Mathias Jörgensen, der den Kroaten im letzten Moment von den Beinen holt.
Jörgensen scheint alles richtig gemacht zu haben: Der Verteidiger sieht nur Gelb und der anschliessende Penalty von Luka Modric wird von Schmeichel pariert. Dänemark rettet sich ins Penaltyschiessen.
Dennoch galt das Tackling dem Ball, der auch nur knapp verfehlt wurde. Strafstoß und Gelb war hier schon richtig. https://t.co/9Fszkgs0CO
— Collinas Erben (@CollinasErben) 1. Juli 2018
Und das Elfmeterschiessen hat es in sich. Alle Zuschauer, die während den 114 Minuten bis zur oben genannten Szene noch nicht eingeschlafen sind, bekommen ein dramatisches Ende zu sehen.
Fünf der zehn Penalty werden von den beiden Torhütern pariert. Doch schlussendlich ist es der Kroate Danijel Subasic, der das interne Duell mit Schmeichel gewinnt. Subasic hält die Elfmeter von Christian Eriksen, Lasse Schöne und Nicolai Jorgensen und rettet sein Team damit in den Viertelfinal. Nach der umstrittenen Szene mit Rebic und Jörgensen wohl verdient.
Kaspar Schmeichel wird zur tragischen Figur des Abends. Der Torhüter hält insgesamt drei Penaltys – doch am Ende jubeln doch die Gegner. Eine bittere Pille auch für den Vater, Goalielegende Peter Schmeichel, der auf der Tribüne jede Parade seines Sohnes lautstark bejubelt hat.
(qae)