Antoine Griezmanns Offenheit für andere Kulturen fängt schon mit seiner Herkunft an. Die Familie seiner Mutter hat ihre Wurzeln in Portugal, die des Vaters stammt aus dem Elsass hin zu deutschen Vorfahren. Mit 14 Jahren ging der junge Antoine nach Spanien und fand dort eine neue Heimat.
Kein Land berührt den Franzosen aber so sehr wie Uruguay. «Ich fühle mich fast wie ein Uruguayer, ich himmle die Nationalität an, ich himmle die Leute an», sagte Griezmann unlängst. Sein Spanisch hat einen uruguayischen Akzent und in den sozialen Medien ist er regelmässig mit einer Tasse Matetee zu sehen, dem Nationalgetränk Uruguays.
Mate vs Froid 😏💪 pic.twitter.com/ANOLxiyPRe
— Antoine Griezmann (@AntoGriezmann) 2. Dezember 2016
Doch warum genau Uruguay? Begonnen hat das während seiner Zeit bei Real Sociedad im spanischen San Sebastian. Der erste Trainer des damals 18-jährigen Griezmanns war Martin Lasarte, ein Uruguayer.
Sein Sturmpartner bei den Basken war Carlos Bueno, ebenfalls Uruguayer. Bueno wurde zum ersten Ansprechpartner des Franzosen und machte Griezmann mit uruguayischen Gepflogenheiten vertraut.
Auch die Fussballkultur des südamerikanischen Landes lernte der Stürmerstar von Atlético Madrid so kennen. Gemeinsam mit Bueno schaute er die Spiele von dessen Heimatverein, Peñarol Montevideo. Griezmann lernte nicht nur die Fangesänge des Klubs, sondern ist inzwischen sogar Vereinsmitglied.
Estrenando nuevo mate que me regalo @diegogodin 😍💪🏻 #CebadorInternacional #Mate #China 🇨🇳 pic.twitter.com/74YIj0TdJC
— Antoine Griezmann (@AntoGriezmann) 3. August 2015
Auch heute bei Atlético Madrid hat der Franzose mit Leuten aus seinem Lieblingsland zu tun. Mit Diego Godin und José Giménez bilden zwei Uruguayer das Innenverteidigerduo der Madrilenen. Ersterer ist sogar der «Götti» von Griezmanns Tochter.
Nur einer scheint sich nicht an Griezmanns Liebe zu Uruguay zu erfreuen: Luis Suarez. Der Barcelona-Star motzte zuletzt über den Franzosen: «Er weiss nicht wirklich, was es bedeutet, Uruguayer zu sein. Er weiss nicht, welche Opfer man von Kindesbeinen an bringen muss, um sich im Fussball durchzusetzen mit so einer kleinen Bevölkerung», sagte Suarez.
Sein Traumland hat Griezmann bislang noch nie besucht. «Wenn ich Urlaub habe, ist dort Winter», erklärte er. «Aber eines Tages werde ich es nachholen.»
Wenn er denn nach dem Spiel heute Nachmittag noch willkommen ist. (abu)