Sport
WM 2014

Warum der Penaltyheld von Costa Rica genau wusste, wo Gekas den Elfmeter hinschiessen wird

Bild: Getty Images South America
Goalie-Genie Keylor Navas

Warum der Penaltyheld von Costa Rica genau wusste, wo Gekas den Elfmeter hinschiessen wird

Keylor Navas hält mit dem parierten Penalty Costa Rica im Turnier und die Sensation der spektakulären WM 2014 aufrecht. Eine Würdigung der akribischen Vorbereitung des Torhüters der «Ticos».
30.06.2014, 09:2030.06.2014, 11:57
Mehr «Sport»

Die ersten vier Achtelfinals sind vorüber und die Sportfreunde bekamen am Wochenende meist Fussballspektakel auf höchstem Niveau geboten. Am Samstag der Penaltykrimi von Brasilien und die Vorführung Kolumbiens gegen ein chancenloses Uruguay. Am Sonntag das Schlussfurioso der Holländer gegen ein am Boden zerstörtes Mexiko und zum Abschluss der Viertelfinaleinzug der Überraschungsmannschaft dieser WM: Costa Rica. 

Costa Rica feiert seinen Helden im Tor: Keylor Navas.
Costa Rica feiert seinen Helden im Tor: Keylor Navas.Bild: Getty Images South America

Mehr zur WM

Nach einem Tor zum 1:1 in der Nachspielzeit durch Sokratis und einer torlosen Verlängerung musste die Partie gegen Griechenland im Penaltyschiessen entschieden werden. Dort avancierte Keylor Navas im Tor der Zentralamerikaner zum Helden und würdigte die Glanzleistung, welche er mit starken Paraden in den 120 Minuten abgerufen hatte.

Animiertes GIFGIF abspielen
Eine der vielen grossartigen Paraden des Keepers von Costa Rica. Hier gegen Konstantinos Mitroglu in der 121. Minute.

Im Penaltyschiessen dann die spielentscheidende Szene: Nach je vier souverän verwandelten Elfmetern – kein Vergleich zum Penaltyschiessen von Brasilien und Chile – setzte sich Theofanis Gekas den Ball auf den Punkt. Mit all seiner Erfahrung schoss er das Leder hart und hoch in die linke Ecke. Doch blitzschnell fuhr Navas seine Hand aus, blockierte den gut getretenen Penalty und versetzte sein Land in Ausnahmezustand.

Animiertes GIFGIF abspielen
Navas hält den Penalty von Gekas.gif: srf

«Gekas hat mit mir gemeinsam bei Levante gespielt», verrät Navas danach im Interview mit fifa.com. «Ich kannte ihn schon vom Training her. Deshalb habe ich darauf vertraut, dass er seine Art zu schiessen nicht ändern würde. Und dann habe ich seinen Elfer tatsächlich gehalten.»

Die gemeinsame Zeit von Costa Ricas Helden mit Gekas bei Levante war kurz. Der Grieche spielte in der Saison 2012/13 zwar nur drei Monate beim spanischen Erstligisten, doch für den ausgeklügelten Schlussmann Zeit genug, die Schusstechnik von Gekas genau zu studieren.

Videos, Videos, Videos

Die Freude über den Viertelfinaleinzug ist bei Navas, der dank seiner Leistungen gemäss verschiedenen deutschen Medien beim Grossklub Bayern München im Gespräch sein soll, gross: «Das ist ein wichtiger Erfolg für Costa Rica. Wir freuen uns unglaublich, weil wir etwas super Wichtiges für unser Land tun. Wir müssen mit diesem Glücksgefühl weitermachen.»

Das Weiterkommen ist für den «Man of the Match» auch eine Genugtuung seiner akribischen Vorbereitungen, welche der 27-Jährige vor den Spielen tätigt. In der spanischen Liga werden Navas jede Woche neue Videos und DVDs vorgelegt. Bis zu acht Stunden studiert er diese zur Matchvorbereitung. Der Inhalt ist immer dasselbe: Analysen der gegnerischen Mannschaften, die Schusstechniken der Spieler, die bevorzugte Ecke und alles weitere, was man über seine Gegner wissen muss.

Keylor Navas ist auch bei UD Levante ein starker Rückhalt.
Keylor Navas ist auch bei UD Levante ein starker Rückhalt.Bild: AFP

In Spanien ist Navas so spätestens mit der Auszeichnung zum besten Goalie der Saison 2013/14 – vor Courtois und Valdes – in der Weltspitze angekommen. Nun kommt der aufstrebende Tico auch in Brasilien auf seine Kosten. Dabei wusste Navas schon vor dem Turnier, dass an dieser WM einiges möglich ist. Während die Fans froh waren, einen guten Torhüter in ihren Reihen zu halten um nicht zu hoch aufs Dach zu bekommen, soll Navas zu den Gruppengegnern Uruguay, Italien und England gesagt haben: «Starke Mannschaften. Eine von ihnen wird weiterkommen – hinter Costa Rica.» Da hat die Welt gelacht, nun steht Costa Rica ohne Niederlage im WM-Viertelfinal, wo sie am Samstag auf die Holländer treffen werden.

Als Social-Media-Partner des Hiltl Public Viewing tickern wir direkt aus der Maag Event Hall in Zürich. Dabei können Sie uns beim Arbeiten über die Schulter schauen, via User-Input und Twitter mitdiskutieren und dabei sogar Gratis-Bier gewinnen!

Das Hiltl Public Viewing wird mit bis zu 5000 Fussballfans pro Spiel das grösste WM-Erlebnis der Stadt Zürich. Kostenlos kann bei allen 64 Spielen live In- und Outdoor auf diversen Big Screens mitgefiebert und gefeiert werden. Dazu gibt’s Bier, Drinks, Grill und Hiltl-Spezialitäten.


DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Dank Stürmer-Stars und Goalie Berra – Fribourg schlägt Lugano und zieht in Halbfinals ein
Getragen vom Heimpublikum zieht Fribourg-Gottéron im Playoff-Viertelfinal den Kopf aus der Schlinge und gewinnt Spiel 7 gegen Lugano 4:2. Im Halbfinal wartet einer aus dem Trio Lausanne, Zug und Bern.

«Die ganze Saison steht auf dem Spiel», beschrieb Fribourgs Captain Julien Sprunger die Ausgangslage vor der «Belle». Nach einer vorzüglichen Qualifikation mit einem Punkterekord in der Klubhistorie drohte den Freiburgern eine weitere Saison der Enttäuschung. Wie vor einem Jahr in den Pre-Playoffs wollte Lugano den Spielverderber spielen. Doch diesmal kam es anders.

Zur Story